RESOLUTION FÜR DEN ERHALT DES HUCHENS

Klimaschutz und Energiewende darf nicht auf Kosten des Artenschutz erfolgen! Der Huchen ist eine der besten Indikator für naturnahe und intakte Flusslandschaften. Der imposante Anblick dieses bis über einen Meter langen Fisches lässt kaum einen Menschen kalt. Fischer und Naturfreunde sind stolz, dass diese sonst großflächig ausgestorbene Ikone des Wassers in der Mur noch immer zahlreich vorkommt.

Ikone unserer Flüsse

Huchensetzling 0+, mit 70 mm, so wie wir auch 400 Stück in die Krems eingesetzt haben © by Mag. Clemens Ratschan

Der Huchen, der nur in der Donau und ihren Zuflüssen vorkommt, ist mittlerweile jedoch im gesamten Donauraum als stark gefährdet zu bezeichnen. In Österreich sind die Populationen infolge Flussregulierungen und Ausbau der Wasserkraft auf nur mehr 6,4 % des ursprünglichen Verbreitungsgebietes zurückgegangen. Auch im restlichen Donaueinzugsgebiet gibt es nur mehr Restbestände mit größtenteils abnehmender Bestandsentwicklung.

An der steirischen Mur gibt es noch welche

Die steirische Mur weist den wahrscheinlich bedeutendsten Huchenbestand im gesamten Donauraum auf. Die letzte „sehr gute“ Huchen Population befindet sich zwischen Zeltweg und Leoben, einer ca. 53 km langen freien Fließstrecke ohne Kraftwerksnutzung. „Gute“ Populationen gibt es auch noch in den restlichen verbliebenen freien Fließstrecken im Mur Einzugsgebiet (ca. 54 km).

Huchen – © by Mag. Clemens Ratschan

Diese Aktion gehört unterstützt

Die Populationen des Mur Einzugsgebietes stellen mehr als die Hälfte des aktuellen Vorkommens dieser Art in Österreich dar, und die einzige, bei der aufgrund ihrer Individuenzahl von einer guten langfristigen Überlebensfähigkeit ausgegangen werden kann. Dadurch wird die zentrale Bedeutung der Mur Populationen für das Überleben des Huchens ersichtlich. Aus diesem Grund wurde auch das Europaschutzgebiet an der Oberen Mur ausgewiesen, um den Huchen und viele andere, im gesamten Alpenraum selten gewordene Arten und Lebensräume zu schützen, darunter den Smaragdgressling, einer weltweit nur in den Mur-Fließstrecken vorkommenden Fischart.

Huchenbrütling 0+, 28 mm – © by Mag. Clemens Ratschan

Die letzten Fließstrecken müssen erhalten werden

In den freien Fließstrecken der Mur findet weiterhin ein Ausbau der Wasserkraft statt (KW Gratkorn) bzw. sind Kraftwerke in Planung (KW Zeltweg, KW St. Michael, KW-Leoben-Ost, KW Stübing). Dadurch läuft der Huchen massiv Gefahr, auszusterben. Weitere Wasserkraftwerke sind als aktiver Beitrag zum Aussterben des Huchens zu betrachten und untergraben die Ziele des EU-weit bedeutendsten Schutzgebiets, das erst 2014 ganz speziell für den Erhalt dieser Art verordnet wurde.

Weitere Informationen

ORF vom 23.3.2023 – Fachleute warnen vor Aussterben des Huchens

Wir leisten mit unserer kleinen Maßnahmen an der Oberösterreichischen Krems einen kleinen Beitrag zum Wiederaufbau von selbstreproduzierenden Huchen Beständen. Nun geht es um die Erhaltung von den letzten Kilometer an freifließender Mur, die noch nicht reguliert und gestaut wurde und wo es noch selbstreproduzierende, bestehende Huchen Bestände gibt.

Huchen-Land Steiermark

Die Petition soll gerichtet werden an BMK mit BM Gewessler und BML mit BM Totschnig, Landesregierung Steiermark, Bezirk Murau, Bezirk Murtal, Bezirk Leoben, Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, Bezirk Graz-Umgebung, Graz, Bezirk Leibnitz, Bezirk Südoststeiermark.

Plattform zum Schutz des Huchens-Allianz aus Natur-u.Umweltschutz, Fischerei u.Wirtschaftstreibenden 

Die Unterzeichner fordern

•   die überregionale, nationale und auch internationale Bedeutung der Huchen Population der Mur, insbesondere der hochwertigsten Strecke zwischen Zeltweg und Leoben, in den naturschutz- und wasserrechtlichen Angelegenheiten anerkannt und nachhaltig verankert wird,

•   rechtlich bindende Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass keine weiteren Fließstrecken verbaut werden (Ausweisung von Schutzzonen, Festigung des Schutzstatus, Anpassung der Gewässerschutzverordnung),

•   unverzüglich Maßnahmen zum Schutz des Huchens wie Habitat Verbesserungen und umweltfreundlicher Betrieb bestehender Wasserkraftanlagen umgesetzt werden.

Resolution wird unterstützt von: Naturschutzbund Steiermark, River Watch, Naturschutzjugend Steiermark, Umweltdachverband, Ökobüro Allianz der Umweltbewegung, WWF, Österreichische Fischereigesellschaft, Alpenverein Österreich, LFV Steiermark, Österreichischer Fischereiverband und von möglichst vielen Anglern.

„Meine Herausforderung ist, denn Fischen ihren Lebensraum zu retten!“