Fluss-Wanderung zur „Laichzeit der Aesche“
Datum: Ende März, Anfang April sieht man, dass sich die Äschen gruppieren und sammeln …..
Zur Äschenlaichzeit, sollte man Wanderungen im romantischen Traun Tal machen. Vorbei an verschiedenen Laichplätzen dieses schon sehr seltenen und dieser Flussregion seinen Namen gebenden Salmoniden. Die Obere Traun zählt zwischen Hallstättersee und Traunsee seit der Klimaverschiebung zur Äschenregion. Eine anschließende Einkehr beim Steegwirt bei der Seeklaus, beim Weissenbachwirt beim Goiserer Weissenbach oder beim Gasthaus Wes’n in Lauffen ist möglich und rundet die Wanderung ab. Der Retourweg von Steeg, oder von Lauffen nach Bad Ischl ist individuell und kann über den Soleweg oder auch mit der Bahn, von Bahnhof Steeg oder Lauffen erfolgen …..
Die Wanderung zum Thema Äsche geht entlang der Traun. Trettsicherheit ist erforderlich, da wir teilweise am Ufer der Traun gehen. Der Ausgangspunkt kann der Bahnhof in Bad Ischl sein, oder der Parkplatz beim Fahrzeugmuseum oberhalb von Bad Ischl. Jedoch auch zwischen Ebensee und Bad Ischl und auch in der Ischl wäre es wichtig, jetzt zur Laichzeit die Äschenlaichplätze zu lokalisieren und zu dokumentieren.
Laichplatz Kartierung
Die Kartierung kann starten, wenn bevor das Ablaichen der Äschen stattfindet! Werden die ersten Laichplätze wahrgenommen, sollten die einzelnen Teilstrecken periodisch besucht werden. Die Kartierung endet sobald keine neuen Laichplätze mehr dazukommen. Jeder Laichplatz wird vor Ort markiert. Bei jeder Teilstreckenkarierung werden die bereits kartierten und die neu angelegten Laichplätze aufgenommen. Wichtig ist, die Anzahl der gesichtet Äschen und die Laichplätze zu ermitteln und auch zu dokumentieren.
Wat- und Betretungsverbot
Im Zeitraum von 1. November bis Ende Mai eines Jahres dürfen die Laichgebiete der Salmoniden nicht bewatet und betreten werden. Diese Massnahme soll helfen, die Forellen und Äschen und deren Laichgebiete besser zu schützen. Dazu werden die Laichgebiete im „Fischereirevier Oberes Salzkammergut“ inventarisiert. Mit dem existierenden Inventar gibt es eine Grundlage, welche einerseits den Bewirtschafter im Feld und andererseits den Fischereirevier und in weiter Folge den ÖBF und den Behörden bei der Bearbeitung von Projekten, den spezifischen Schutz dieser Gebiete erleichtert und bei der Planung der erforderliche Maßnahmen hilft.
Schneeschmelze regelt Watverbot durch Wasserstand
Um den Leitfisch an der Oberen Traun, der Äschen entsprechend zu schützen, herrscht bei uns „Fliegenfischer Weidgerecht“ als Bewirtschafter bis Ende Mai ein „Watverbot“ im Revier der Ischler Traun. Damit soll verhindert werden, dass die Laichplätze der Äschen durch Watfischen beschädigt werden. Wobei sich zumeist paralell zur Äschenlaichzeit, von Anfang April bis Ende Mai, sowieso durch die Schneeschmelze und den damit zusammenhängenden erhöhte Wasserstand, an kein Waten zu denken ist.
Laichfisch Inventur – Naturaufkommen
Die Laichplatzkartierung liefert wertvolle „Inventur-Informationen“ über den Zustand unserer Äschenpopulation und zeigt auf, wie die Äschen den Winter überstanden haben. Auch bekommen wir wichtige Hinweise zur natürliche Fortpflanzung der Äschen. Anhand dieser Daten können besonders wertvolle Laichgebiete erkannt und Schutzzonen bestimmt werden. Die Präsenz der Laichfische zeugt von einer bestehenden Naturverlaichung.
Aeschenzaehlung mit dem Handy
Für die Äschenzählung im Feld, ist man mit einem Smart-Phon bestens ausgerüstet. Die Kartierungen soll jeweils über die gesamte Obere Traun und auch die Ischl erfolgen und es sind alle Bewirtschafter und Fischereischutzorgane im FROSKG aufgefordert sich an der Zählung zu beteiligen.
Zur Äschen-Inventariesierung ist eigentlich nur ein Handy erforderlich. Damit sollen folgende Daten erhoben werden:
1. Datum und Uhrzeit der Äschen Beobachtung
2. Visuelle Zählung der gesichtet Äschen – Anzahl und Aktivität von beobachteten Fischen!
3. Mit der Handy Camera kann der Standort fotografiert werden, die Gewässerbreite soll ersichtlich sein, Unterstände für laichreife Fische etc. sollen mit Fotos dokumentiert werden.
4. Ein weiteres Foto zum Gewässergrund, kann bei klaren Wasser den ökomorphologischer Zustand des Gewässers und ev. sogar die Substratgrösse dokumentieren.
5. GPSKoordinaten mit nachfolgenden APP könnten auch die genauen Standortdaten aufgenommen werden.
6. Die Wasser- und Lufttemperatur und Wasserstand (Pegel) wären noch interessante Informationen. Die können jedoch auch nachträglich von der Pegelmessstelle online abgelesen werden.
Mit GPS APP Laichplatz dokumentieren…
- Für eine Kartierung sollen mehrere Begehungen an verschiedenen Tagen gemacht werden.
- Hochwasser: Nach Hochwasser sieht man keine Laichgruben mehr.
- Falls es eine Hochwasserwarnung gibt, Begehung davor machen.
- Es spielt keine Rolle, ob Sichtungen an gleichen Standorten, die gleiche Fische beinhaltet.
- Wichtig ist, möglichst ALLE, bzw. soviele Laichplätze wie möglich, bei den Begehungen zu finden und zu dokumentieren.
- Einsendeschluss der Sichtungen bis 15. Mai deines Jahres!
- Alle abgelaufenen Strecken markieren, auch solche, wo keine Äschensichtungen gemacht wurden. Es ist auch wichtig die Gewässerabschnitte zu kennen, die nicht als Laichplatz genommen
werden. - Es ist uns jedoch am wichtigsten, zu wissen, wo die Äschen Laichhabitate vorfinden.
- Jeden Äschenlaichplatz mit genauer Ortsangabe, besser mit den GPS Koordinaten durchgeben.
- Auch die Meldung von gesichteten „Einzel-Exemplaren“ ist uns zur Laichzeit wichtig.
Entsprechen die Substratansprueche?
Wie man im Engleithen Altarm recht deutlich sieht, gibt es über den gesamten Altarm verteilt recht wenige Stellen, die den Substratansprüchen der Äsche zum Ablaichen gerecht werden. Die Äschen braucht im Reproduktionshabitat relativ flach überströmte Kiesbänke mit einer Wassertiefe zwischen 20 bis 30 cm und einer Fließgeschwindigkeit zwischen 40 und 60 cm/s. Daneben braucht die Äsche in ihren Lebensraum jedoch auch tiefere Kolke und Gumpen mit deutlich geringerer Fließgeschwindigkeit, die den Mutterfischen zwischen den Laichakten quasi als Ruheplatz dienen.
Laichsubstrat Anforderung
Als Laichsubstrat braucht die Äsche einen mittleren Korngrößendurchmesser zwischen 16 und 64 mm. In der Bauwirtschaft wird dieser Kies auch als „Drainageschotter“ bezeichnet. Der 16/32 Kies wird in Kubikmeter und Tonne gehandelt. Ein Kubikmeter 16/32 Kies gewaschen hat ca. 1,42 Tonnen, dh. 1 Tonne ist 0,7 m³. Wobei als ideale Äschen-Laichhabitate eine Fraktionierung, dh. eine Durchmischung mit 10 bis 20% Sand, 50 bis 70% aus Kies, kleiner 2 cm und 20 bis 30% aus Steinen zwischen 2 und 10 cm und nur geringeren Anteil größeren Substrates, mit über 10 cm Durchmesser sein sollten. Dieselben Bedingungen gelten zwischen November bis März für die Regenbogenforelle.
Laichplatz Entwicklung
Die grundlegende Voraussetzung, die erfüllt werden müssen, damit die Äsche bei uns an der Oberen Traun überleben kann, ist das Vorhandensein eines geeigneten Lebensraumes. Der Habitatverlust ist heute noch immer eine der Hauptursachen für das Verschwinden zahlreicher Äschenpopulationen. Demzufolge muß ein Hauptaugenmerk auf den Schutz der noch vorhandenen intakten Fließstrecken gelegt werden. Auch der Flußbau hat die Ansprüche der Lebensgemeinschaften an den Lebensraum zu berücksichtigen, wie es auch durch einige gelungene Projekte bereits vorgezeigt wurde.
In weiterer Folge „Juvenilhabitaten“….
Für Jungäschen sind die Habiatsbedingungen im Engleithen Altarm und auch im Kaltenbach optimal. Es sollen in den Larvenhabitaten der Äschen Fließgeschwindigkeiten von < 20 cm/s vorliegen, die Wassertiefen sollen weniger als 40 cm betragen, und es ist diesbezüglich ein sandiger bis schlammiger Untergrund von Vorteil, so wie wir das über einen großen Teil im Engleithen Altarm und auch im Kaltenbach vorfinden.
Beim heranwachsen der Larven vollziehen Jungäschen einen „Shift“ zu Juvenilhabitaten, die durch Fließgeschwindigkeiten von 20 bis 40 cm/s und Tiefen von 40 bis 60 cm und kiesig bis steinigem Untergrund charakterisiert sind.
Speziell durch die Situation, dass eines der Hauptlaichgebiete der Äsche, der Engleithen Altarm zumeist nach der Schneeschmelze trocken fällt, haben wir durch die dadurch erforderliche Elektro-Notabfischung eine Kartierung von Brütlingen und einen Nachweis einer funktionierenden Naturverlaichung.
Bitte die Sichtungen zu melden
Bitte meldet Eure Beobachtungen, per EMail, SMS, per WhatsApp, telefonisch oder schriftlich, mit kurzen Notizen über die Anzahl der gesichtet Äschen und einer Ortsangabe an das „Fischerei Revier Oberes Salzkammergut“ (FROSKG): Harald Eidinger oder Heimo Huber. Danke!
Resumee
Überall dort, wo der Äschenbestand langfristig erhalten werden soll, ist der Bestand an Regenbogenforellen gering zu halten und darf nicht zusätzlich durch Besatz forciert werden.
Ziel
Ziel und Aufgabe der Fischerei und der Gewässerbewirtschaftung muß es somit sein, sich einzusetzen, dass in der Oberen Traun, wo es noch selbstreproduzierende Äschenbestände gibt, bessere Bediengungen zu schaffen. Ebenso ist dafür Sorge zu tragen, dass die „Altarme“ die von den Äschen als Laich -und als Jungfischhabitat angenommen wurden, eine ökologische Funktionsfähigkeit und eine stabile Wasserführung zu verschaffen. An der Oberen Traun haben wir noch die Chance die Äschenbestände zu erhalten.
„Hege nach dem Prinzip: Versuch macht klug“
Für das Fischbesatzmanagement empfiehlt sich das Grundprinzip der lernfähigen Hege. Dabei wird der Erfolg jeder Maßnahme in verschiedenen Schritten überprüft. Dazu gehört, das natürliche Aufkommen der Zielfischarten regelmäßig zu erfassen und daraus auf die Besatznotwendigkeit zu schließen.
Zitat: von Robert Arlinghaus