BAD GOISERN REVITALISIERUNG KERNBRUNN

Zielsetzung: Verbesserung der Hochwassersicherheit durch Ufer Aufweitungen und Nebenarmanbindung im Bereich Kernbrunn, Schaffung von Flachwasserzonen, Stillgewässern, Etablierung einer standortgerechten Vegetation, Ermöglichung dynamischer Umlagerungsprozesse im Au Bereich. Erstmals soll im gesamten Bereich der Oberen Traun durch eine großflächige Absenkung eines durch die Eintiefung der Traun ausgetrockneten Waldstücks die Entwicklung einer weichen Au wieder ermöglicht werden. Durch die vorgesehenen Aufweitung und Ausbildung natürlichen Schotterufer anstelle der harten Verbauungen ist ein einfacher Zugang zur Traun wieder möglich.

Hochwasserschutz Bad Goisern
Der gelb markierte Bereich wird abgesenkt um im Hochwasserfall mehr Platz zu haben für das Wasser.

Nachdem viele Gewässer zwar eine sehr gute bis gute Wasserqualität aufweisen, aber Ufer und Flusssohle oft einen weniger guten ökologischen Zustand haben, ist Handlungsbedarf gegeben. Gleichbedeutend gilt es auch in den Hochwasserschutz zu investieren, um Siedlungen und Gewerbegebiete zu schützen.

Bereits vor der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und noch mehr seit ihrem Inkrafttreten wurden in Österreich viele Gewässer saniert. Kraftwerke wurden für Fische passierbar gemacht, damit diese zu ihren Laichgebieten wandern können. Geradlinige Uferlinien wurden aufgeweitet, sodass der Fluss wieder dynamischer fließen kann. Im Zuge von Hochwasserschutzmaßnahmen werden immer auch ökologische Verbesserungen umgesetzt.

Mittlerweile wurde viel Geld in den Gewässerschutz investiert, die Projektkosten liegen bei vielen Million Euro.

In Bad Goisern wird derzeit intensiv gebaggert – Grund ist der Hochwasserschutz für den Ortsteil Unterjoch und Gschwandt, der durch eine Absenkung des Wasserspiegels der Traun erreicht wird.

Frühsommer 2017 – Die Bauarbeiten am gegenüberliegenden Ufer haben zwar schon begonnen. Es jedoch noch der Damm zu sehen. Das Niveau des Ufers soll ja gesenkt und aufgeweitet werden.
Frühsommer 2017 – Viele tausend Kubikmeter Erd- und Schottermaterial werden abgetragen.
September 2017 – Hier im unteren Bereich der „Neuen Aufweitung“! Links der Altarm. Die Aufnahme entstand bei einem Maxquell Pegel von ca. 350 cm.

Nähere Infos auf der unten angeführten Schautafel:

Ziele des Projekts:

  • Durchgehende Absenkung des Wasserspiegels der Traun im Projektsbereich um 25 cm. Dadurch wird der Bahndamm im Hochwasserfall entlastet und der Ortsteil Unterjoch befindet sich dann nicht mehr im HW100-Bereich.
  • Schutz von ca. 195 Objekten
  • Schutz von ca. 530 Personen
  • Dotierung des linken Nebenarmes ab Mittelwasserführung
  • Absenkung des linksufrigen Vorlandbereiches
  • Links- und rechtsufrige Aufweitung der Traun und Abflachung der Uferböschungen zwischen Fluss-Kilometer 112,63 und 113,32
  • Ökologische Aufwertung des gesamten Flussabschnittes

Lieber den Spatz in der Hand als die Taube am Dach

Der „Ökologische Teil“, neben dem Hochwasserschutz, hat hier sicherlich für die Obere Traun eine Referenzwirkung. Eine Projekt mit einer derart große Aufweitung hat es an der Oberen Traun bis jetzt nicht gegeben. Aus fischereilich Sicht ein sehr schöner Ansatz, mit der Verbindung in den linksufrigen Altarm. Natürlich wäre es uns Recht, wenn es „darf es auch ein bisschen mehr sein“ spielen würde, dh. eine Volldotierung des Altarmes und das auch bei Niederwasser wäre unser Wunsch gewesen. Aus anderen Projekten, wie beim Engleithen Altarm und auch bei den Altarmöffnungen in Ebensee, haben wir ja die Situation, dass diese Altarm bei Niederwasser als „Fischfalle“ funktionieren und es dadurch immer zu große Ausfällen an Jungfischen in den Niederwasserperioden kommt. Im Hochwasserfall ist die Aufweitung jedoch eine Habitats Verbesserung und bildet Rückzugsgebiete und Ruhezonen für die Fische und damit wird die fischereiliche Bewirtschaftung ihr Vorteile ziehen. Davon wird der gesamte Oberlauf der Goiserer und auch der Ischler Traun profitieren. Die neu geschaffenen Flachwasserzonen werden für Jungfische eine optimale Kinderstube bilden. Wir werden nach Fertigstellung über die Entwicklung berichten, wie sich der Fluss seinen Lebensraum gestaltet.            

Projektdaten:
Bauherr: Bundeswasserbauverwaltung/Gewässerbezirk Gmunden
Planung und örtliche Bauaufsicht: Gunz ZT GmbH
Ökologische Bauaufsicht: PlanGo, Ingenieurbüro für Landschaftsplanung
Projektleitung: Gewässerbezirk Gmunden
Baubeginn: April 2017
Baufertigstellung: Mitte 2018
Gesamtkosten: 1.320.000 EURO
Finanzierung: 81,8% Bund, 18,2% Marktgemeinde Bad Goisern/Hallstätter See

Quellen und weitere Informationen: Hochwasserschutz Obere Traun

„Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“

Zitat von: Johann Wolfgang von Goethe