Der Werkskanal für die Anzenauer- und Grabenmühle vom Einlassbauwerk beim Anzenaupolster bis zur Mündung des Unterwasserkanals in die Traun oberhalb des Kraftwerkes – elektrische Kraftzentrale Lauffen Nr. 4, hat ein Fischereirecht eingetragen mit der Fischereibuch Ordnungsnummer 21/40/2.


Bis in das 14. Jahrhundert lässt sich ein Mühlbetrieb an dieser besonderen Stelle nachweisen, denn hier mündete bereits damals der steile Mühlbach in die Traun. Das jetzige Gebäude wurde jedoch erst Ende des 16. Jahrhunderts errichtet und Ende des 18. Jahrhunderts erweitert. Der Fluder, eine hölzerne Wasserzuleitung, ist bereits auf dem Stich von Merian aus dem 17. Jahrhundert sichtbar und prägt seitdem das Ortsbild von Lauffen. 1895 wurde der eigentliche Mühlbetrieb eingestellt und die Anlage zu einem E-Werk umgebaut. 1962 wurde der ursprünglich hölzerne Fluder in Beton erneuert. Bis heute befindet sich in der Grabenmühle ein Generator, der die gewonnene Wasserenergie in Strom umwandelt.

Erfreulich ist, dass zwischen der Familie Löw und der Energie AG, im Zuge des geplanten Ersatzkraftwerksbau oberhalb vom Anzenauer Polster auch für den historisch sehr wertvollen Fluder eine Regelung um einen weiteren Betrieb gefunden werden konnte. Mehr dazu unter: https://europeanheritageproject.com/lauffen-3/

2020 plante der damalige Eigentümer, die Energie AG Österreich, die Errichtung einer neuen Staustufe, die aufgrund starker Bürgerproteste jedoch örtlich verlegt werden musste. Durch diese neue Planung wäre die Zuleitung von Wasser für die Grabenmühle durch den Fluder versiegt. Die Energie AG dachte daher öffentlich über einen Rückbau des Fluders und einen Abriss der Grabenmühle nach. Daraufhin formierte sich Widerstand in Lauffen, der in Form einer Unterschriftenaktion, in der sich über 80 Prozent der Lauffner gegen diese Pläne aussprachen, den örtlichen Politikern mitgeteilt wurde. Diese Aktivitäten hatten in der Folge ein landesweites Medienecho zur Folge.

In dieser Situation bot sich das European Heritage Project an, sowohl die Grabenmühle als auch den Lauffner Teil des Fluders zu übernehmen, jedoch unter der Auflage, dass der Betrieb des Fluders, wenn auch reduziert, weiterhin möglich sein sollte. Aufgrund eines Gutachtens einigte man sich schließlich auf eine garantierte Wassermenge von 80 Liter pro Sekunde. 2023 wurde der Kaufvertrag unterzeichnet und der Kaufpreis durch das European Heritage Project bezahlt. Der Eigentumsübergang soll jedoch auf Wunsch der Energie AG erst dann erfolgen, wenn die neue Staustufe in Betrieb geht, was für 2026 geplant ist.











Das European Heritage Project möchte den Fluder zumindest in einer reduzierten Form aufrecht erhalten. Die Grabenmühle soll saniert und nach Ausbau der Technik (Generator) durch die Energie AG in eine Mühle zurückgewandelt werden. Dazu soll ein frei sichtbares Mühlrad wieder installiert werden. Die Innenräume sollen saniert werden. Eine mögliche Nutzung ist die eines Glöckler Museums.

„Alles Gute auf der Welt entsteht nur, wenn einer mehr tut, als er muss.“
Zitat von: Helmut Sihler (*1930), östr. Topmanager