ÖKF als NGO unterstützt Traunrauschen
Zusätzlich neben der Öffentlichkeitsarbeit gegen den Kraftwerksbau an der Oberen Traun in Bad Goisern, ist das Österreichisches Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) als NGO registriert. Was ist ein NGO? Ein NGO ist eine „Non-Governmental Organisation“ und kennzeichnet eine private Organisation, die gesellschaftliche Interessen vertritt, aber nicht dem Staat oder der Regierung unterstellt ist. Was in weiterer Folge die Möglichkeit gibt, bei UVP Verfahren eine uneingeschränkte Parteienrechte anzumelden. Das UVP-Gesetz verfolgt den Zweck, den Reichtum an Naturschätzen und unsere Umwelt in Österreich durch ausgewogene Projektbeurteilungen vor ungerechtfertigten Eingriffen zu schützen. Damit haben wir mit den ÖKF ganz neue Möglichkeiten, wenn es in die nächste Stufe geht ….
WIE LANGE DARF DIE TRAUN NOCH RAUSCHEN?
Über 2000 Unterschriften gegen das geplante Kraftwerk gibt es schon…..
Mit Ende Oktober 2021 hat es die „Bürgerinitiative Traunrauschen“ durch ihre Aktivitäten geschafft die 2.000er Marke an Unterstützer-Unterschriften zu überschreiten. Eine Initiative die wir vom „Fischereirevier Oberes Salzkammergut“ (FROSKG) aktiv und gerne unterstützten und ersuchen alle „Goiserer Fischer“ inkl. aller Familienmitglieder und alle Freunde der Goiserer Traun, der Oberen Traun und des gesamten Salzkammergut sich zu registrieren…..
50% Einheimische und 50% internationale Fliegenfischer und Naturschützer
Der Mix an Unterstützern ist recht interessant und für die Bürgerinitiative „www,traunrauschen.at“ auch wichtig. So sind gut 50% der Unterstützer bis jetzt Einheimische. Wenn man bei den über 1.000 bis jetzt registrierten Einheimischen davon ausgehen kann, dass sich dahinter noch viele „Familien“ verbergen, gibt es hier noch einmal ein Potential auf min. Faktor 2-3 und mehr, die „lokal Betroffene“ sind und denen auch die Heimat und die schöne Natur ein wichtiges Anliegen sind, denn die leiden darunter, wenn die Traun nicht mehr rauscht und in einen engen Korsett eines Dammes, aufgestaut, eingezwängt und darunter, tief ausgebaggert und eingegraben in einer Schlucht dahin fließt, ohne Begrünung, mit kahlen Ufern. Auch sind viele dabei, die keine fliegenfischenden Gäste mehr aufnehmen und bewirten können. Denn das ist der zweite Teil, der nicht mehr in unsere Fremdenverkehrs Region kommen wird und das sind auch pro Jahr einige hundert Gäste mit Begleitpersonen, die zumeist viel Geld da lassen. Diese werden woanders hinziehen, wo es noch eine intakte Natur und rauschende Flüsse und Bäche gibt.
Flyfishing International – Internationale Gäste kommen Fliegenfischen
Viele hunderte Gäste kommen aus den Zentralraum und aus dem umliegenden Ausland pro Jahr zum Fliegenfischen ins Salzkammergut. Das Salzkammergut lebt nicht mehr vom Salz, sondern das Geld bringt heute unsere Gäste. Die kommen weil wir noch eine schöne Natur haben und fleißende Gewässer mit Äschen und Forellen. Mit unseren Angebot an attraktiven Fliegenfischer Revieren bringen wir hunderte Gäste zu uns in die Region. Daher haben wir hier auch viel internationale Unterstützung und Gehör, so wie von Günter Feuerstein aus der Schweiz ….
Erlebniswelt Fliegenfischen (EWF)
Auch der Veranstalter der „Internationalen Erlebniswelt Fliegenfischen“ (EWF) die am 23. und 24. Oktober 2021 in Fürstenfeldbruck mit der Erlebniswelt Fliegenfischen zum sechzehnten Mal ein internationaler Treffpunkt für viele Fliegenfischer war unterstützt www.traunrauschen.at und ist entsetzt über ein weiteres Kraftwerk an der Oberen Traun, die er seit Jahren befischt.
Besucher und Aussteller aus mehr als 20 Ländern, wie Alaska, Bahamas, Belgien, Bosnien, Bulgarien, Chile, Dänemark, Deutschland, England, Finnland, Frankreich, Irland, Island, Italien, Kanada, Kroatien, Mazedonien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Schweiz, Schweden, Schottland, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, USA waren dabei und, danke an Robert Stroh & Team, dass er auch „www.traunrauschen.at“ mit positioniert hat und hilft, viele internationale Fliegenfischer auf die Barrikaden über ein weiteres Kraftwerk im Salzkammergut zu zu bringen und Unterstützer DAGEGEN mobilisiert…..
Auch im „FliegenFischen“ Ausgabe 6/2021 wir www.traunrauschen.at eine ganze Seite gewidmet. Das Fachmagazin ist für den aktiven Angler und wird für ein internationales Publikum mit einer Auflage von 14.000 Exemplaren erstellt. Neben aktuellen News aus der Welt des exklusiven Fliegenfischens und einem Gewässer-Guide, werden hier wertvolle Reisetipps und Gewässer für viele Leser vorgestellt. Diese Art des Fischens wird von Frauen und Männern gleichermaßen betrieben. Sie suchen in ihrem Hobby Entspannung und Abenteuer und sind überaus umweltbewusst. Sie wissen trotzdem die schönen Dinge des Lebens zu genießen und legen Wert auf hohe Qualität.
Anzeige in der Ischler Woche vom 18. August 2021
Um die Bevölkerung über die Nachteiler eines weiteren Kraftwerkes an der Goiserer Traun zu Informieren, werden von der „Bürgerinitiative Traunrauschen“ Informationen in der Ischler Woche geschaltet ……
Anzeige in der Ischler Woche vom 25. August 2021
Anzeige in der Ischler Woche vom 1. September 2021
E-Mobilität kann nicht die letzten Flusskilometer kosten !
Jedes kleine Bächlein wird von einer Projektierung von Wasserkraftanlagen nicht verschont. Der vermeintliche „HEILSBRINGER“ – die E-Mobilität – führt dazu dass in Österreich bald jeder Fluss-Kilometer zur Stromgewinnung herangezogen wird. Als ob 7.000 Wasserkraftwerke nicht schon genug wären. In anderen Regionen der Welt ist man da schon weiter und da werden Dämme und Wasserkraftwerke zurück gebaut. Ich bin überzeugt, dass wird auch bei uns kommen, jedoch ist das Gedankengut bei uns noch nicht so weit entwickelt. Derzeit stürzt man sich noch mit Vehemenz, auf die verbliebenen Kleingewässer und restlichen Fließstrecken, um auch dort noch ein paar Watt herauszupressen. Diese haben jedoch den Wirkungsgrad einer besseren „Klo-Spülung“.
Amortisationszeiten von 50 Jahren werden angedacht. Dabei sollte man bedenken, dass eine Stau-Anlage, wie diese mit dem Kraftwerk Weissenbach unterhalb von Bad Goisern und auch viele andere durch die Ansammlung von Laub, Algen, Feinsedimenten und anderer organischer Stoffe, zum Methangas-Produzenten wird. Methan ist übrigens 24 Mal umweltschädlicher als CO2.
Die Veränderung im Fließ-Kontinuum, das weglassen der Uferböschung gefährdenden Begrünungen, die Begradigungen und Eintiefungen im Unterwasser-Bereich und die Sauerstoffentzehrung sowie die Erwärmung oberhalb der Barrieren, werden bewusst ignoriert. Und Staudamm-Spülungen, so wie wir das an der Ischl periodisch haben, wo wir zig tausend Tonnen Dreck (Feinsedimente) entsorgt bekommen, stellen auch keine Alternative dar.
Dass wir in Österreich, bei verstärkten Pushen der E-Mobilität nicht genügend „Grünen Strom“ herstellen werden können, liegt auf der Hand. An Black Outs wird man sich gewöhnen müssen. Europas Anteil an den Treibhausgasen beträgt 8 Prozent. Die EU wird die Welt nicht retten können. Ihr „Grüner Deal“ wird zum Schuss ins eigene Knie (nach Karl-Peter Schwarz, Die Presse). Dabei akzeptieren man die Degradierung und Umwandlung einstig funktionierender Bachlandschaften zu Stausee-Ketten im Badewannenformat. Wo bleiben da die EU-Wasserrahmenrichtlinien, mit ihrem Verbot der Verschlechterung und dem Gebot der Verbesserung an Bächen und Flüssen. Ein Gesetz, dass zum zahnlosen Tiger wird. Daher verstehe ich auch die Beweggründe der Leute von „Extinction Rebellion“ und ähnlichen Organisationen, die gegen das jährliche Verschwinden unzähliger Tierarten demonstrieren und dafür auf die Straße gehen. Natürliche Ufer, strukturreiche Flüsse, rauschende Bäche und Flüsse und darin lebenden Tiere werden von der profitgierigen Gesellschaft ausgebledet.
Fische können nicht auswandern. Sie sind an ihr nasses Element gebunden. Ihr sterben ist leise. Sie verschwinden einfach. Und niemand, außer einigen „Verrückten“ berührt das.
Resümee
Trotz aller Widrigkeiten und Negativ-Entscheidungen um uns herum, sind wir froh, immer noch an der „Oberen Traun“ zwischen der steirischen Landesgrenze und Ebensee immer noch die Fliegenrute schwingen zu können. Manche Gewässer-Abschnitte sind nach wie vor eine Augenweide, da sie sich an manchen Stellen noch wie in einer Naturlandschaft an einen Gebirgsfluss präsentieren. Wanderwege, wie der Koppentraunweg, Traunreiterweg und der Soleweg an der Traun oder der Römerweg und Dammweg an der Ischl führen am Ufer entlang und werden von vielen Menschen genutzt.
Leider wird immer die umliegenden Landschaft, bis in den Auwald hinein, immer mehr zum Siedlungs- und Gewerbegebiet herangezogen, ohne Rücksichtig auf eine „Rote Zone“ und Hochwasserschutz-Bereich. Danach kommt immer das große jammern und Hochwasserschutzmaßnahmen, die der Traun den letzten Raum nehmen für eine Entfaltung nehmen. Im Salzkammergut findet wir jedoch immer noch Ruhe, Naturräume und Kraftplätze, entlang unserer Gewässer, die zum Verweilen und Besinnen einladen. Der Fischbestand wird von uns gehegt und gepflegt und viele auswärtige Gäste bestätigen, dass die Obere Traun zu einen der besten Flüsse in Österreich gehören. Wir haben das Glück, dass unsere Traun-Wassertemperaturen noch vom Dachstein-Gletscher-Wasser gekühlt werden und damit kaum die 20 Grad Grenze überschreiten, was die Lebensgrundlage für Äschen- und Forellen ist.
Ständige Kontrolle und gezielte Bewirtschaftungsmaßnahmen unserer Fischereireviere, sowie Gewässerpflege verlangen ständiges Engagement. Der Geld- und Zeitaufwand ist gewaltig, aber auch Beobachtungen in der Natur zu machen und auf Gegebenheiten zu reagieren und versuchen Defizite und auf ändernde Umstände zu reagieren ist gefragt. Ich möchte mich da für die gute, revierübergreifende Zusammenarbeit mit den Bewirtschaftern und Vereinen, als auch den vielen engagierten Helfern danken. Ohne sie wäre all das nicht machbar. Ich hoffe, dass wir dieses Kraftwerk und andere Widerlichkeiten im Salzkammergut abwenden können und den Fischen sukzessive ihren Lebensraum verbessern helfen.
Um jedoch für den Tag, an dem das Projekt für ein neues weiteres Wasserkraftwerk in Bad Goisern zur Genehmigung eingereicht wird, bestens vorbereitet zu sein bitten wir euch bereits jetzt eure Unterstützungserklärung gegen den Bau abzugeben.
Registrierung unter: www.traunrauschen.at
Quellen:
Mag. Roman Moser, Österreichischer Fliegenfischer und Gewässerbewirtschafter, SAB-Journal, Heft 3/2021, Seite13 und 14 und seine Gedanken zur E-Mobilität
Präambel WRRL: Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss.
Zitat: Hans-Peter Dürr