WINTERLAICHER

Regenbogenforelle
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Ein schöner Regenbogen-Milchner im „Laichgewand“.

Die Regenbogenforellen sind an unseren Gewässern vorhanden und sind in manchen Gewässern der Leitfisch geworden. Wir haben das Revier an der Oberen Traun schon mit einem starken Regenbogenforellen Bestand übernommen. Hier wurden zumeist Besatzmaterial von der Fischzucht Kreissig aus Amerang in der Nähe vom Chiemsee besetzt. Bei der Regenbogenforelle, wie wir diese heute angeboten bekommen, handelt es sich um keine reine Wildform, sondern um ein züchterisch bearbeitetes „Produkt“, in das verschiedene Unterarten und Lebensformen eingekreuzt wurden, das reicht von der standorttreuen Shasta-Form über die meerwandernde Steelhead-Form bis hin zur wärmeverträglichen frühjahrslaichenden Kamloops-Form. Die Kamloops-Form haben wir früher schon vom Öllinger aus Kainisch bezogen und sehr gute Erfahrungen gemacht. Heute befindet sich in der Anlage vom Gustl Öllinger aus Kainisch, die Fischzucht der Bundesforste.

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Eine etwas müde Regenbogenforelle nach dem Laichgeschäft.

Herausgekommen sind heute Zuchtstämme, die sich in ihrer Standorttreue und ihren Laichterminen sehr stark unterscheiden können, wir haben heute sowohl

  • Herbstlaicher, diese beginnen mit Anfang November zu laichen
  • Winterlaicher, sind ab Weihnachten bis in den Jänner hinein mit der Fortpflanzung beschäftigt
  • und dann sind noch Frühjahrslaicher zu beobachten,

die wir bis Mitte März an der Oberen Traun beobachten.

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Durch den warmen Winter, haben die Regenbogenforellen heuer etwas später mit ihren Laichaktivitäten begonnen.
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Am Tag sind zumeist nur die „weissen Laichstellen“ zu sehen.
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Die Milchner (Männchen) sind zuerst am Platz des Geschehens um ihr Revier abzustecken. Die Rogner (Weibchen) kommen etwas zögerlich und zumeist erst in der Dämmerung dazu.
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Bei der Regenbogenforelle finden sich zumeist ein Pärchen, oder kleinere Gruppen zusammen.
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Hier ein Pärchen in der Laichgrube.

Herbst-Winter-Fruejahrs-Laicher

Wir haben an der Oberen Traun gute Bedingungen für die Regenbogenforelle, die sich selbstreproduzierend, wie die „Karnickel“ vermehren. Das geschieht interessanterweise oft in Gewässern, in denen der Massenbesatz mit „Zuchtregenbognern“ eingestellt wurde, da der bereits existierende Bestand dann nicht mehr durch verschiedenartigstes genetisches Material „verwässert“ wird und sich die angepasste Form durchsetzen kann.

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Ein „strammer Milchner“ bewacht die Laichgrube und sein Revier und warten auf das eintreffen eines Rogner.

Beobachtung ueber die natuerliche Fortpflanzung der Regenbogenforelle

Viel wurde schon über die künstliche Aufzucht der Regenbogenforelle, wenig aber nur über die natürliche geschrieben. Es wird in der Regel geschildert, daß die Regenbogenforelle seichte, schotterige Stellen aufsucht, dort laicht und den befruchteten Laich leicht mit Kies zudeckt. Ich habe in unseren Gewässern, besonders an der Oberen Traun zwischen Halsstättersee und Traunsee, folgende Beobachtungen beim Laichen der Regenbogenforellen gemacht.

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Hier habe ich eine große Laichgrube enteckt.

Gegen Ende Dezember, anfang Jänner, je nach der Witterung, ziehen die Regenbogenforellen stromaufwärts oder auch in die Seitenbäche hinein und suchen seichte, mit runden Steinen bedeckte Stellen auf, über welche das Wasser leicht dahin strömt. Der Gewässergrund ist im Winter zumeist mit einer braunen Schichte überzogen. Die Regenbogenforelle wälzt sich nun auf dem Boden, schlägt mit der Schwanzflosse und wirbelt dadurch die braune Schlammschichte empor, welche von der Strömung fortgeschwemmt wird. Wenn man den Fluss entlang wandert, so sieht man schon von weitem im Flußbett 30 bis 50 cm breite und 1,50 bis 2 m lange blankgescheuerte Stellen, die sich vom übrigen braunen Grund scharf abheben. Das sind die Laichplätze.

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Hier ist „Mittig“ im Gewässer eine Laichgrube im ca. 50 cm tiefen Wasser. Für den Regenbogenforelle-Laichplatz wird eine gut durchströmte Stelle gesucht. Auch das Substrat und die Durchmesser der Steine müssen passen. Wichtig sind auch „lockere“ Schotteransammlungen in deren Hohlräumen sich die Eier ablegen können.

Am stromaufwärts gelegenen Ende des Laichplatzes kann man meist ein Forellenpaar, einen Rogner und einen Milchner, engnebeneinander stehen sehen. Hinter diesem Liebespaar wird man häufig einige kleinere Milchner sehen, die sehnsüchtig den Rogner betrachten. Diese sind bei Forellen leider in der Minderzahl. Kommt ein vorwitziger Milchner dem Hochzeitspaar zu nahe, so macht der stärkere Milchner kehrt und verfolgt wütend den unverschämten Nebenbuhler. Dabei geht es oft nicht ohne Verletzungen ab. Während der Zeit des Kampfes kann man oft sehen, daß ein anderer Milchner dem Rogner den Hof macht. Doch nicht lange dauert das Glück; wenn die Hochzeitsforelle siegreich vom Kampfe zurückkehrt, muß der Zudringliche sein Heil in eiliger Flucht suchen.

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Meist erst zur Dämmerung und wenn die Wassertemperatur um die 5 Grad erreicht hat, beginnen die Aktivitäten. Optimal sind auch noch Witterungsbedingungen, wie Schnee- oder Graupelschauer, dann finden sich ein paar Fische an den idealen Laichstandplätzen sein.

Der Rogner gibt unter konvulsivischen Zuckungen den Laich ab, während der Milchner zu gleicher Zeit die Milch abläßt. Auf kurze Zeit färbt sich das Wasser milchig, die Eier werden befruchtet. Da sie schwerer als das Wasser sind, sinken sie zu Boden, werden von der Strömung erfaßt und kollern dabei zwischen die blankgescheuerten, runden Steine. Dort entwickeln sie sich, geschützt vor ihren Feinden. Größere, ältere Forellen, die naturgemäß mehr Eier abgeben, scheuern ein größeres Laichbett; jüngere begnügen sich mit einem kleineren. Nach dem Laichen unternimmt das Hochzeitspaar nichts mehr, weil es schon Vorher sorgfältig für die gesicherte Entwicklung der Eier Vorsorge getroffen hat. Alles andere bleibt der Natur überlassen, die hier, wie überall, die geheimnisvolle Förderin alles Lebens ist.

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Hier sind zwei Regenbogenforellen Eier zu sehen. Rechts ein befruchtetes Ei und Links ein „Blindgänger“.

 

„Inmitten der Schwierigkeiten liegt die Möglichkeit.“

Zitat von: Albert Einstein