60 JAHRE ERLEBTES FLIEGENFISCHEN

Mein erstes „Erlebtes Fliegenfischen“ bekam ich Weihnachten 1974 (Albert Müller Verlag), von meiner Mutter. Dabei handelte es sich um die „Dritte“ verbesserte und erweiterte Auflage, die 1965 aufgelegt wurde. Mit einer Einführung von Ernest Hamingway, einem Vorwort von. L. de Boisset und einem Nachwort von Dr. F. Cavallasca. Mit 49 Bildern im Text und 32 Kunstdrucktafeln.

Der “Ur-Ritz“ ist in französischer Sprache unter dem Titel “PRIS SUR LE VIF“ im Verlag Librairie des Champs-Elysées, Paris 1953 erschienen. Limitierte und nummerierte Auflage mit wenigen hundert Exemplaren, fünfzig Luxusexemplare in Leder und handsigniert wurden extra aufgelegt. Die englische Ausgabe erschien unter dem Titel „A FLY FISHER’s LIFE“ im Jahr 1959 in London.

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Meine drei Ausgaben „Erlebtes Fliegenfischen“! (vlnr: 1. Ausgabe, 3. Auflage und Reprint)

60 Jahre „ERLEBTES FLIEGENFISCHEN“

So freut es mich sehr und ist auch der aktuelle Anlass und der kommende 60igste Jahrestag, dass ich von meinen langjährigen Fliegenfischerkammeraden Hans-Jörg, die erste deutsche Ausgabe zu Weihnachten als Geschenk bekommen habe. „Erlebtes Fliegenfischen“, in der deutsche Übersetzung am 1. Ausgabe 1956 in 3000 Exemplaren (Albert Müller Verlag) erschienen, reiht sich nun in meine Sammlung der „Erlebtes Fliegenfischen“ – Ausgaben ein. Die deutsche Ausgabe – gegenüber der ursprünglichen Fassung war um zwei Kapiel erweitert.

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Foto: Traun Journal, Heft 5, von Albert Pesendorfer.

Chronologien der Auflagen

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass eine 2. Ausgabe erschienen ist, die 1960 auf den Markt kam, sowie eine 4. Auflage die 1978 (Verlag Rüschlikon-Zürich) erschienen ist. Für mich als Sammler ist natürlich die erste Auflage am interessantesten und am wertvollsten. Alle erwähnten Auflagen sind in einem dunkelblauen Leinenband, Schutzhülle mit einer gespließter Rute, sowei einer Maifliege auf der Rute sitzend.

Reprint und 50 Jahre Sonderausgabe

Der Reprint, von „Erlebtes Fliegenfischen“ erschien auf Initiative von Rudi Hebeisen und kam 1998 auf den Markt. Weiters gab es eine limitierte Auflage zum gedenken an „50 Jahre Ritz“ – das war ohne Frage ein höchst bemerkenswertes Jubiläum. Denn 1956 erschien die erste deutschsprachige Auflage des Werks „Erlebtes Fliegenfischen“, das bis heute zur Pflichtliteratur jedes interessierten Fliegenfischers zählt. So eine hohe Bedeutung erreichte bis heute kein anderes Buch zum Thema Fliegenfischen. Das Werk gilt nach wie vor als die Bibel der Zunft schlechthin. Noch heute kann jeder Fliegenfischer von der Fülle der Ratschläge profitieren. Und wer aktuelle Techniken zurück verfolgt, stößt immer wieder auf Ritz als Vater des Gedankens. Nicht zuletzt unterhält der 1976 verstorbene Autor seine Leser mit spannenden und humorvollen Erzählungen. Dieser Jubiläumsband enthält den unveränderten Nachdruck der deutschen Erstauflage. Erschienen im Verlag Müller Rüschlikon am 31. Januar 2007.

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So wie Hans-Jörg heute, hat auch Charles C. Ritz mit seinen Freund Jacques Speir, vor über 80 Jahren im Stadtrevier in Bad Ischl gefischt.

Charles C. Ritz an der Ischler Traun

Bei seinen wochenlangen Aufenthalten an der Gemunder Traun, kam es auch dazu, dass die Gewässer der Umgebung von Charles C. Ritz besucht wurden. Hierzu gibt es eine erwähnenswerte Geschichte die sich Anfang der 30er Jahre an der Ischler Traun ereignet hat. Ritz schlug seinem Pariser Freund Jacques Speir vor, der damals gerade das Fliegenfischen begonnen hatte, sein Glück an der kleineren Ischler Traun zu versuchen. Speir fischte damals nur mit Trockenfliege, während in jener Zeit (vor dem 2. Weltkrieg) nach Meinung von Ritz an der Traun ausschließlich mit der Naßfliege geangelt wurde.

„Hansl die große Äsche aus Bad Ischl“

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„Hansl’s – Ur-Ur-Ur Enkel“?

Jacques begann mitten in der Stadt Bad Ischl zu fischen und sah sogleich im Strömungsschatten eines großen Steines einen kapitalen Fisch. Er wies seinen Lagelträger darauf hin, worauf dieser antwortete, „Oh, das ist Hansl, die größte Äsche in der Traun, ein jeder kennt sie. Es ist zwecklos, auf sie zu fischen, sie nimmt niemals eine Fliege“. Speir versuchte es dennoch mit einer Trockenfliege, der „Tubs Indispensible“, die auch sofort genommen wurde. Kurz darauf gelang es ihm, den kapitalen Äschengroßvater von 4 1/2 Pfund (2,04117 Kg) zu landen. Überigens bekam „Hansl“ in der englischen Ausgabe „A Fly Fiesher’s Life“ einen anderen Namen als in der französischen und deutschen Version.

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Tubs Indispensible, Foto: Inselcrew
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Auf der Suche nach „Hansl“ fischen wir auch heute noch stilgerecht mit einer Gespließten und mit einer Tubs Indispensible, auf den Spuren von Charles C. Ritz auf Äschen ….

Must-have

Ein Exemplar von „Erlebtes Fliegenfischen“ sollte bei keinen Fliegenfischer im Bücherschrank fehlen. Egal in welcher Ausgabe. Es kommt auch im wesentlichen auf den geistigen Inhalt an, der zu dieser Zeit mit Charles C. Ritz, Hans Gebetsroither und Walter Bunner an der Gmundner Traun und bei uns im Salzkammergut geprägt und entwickelt wurde und auch heute noch, im Zeitalter von „Carbon“ seine Berechtigung hat.

Daher auch mein Geschenk der 1. Ausgabe zum Anlass nehmend, um ein 60 jähriges Jubiläum des Erscheinen „Erlebtes Fliegenfischen“ in der deutschen Erstausgabe zu gedenken und und in Memoiren an Charles C. Ritz zu feiern, einer der unsere Fliegenfischergewässer im Salzkammergut zu schätzen wusste und ihn zu gedenken und in den unterschiedlichen Ausgaben seines Werkes zu schmöckern, in Vorfreude auf die nächste Fliegenfischer – Saison.

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Hier eine Fliegenrute aus dieser Zeit: Petzon et Michel, Ritz Variopower HS/HL mit der SN# 28116810. Das Handteil der Rute besteht aus Glasfaser mit Korkgriff und Schraubrollenhalter aus Messing. Das Spitzenteil besteht aus einem 6kant Bambus (gespliesst).

Weitere Informationen zu Charles C. Ritz

Traun Journal, Heft 5, Seite 36, „Recherchen über Charles C. Ritz“ und Interview mit Madame Monique Ritz, ein Bericht von Albert Pesendorfer und Mag. Michael Schützinger

Traun Journal, Heft 5, Seite 37-45, „Auf den Spuren von Monsieur Charles“, ein Artikel von Albert Pesendorfer und Mag. Michael Schützinger

Internationales Magazin „Fliegenfischen“, Nr. 5 aus dem Jahr 1997, Seite 58-62

 

Sommerfrische im Salzkammergut fühlt sich an wie ein „Projekt vergangene Zukunft“.

Es ist nichts wie damals und doch wieder gleich.

Zitat von Helena Wallner