GONZALO WAR IM SALZKAMMERGUT

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Der Hurrikan Gonzalo brachte vergangene Woche einen kräftigen Wettersturtz. Sturmböen bis 90km/h und Schneefall bis auf 750m zuckerte im Inneren Salzkammergut die Berge in eine erste weiße Hülle. Umgestürzte Bäume, gekappte Stromleitungen, Vermurungen. Der Sturm Gonzalo hat auch bei uns eingen Schanden angerichtet. Einsatzkräfte von der Feuerwehr, der Energie AG und auch dem Rettungsdienst waren in viele Einsätzen involviert. Der Raum um Bad Ischl waren besonders schwer betroffen. Durch die kräftigen Niederschläge im Salzkammergut wurden an der Ischl und an der Traun auch die unteren Hochwasserwarngrenzen erreicht! Mit Interesse verfolgten wir auch die Auswirkungen im neu gestalteten unteren Kaltenbach, sowie den neuen Einlaufbereich zum Engleithen Altarm.

Pegel Situation Oktober 2014

Nach einer sehr stabilen Pegelsituation, mit einem Wasserstand von unter 200 cm hatten wir die letzen Wochen ein sehr gute herbstliche Fischerei. Beeinträchtigungen gab es nur durch die vielen Baustellen, die wir zur Zeit an unseren Fischereigewässern, im Oberen Salzkammergut haben und dadurch das Fischen teilweise stark beeinträchstigen wird.

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Der Pegel der Oberen Traun, erreichte bei der Meßstelle in Bad Ischl einen Pegel von nicht ganz 380 cm und blieb damit unter der HQ30

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Bei der Ischl hingegen wurde HQ2 überschritten und dadurch ergab sich auch unterhalb der Ischl Mündung, ein Hochwassersituation

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Hier Blick auf den historischen und unter Denkmalschutz stehenden Brückentragwerk „Rechensteg“ in Bad Ischl. Hier handelt es sich um eine dreifeldrige Fußgängerbrücke über die „Ischl“. Das Bauwerk befindet sich ca. 600 m oberhalb der Mündung in die Traun und verbindet den Kaiserpark mit dem Stadtzentrum. Es sind noch die leichten Nachwehen mit einer stärkeren Wassertrübung des Hochwasser, mit einer herrlichen Herbstfärbung vom Kaiserpark zu sehen.

Erste Spülung vom Kaltenbach

Auch der Kaltenbach hatte im unteren Bereich seine Bewährungsprobe und das im ersten Halbjahr neugestaltete Bachbett wurde mit einen höheren Wasserstand gespült und gereinigt. Wie man an den gelben Linien sieht, war auch über den Kaltenbach ein größere Menge an Hochwasser zu beobachten.

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Auch der in den Kaltenbach einmündende Zierlerbach brachte viel Wasser und Geschiebe. An den gelben Markierungen sieht man die rechtsufrigen Ausschwemmungen und die angelandete Schotterbank.Der Zierlerbach kommt von Ahorn herunter und verläuft im unteren Bereich kanalisiert und Mündet aus den viereckigen Betonbauteilen in den Kaltenbach.

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Hier sieht man den neugestalteten Kaltenbach, mit noch etwas erhöhter Wasserführung.

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Bewährungsprobe Engleithen Einlauf

Der Einlaufbereich des Engleithen Altarm wurde in den letzten Wochen fertiggestellt und hatte mit einem Traunpegel von nicht ganz 380 cm seine erste Bewährungsprobe. Im „Panoramabild“ des Einlaufbereiches sieht man sehr schön, dass hier mit entsprechenden Wasserdruck in den Engleithen Altarm eingeleitet wird.

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Ausserhalb sieht man bei einem Pegel von 290 cm, dass die Hauptströmung der Traun, am Einlauf vorbeigeführt wird. Wie theoretisch berechnet wurde, dürfte diese „Einlaufgestaltung“ ihre positive Wirkung zeigen. Soweit man das bis jetzt beurteilen kann, dürfte der Sediment – Transport bei diesen 380 cm Hochwasser, soweit in Grenzen gehalten woren sein, dass es zu keinen neuerlichen Verlandungen kommen dürfte. Exakt kann man das erst bei einer weiteren Absenkung des Pegel auf < 200 cm feststellen können.

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Der Damm über den Einlaufbereich zum Engleithen Altarm ist so gestaltet, dass er mit ca. 380 cm Pegel geflutet wird. Diesen Bereich dürften wir knapp erreicht haben. Was festzustellen ist, dass in diesen Bereich starke Ausschwemmungen erfolgt sind. Diese Ausschwemmungen müssten vor der nächsten Hochwasserperiode repariert werden, ansonst kommt es hier zu einen „Dammbruch“. Es ist zu beobachten, dass auch neben dem „Einlaufkanal“, sich ein Wasserdurchfluss seinen Weg gesucht hat.

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Die starke Strömung über den „Einlaufkanal“ sorgt für einen Sedimentetransport. Dadurch sind im unmittelbaren Einlaufbereich keine oder minimale Ablagerungen zu beobachten. Wenn es zu eine Sedimente Einbringung kommt, so wird diese aus dem oberen Bereich weiter transportiert. Ob es im weiteren Verlauf zu stärkeren Ablagerungen kommen wird, kann man jedoch erst bei sinkenden Pegel feststellen.

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Da jedoch, bei einem Pegel von ca. 290 cm ein durchgängiger Zug, durch den Engleithen Altarm zu beobachten ist, wird es auch hier wenig Möglichkeit für Ablagerungen geben. Was man jetzt schon beobachten kann, ist die Wirkung der Strukturen, die über den Altarmverlauf geschaffen wurden, um den Strömungsbereich zu beeinflussen und zu fördern.

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Nach so einem Sturm mit Hochwasser ist auch immer interessant zu beobachten, wie sich auch die Natur seine Strukturen schafft.

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Im Unterlauf, der von den Ablagerungen und Anladungen zu den kritischen Bereichen gehört, ist bei einem Pegel von 290 cm noch keine entgültige Feststellung der Situation möglich. Hier ist noch eine weiter Wasserstandsabsenkung abzuwarten.

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Im „Engleithen Altarm“ – Delta muss man auch noch eine weitere Wasserstandsabsenkung abwarten um die Asuwirkungen zu sehen. Gerade in diesen Bereich, wo die beiden Strömungen der Traun und des Altarmes zusammenkommen, sieht man immer am besten, ob bei einem Hochwasser auch ein starker Geschiebetransport stattgefunden hat. In diesen Bereich kommt es zumeist zu stärkeren Ablagerungen, im Bereich mit der geringeren Strömung. Dies ist hier immer der Auslaufbereich des Altarmes.

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Wenn wir die Natur auf das reduzieren, was wir verstanden haben,
sind wir nicht überlebensfähig.
Zitat: Hans-Peter Dürr