RIEDLER TRAUN REVITALISIERT

Im November 2014 wurde die Riedler Traun als „Altarm“ revitalisiert und als stabil mit Wasserführung dotierter Nebenarm an die Goiserer Traun angebunden. Ein guter Zeitpunkt eine 5-Jahres-Bilanz zu ziehen.

Wie aus einer Presseaussendung der Energie AG vom 27.11.2014 hervorgeht, wurden bei der Planung des Kraftwerk Bad Goisern auch umfassende ökologische Begleitmaßnahmen vereinbart. So wird der Durchfluss der „Riedler Traun“, einem linksufrigen Altarm der Goiserer Traun, der bis jetzt nur bei Hochwasser geflutet wurde, neu hergestellt. Der durch die „Mühlau“ fließende Altarm, bekannt unter „Riedler Traun“ oder auch „Riedler Keil“, soll künftig bei jedem Wasserstand eine Wasserführung haben.
Die Riedler Traun, oberhalb von Bad Goisern, ist ein hervorragendes Jungfisch Habitat, welche mithilft, die selbst reproduzierenden Fischbestände in diesen Bereich zu entwickeln und zu erhalten.
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Hier linksufrig ist der Einlaufbereich in der tieferliegenden Außenkurve in die Riedler Traun gestaltet, was eine stabile Wasserführung gewährleisten soll. Die erforderlichen Baggerarbeiten zur Öffnung des stark verwachsenen und verschotterten Einlaufbereich, fanden im November 2015 statt.
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Am 28.12.2015 bei schönen Wetter, konnte ich mir endlich einen direkten Eindruck von den erfolgten „Revitalisierungsarbeiten“ an der Riedler Traun machen.
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Es freut mich sehr, dass diese Revitatlisierungsmaßnahmen der Riedler Traun erfolgt sind. Ein weiteres Projekt würde es auch noch rechtsufrig an der Bären Taun geben. Ein Schritt eines langjährigen Wunsch – Projektes von mir, als wir die Gosierer Traun im Zeitraum von 1992 bis 2001 in Bewirtschaftung hatten. Nun wurde dieser Altarm als ökologische Begleitmaßnahme, zum Kraftwerksbau von Bad Goisern revitalisiert. Eine sehr erfreuliche und Wirkungsvolle Maßnahme.
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Die aufgeschotterten Uferpartien müssen im nächsten Frühjahr noch besser verwachen. Wobei der Verlauf auch jetzt schon einen sehr guten Eindruck macht und es ist zu erwarten, dass hier ähnlich wie im Engleithen Altarm (wenn die Wasserführung passt) auch hier ein wesentliche Verbesserung der Jungfisch Entwicklung stattfinden wird.
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Auch hier wirken die aufgeschotterten Uferbereich noch „sehr neu“! Die werden jedoch im nächsten Frühjar von der Vegetation in Beschlag genommen und dadurch natürlicher, als diese jetzt nach den Baggerarbeiten wirken.
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Die Wasserführung ist gut gelungen. Im oberen Teil ist auch bei einem Niederwasser (Pegel Maxquell 175 cm) ein gute Strömung gegeben.
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Diese Bereich, mit einer etwas stärkeren Strömung, werden sicherlich für die Äschen im Frühjahr als Laichplätze gut angenommen werden. Wir werden den Altarm in den unterschiedlichen Jahreszeiten beobachten und darüber berichten, wie er von den Fischen angenommen werden wird.
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Ein herrliches Panorama. Durch einen abgeschiedenen Auwalt verläuft die Riedler Traun, etwas abseits und nicht so leicht erreichbar, am linken Ufer der Gosierer Traun, etwas unterhalb des Elektroden Werk gelegen. Oder man erreicht ihn von unten kommend, von der Görbbrücke flußaufwärts ist die Riedler Traun recht gut zu Fuss erreichbar.
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Auch hier wird sich im nächsten Frühjahr und Sommer der derzeit noch blanke Schotter noch natürlicher verwachsen und begrünen.
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Die Riedler Traun wird ein optimales und sehr produktives Aufzuchtgewässer werden. Unseren Erfahrungen mit dem „Engleithen Altarm“ zufolge, werden solche, an der Oberen Traun fehlenden Rückzuggebiete, umgehend als Laichgebiete und als Jungfischhabitate angenommen.,
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Als Bewirtschafter sollte man sich überlegen, hier ein „Laichschongebiet“ ohne Befischung einzurichten.
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Flachwasser Zonen werden für die Jungfische und für die Elritzen ein perfektes Zuhause bieten.
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Der Auslaufbereich der Riedler Traun, in die Goiser Traun, in einen großen Pool etwas oberhalb der Görbbrücke gelegen. Die Goiserer Traun hat direkt als Seeausrinn des Hallstättersee einen minimalen Geschiebetransport. Damit ist hier mit geringen Schotterablagerungen und Schottereinbringung in den Altarm zu rechnen. Damit sollte auch langfristig eine stabile Wasserführung gewährleistet sein.
Ein paar Jahre nach der Revitalisierung der Riedler Traun, ist diese herrlich verwachsen und hat sich als Jungfischhabitat bestätigt.

Die Obere Traun gehört zu jene Lebensräume im Salzkammergut, die sich in den letzten Jahrhunderten am meisten von ihrem natürlichen Zustand entfernt haben. Die Gewässerschutzpolitik hat zum Ziel, Flüsse und Bäche wieder aufzuwerten und in einen „guten“ Zustand lt. WRRL zu bringen. Eine solche Maßnahmen ist auch an der Riedler Traun geschehen und damit wurde ein neuer, ausreichender und stabiler Gewässerraum geschaffen. Durch diese Revitalisierung wurden die negativen Auswirkungen die durch die Wasserkraftnutzung mit dem Kraftwerk Bad Goisern verursacht wurden, zumindest etwas reduziert.

Nach 5 Jahren kann man sagen, dass sich die Riedler Traun als ein Laich- und Jungfischhabitate für Äschen entwickelt hat. Eine Erfolgskontrollen wurde im September 2020 durch eine Besandsaufnahme durchgeführt und wir sind auf die tatsächlichen Ergebnisse gespannt. Was wir schon sagen können ist, dass die Kiesflächen durch laichende Äschen gut angenommen wurden. Im geschützten Uferbereich konnte eine starke Zunahme von
geschlüpften Äschenlarven festgestellt werden und es wurde mit der Öffnung dieses Altarm ein perfektes Jungfischabitat geschaffen von dem die komplette Obere Traun profitiert.

 

„Lebensraumverbesserungen und Regulierung der Befischung vor Fischbesatz“

Die Aufwertungen der Lebensräume sind zur Erhöhung der Fischbestände langfristig erfolgversprechender als Fischbesatz. Denn Fischbesatz bekämpft in der Regel nur die Symptome der Fischbestandsrückgänge, nicht die Ursachen.

Zitat von Robert Arlinghaus