TRAUN LOBSTER PARTY BEIM AUMÜLLER

Krebse aus aus der Traun und aus der Donau sind eine Delikatesse. Allerdings ist bei einem Krebsessen Geduld angesagt. Das Motto lautet: Feinde werden mit Genuss aufgegessen. In diesem Jahr hat das Fischereirevier Rohrbach zum Wiederholten male zum „Krebsessen“ geladen. Thomas Koller, Revierobmann und zuständig für die für Fischerei des Bezirks Rohrbach, hat einen erlauchten Kreis an Teilnehmer zum Aumüller nach Obermühl an der Donau geladen.

Im Fischgasthof Aumüller in Obermühl an der Donau, bei Erich Aumüller, werden wir mit Flusskrebsen – „Traun-Lobster“ – bekocht. (Freitag, 26. Juli 2024)

Der eingewanderte Signalkrebs, dezimiert die heimischen Krebs-Arten durch die Übertragung der für den Menschen ungefährlichen Krebspest. Ihn kulinarisch zu dezimieren, ist also auch aktiver Umweltschutz.

Flusskrebsessen beim Aumüller, in geselliger Runde.

„Während Krebse bis vor 150 Jahren noch so häufig vorkamen, dass sie ein Arme-Leute-Essen waren, änderte sich die Lage Ende des 19. Jahrhunderts grundlegend. Mehr als 90 Prozent der einst dichten Edelkrebsbestände fallen der Krebspest zum Opfer. Bis heute haben sich die Bestände nicht erholt, berichtet Thomas Koller, der seinen Fischmeister-Diplomarbeit zum Thema Signalkrebs geschrieben hat. Zum einen bildet der Pilz der Krebspest Sporen aus, die über viele Jahre überleben können. Er greift zuerst die Gelenke der Tiere an, die Krebse können sich dann nicht mehr richtig bewegen, sie ändern ihr Verhalten und sterben schließlich. Zum anderen tritt der aus Nordamerika stammende Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) immer häufiger auf und besetzt damit den Lebensraum der einheimischen Art.

vlnr: Markus Leimer, Obmann FR Enns, Manfred Ascher, FR Rohrbach, Thomas Koller, Obmann FR Rohrbach, Christian Lang, Jungbauern-Landesobmann, Magdalena Löttner-Bigonski, Leiterin der Direktion Inneres und Kommunales beim Land OÖ, Dr. Georg Furtmüller, Amtstierarzt Rohrbach, Erich Aumüller, Wirt, Thomas Dieplinger, Küchenchef im Hilton München und Heimo Huber, Obmann FR Salzkammergut.
Quelle: Pressemeldung dazu in den OÖN, 29.7.24

Flusskrebse verstecken ihre Delikatessen unter harten Schalen und in gepanzerten Scheren. Das kann den ein oder anderen aus Furcht vor einer Blamage abschrecken. Dabei ist es keine Kunst, Krebse zu knacken. Hier zeigt Thomas Koller seinen Gästen, wie man einen Flusskrebs „knackt“! 

Der „Fischermeister“ zeigts wie es geht!

Mit dieser Grundlage heißt es dann ran an die Krebse! Dabei startet man immer mit dem Schwanz, indem man den Panzer gut festhält und den Schwanz abdreht. Dann die einzelnen Schwanzglieder zwischen Daumen und Zeigefinger zusammendrücken. Dabei macht es „knack-knack“ und man kann die Schale leicht abpulen. „Das ist der leckerste Teil“ und falls noch ein schwarzer Faden zu sehen sei, werde der abgezogen. Er sei ein Stück vom Darm.

Als nächstes kommen die Scheren dran, die einfach abdreht werden. „Davon breche man den kleineren Teil ab und zerquetsche den größeren zwischen den Fingern.“ Thomas gibt allerdings zu, dass das für manch einen schwer sei. Doch er kennt einen Trick: „Mit einer Krebszange kann man nachhelfen. Ist keine zur Hand, nimmt man einfach einen Nussknacker.“ Dann muss nur noch die gesprungene Schere abgepult werden und es kommt ein weiteres Stückchen Krebsfleisch zum Vorschein.

Der Fang von Signalkrebsen wurde durch eine Verordnung der OÖ. Landesregierung neu geregelt, um dem starke Aufkommen auch durch gezielte Fangmaßnahmen gerecht zur werden. Thomas Koller verfügt über das richtige Gewässers und die Krebslizenz dazu, um spezielle Korbfallen auszulegen und damit die einzusammeln.

Neu Verordnung zum Fang von Signalkrebsen
Der Ausfang von einer Nacht – 60 Kg Flusskrebse! D.h. es sind in der Unteren Traun, unterhalb von Wels so viele Krebse, dass man in einer Nacht zig Kilogramm Flusskrebse fangen kann und deren Fang ist ein wichtiger Beitrag unserer heimischen Fischarten in der Traun zu schützen.

Wenn zum Schluss nur noch Berge von Schalen und Scheren zu sehen sind, werden diese nicht weggeworfen. Daraus kann man ein herrliche Brühe kochen. Sie ist eine fantastische Grundlage für die nächste Fischsuppe.

Weitere Informationen

DER GASTHOF AUMÜLLER in Obermühl liegt genau in der Mitte des Radweges zwischen Passau und Linz. Aber auch für liebhaber der Fischküche sollten im idyllischen Oberen Donautal, wo die Kleine Mühl in die Donau mündet, einen Besuch abstatten. Es erwarten Sie die Gastfreundschaft der Menschen und die großartige Landschaftsszenerie aus Wasser, Stein und Wald und eine heimische Fischküche mit frisch gefangenen Donaufischen. Fischerkarten für die Donau bekommen man auch bei Aumüller.

 

„Inmitten der Schwierigkeiten liegt die Möglichkeit.“

Zitat von: Albert Einstein