NUSSENSEE 2005-2006

Der kalte und äußerst schneereiche Winter 2005-2006 bewirkte, dass während dieser Zeit kein Wasser dem See zugeflossen ist. Stetig ist der Wasserspiegel durch den unter Tage liegenden Zu- und Abfluss gesunken. Dieser Umstand tritt in Wintermonaten und Trockenzeiten regelmäßig auf. Ein derart starkes Absinken des Wasserspiegels wie im vergangenen Winter ist auch den ältesten Fischerkameraden jedoch nicht bekannt. Die tiefste Stelle im See beträgt bei Normalpegel ca. 20 Meter. Am 12. März 2006 war der See nur mehr 1,6 Meter tief. Aus dem 10 ha großen See ist nur die Fläche eines Fußballfeldes übrig geblieben. Damit hat der Nussensee im März 2006 weniger als 1% seines normalen Wasservolumens erreicht. In der Mitte des Monats April taute die Eisdecke am Nussensee auf Innerhalb etwa 2-3 Wochen ist der See wieder auf seinen Normalspiegel gestiegen.

Am 17. April 2006 wurden von den Vereinsmitgliedern die toten, aufgetriebenen Fische eingesammelt. Es sind etwa 500 kg Fische entsorgt worden. Über die Menge der Fische, die am Boden des Sees liegen geblieben sind kann man nur Spekulationen anstellen. Der Bestand an Karpfen und Schleien hat schwer unter der Situation gelitten. Der Ausfall beträgt etwa 80%. Kleinfischarten sind nach unserer Auffassung weniger betroffen, und im See sichtbar vorhanden.

Der Renken- und Zanderbestand ist nach Auffassung von Herr Wolfgang Hauer (Fischmeister der Bundesanstalt für Fischereiwirtschaft Scharfling) und Herr Mag. Siegfried Ortner (Fischereiaufsicht und Biologe) komplett verendet. Diese Fische sind dem Stress, der durch den Sauerstoffmangel und der zu großen Arten- und Bestandsdichte auf engsten Raum hervorgerufen worden ist, erlegen. Tod Funde und keine Fänge durch gezieltes Beangeln belegen diese Situation. Der IFC Hallstättersee, der den Nussensee als Pachtgewässer der ÖBF seit 1985 bewirtschaftet, steht fischereiwirtschaftlich und finanziell vor einer Katastrophe. Ein jahrelang aufgebauter guter Fischbestand ist mit einem Schlag zunichte. Der Wiederaufbau des Bestandes mit den verbunden Besatzmaßnahmen ist für unseren Verein eine große Herausforderung. Wir sind aber überzeugt, dass wir in kurzer Zeit gemeinsam die schwierige Situation bewältigen.

Der Nussensee im Winter.

Unsere Besatzmaßnahmen werden wir nach folgenden Grundsätzen durchführen:

  • Reinigung des Gewässers
    Die aufgetriebenen Fische wurden eingesammelt und entsorgt.
  • Prüfung der Wasserqualität
    Der Nussensee hat sich in äußerst kurzer Zeit mit frischem Wasser wiederbeflüllt.
    Die Wasserqualität ist wieder bestens.
  • Standortgerechtes und gesundes Besatzmaterial
    Besatzmaterial wird aus österreichischen Zuchtgewässern angekauft.
  • Berücksichtigung des Arten- und Altersspektrums
    Die eingesammelten toten Fische sind durchwegs größere Exemplare.
    Daher wurden im April und Mai als erste Besatzmaßnahme 400 kg fangfähige Forellen besetzt.
    Als weitere Maßnahme ist ein entsprechender Renken Besatz (ca. 400 kg einsömmerig) vorgesehen. Der Aufbau des Karpfenbestandes ist ab Juni mit Besatzfischen (ca. 1 kg) geplant.
  • Nachhaltige Bewirtschaftung
    Pacht seit 1985, eine Verlängerung des Pachtvertrages erfolgte 2004 auf weitere 9 Jahre.
  • Eine Pachtaufstockung durch den Verpächter könnte den IFC bei seiner Aufbauarbeit wesentlich unterstützen.

Quelle

Bericht von Peter Ellmer (Obmann IFC) vom 13. Juni 2006 an die ÖBF

„Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser,

denn Wasser ist alles und ins Wasser kehrt alles zurück.“

Zitat von: Thales von Milet (um 625 v.Chr.), griech. Philosoph