SOMMER HOCHWASSER 2019

Im Oberen Trauntal ist der Goiserer Weißenbach über die Ufer getreten und hat in der gleichnamigen Ortschaft, unterhalb von Bad Goiserer mehrere Strassen überschwemmt. Auch zahlreiche Wohnhäuser und Betriebsgelände sind von den Überflutungen betroffen. Im Bereich oberen Bereich des Weissenbach, oberhalb der Chorinskyklause wurde eine Brücke weggerissen, der Stauraum der Klause ist voll mit Geröll und überschwemmt. Auf der anderen Seite vom Larchkogel Richtung Gosau hat es über den Gosaubach ordentlich entwässert und der Ort Rußbach am Pass Gschütt ist sehr stark vom Hochwasser betroffen und von Salzburger Seite nicht mehr erreichbar. Die Schäden werden gerade erhoben.

In der Nacht von Sonntag 28. Juli auf Montag 29. Juli 2019 kamen über den Gosaubach, Goiserer Weissenbach und Strobler Weissenbach, in kurzer Zeit recht ordentliche Wassermassen, wie man an der Pegelkurve Maxquell sehen kann.

Auswirkungen Strobler Weissenbach

Hier im oberen Strobler Weissenbach, vor dem Hochwasser Ende Juli 2019, lassen die Schotterberge erahnen, mit wieviel Geschiebe hier zu rechnen ist.
Mündungsbereich Russbach in den Weissenbach ( © by Günther Ritzberger)
Nach dem Hochwasser, ein Blick in den Strobler Russbach, der von die Postalm Richtung Strobl entwässert. Die Baumstämme lasser erahnen, was hier los war. (© by Günther Ritzberger)
Strobler Weissenbach nach dem Hochwasser Ende Juli 2019. Der Bach selbst ist im Schotterbett verschwunden. (© by Günther Ritzberger)
Einen Teil der Postalmstrasse hat das Hochwasser auch weggerissen. (© by Günther Ritzberger)
Hier der Pegel, nach einer Woche.

Der Gosaubach entwässert ja am unteren Ende des Hallstättersee und wirkt unmittelbar auf das Abflussgeschehen in die Traun. Besonders in Gosau war der Regen extrem und der Gosaubach ist über die Ufer getreten. Innerhalb von sieben Stunden sind rund 80 Liter Regen in Gosau gefallen. Der Gosaubach habe sich in der Gemeinde wie ein brauner See ausgebreitet Die Situation habe sich aber entspannt, da der Regen weniger wurde.

Wie man am Ausfluss Wolfgangsee, am Pegel Strobel sieht, war die Entwässerung vom Wolfgangsee ein recht sanfter Anstieg.

Extrem starker Regen hat den Ischl-Fluss allein seit zwei Uhr Nacht um drei Meter ansteigen lassen – auf die Marke eines zehnjährigen Hochwassers.

Hingegen beim Pegel der Ischl, in Bad Ischl, sieht man recht deutlich den Einfluss des Strobler Weissenbach, der den Pegel der Ischl wie eine Rakete abfahren lies. So schnell wie der oben war, so schnell hat er auch wieder entwässert.
Wasserpegel in zwei Stunden um beinahe 3 Meter gestiegen
Bei der Analyse durch die Pegelüberwachung wurde innerhalb von zwei Stunden, ein unglaublicher Anstieg des Wasserstandes bei der Giselabrücke um 2,8 Meter festgestellt. Ein derartig raschen Anstieg des Pegels konnte bis jetzt noch nicht beobachtet werden. Lokale Regenfälle, bringen immer häufiger solche Extremsituationen.

Obwohl das Hochwasser schlimmer gewesen sein soll als 2002 und 2013, gibt es für Gosau mittlerweile Entwarnung. Vor allem das Lammertal im Tennengau mit der Nachbargemeinde Rußbach hat es schwer getroffen. Dort wurde auch eine Strasse und eine Brücke weggerissen. Der Regen traf Rußbach Sonntagnacht am heftigsten. Laut der  Österreichischen Unwetterzentrale Ubimet fielen dort 112 Liter Regen pro Quadratmeter.

„Wenn wir die Natur auf das reduzieren, was wir verstanden haben, sind wir nicht überlebensfähig.“

Zitat: Hans-Peter Dürr