AESCHENLAICHZEIT UND AESCHENBESATZ 2015

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Die Äsche hat es schwer. Hier noch eine Foto aus dem Jahr 2014, an dem man die Sichtigkeit des „Traunwasser“ beobachten kann. Auch um einen Vergleich zur starken Wassertrübung von heuer zu haben.

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Nur wenige der bedrohten einheimischen Fische leben noch in unseren heimischen Gewässern im Salzkammergut. Die Bachforelle als Leitfisch ist in der Oberen Traun bis auf ein paar Einzelgänger verschwunden. Wir Fischer kämpfen daher seit Jahren darum, die Äschen Bestände zu erhalten und durch begleitende Besatzmaßnahmen zu unterstützen. Auch heuer können wir als Erfolgskontrolle wieder einige der Äschen, zumeist die großen Exemplaren mit 40+ beim Laichgeschäft beobachten. Sehr erfreulicher ist jedoch die Sichtung von 30+ Rogner, die einen Bestand über mehrere Genarationen zeigt und unsere Bemühungen bestätigt. Speziell bei der Äsche hatten wir eine „Überalterung“ festgestellt und auch einen starker Überhang der Milchner, gegenüber den Roggner im Verhältnis 4:1 war hier bis jetzt zu beobachten. Darum feut es uns ganz besonders, wenn wir hier eine Zunahme bei den jüngeren Rogner feststellen können.

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Das Vorkommen der gefährdeten Äschen-Populationen ist nach wie vor sehr gering. Umso erfreulicher ist, dass unsere seit Jahren konsequent durchgeführten Besatzmaßnahmen mit 1-sömmrigen Äschen ihre Erfolge zeigen. Diese machen wir in unseren Revier als Frühjahrsbesatz. Parallel zum Herbstlichen, vom „Fischereirevier Oberes Salzkammergut“ durchgeführten Besatzaktion „Rettet die Äsche“. Diese Aktion wird auch schon über mehr als ein Jahrzehnt, konsequent durchgeführt und hilft die Äschenbestände in der Oberen Traun zu erhalten.

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Kraftwerksbau stört Laichgeschäft

Heuer haben wir als neue „Erschwehrniss“ in unseren Bemühungen, denn Kraftwerksbau in Bad Goiseren dazu bekommen und die damit verursachten, massiven Wassertrübungen und damit verursachte „Verschlammung“ des Gewässerbodens. Hiermit haben wir die große Gefahr, dass wir einen ganzen Jahrgang an selbstreproduzierenden Äschenlaich verlieren werden.

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Zentimeter dicke Ablagerungen gefährden den Äschenjahrgang 2015

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Schlammablagerungen gefährden Äschenlaichplätze

Speziell an den typischen Laichplätzen ist eine sehr starke Wassertrübung, verusrascht durch den Kraftwerksbau zu beobachten. Auch wenn am Wochenende keine Baggerarbeiten beim Kraftwerksbau erfolgen, ist eine sehr starke Wassertrübung mit den Abtransport der Schlammablagerungen zu beobachten. Wenn gebaggert wird, ist die Sicht ins Wasser so eingeschränkt, dass keine Beobachtung der Äschen beim Laichgeschäft möglich sind.

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Im Engleiten Altarm ist die Sicht etwas besser und auch hier konnte wir seit Freitag, 24. April 2015 verstärkt die aktivitäten im Laichgeschäft beobachten. Wobei speziell hier, durch die starke „Schlammbelastung“ typische Laichplätze mit Feinsedimente abgedeckt wurden und sich dadurch die typischen Äschenlaichplätze auf wenige geeignete Stellen oder Randbereiche verlagern. Auch dadurch ist heuer sicherlich ein wesentlich geringerer Ertrag an Eigenproduktion zu erwarten. Dh. der Kraftwerksbau lässt einen starken Ausfall des heurigen Jahrganges befürchten.

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Laich Temperatur 8-9 Grad

Die Äschenlaichzeit beginnt bei einer Wassertemperatur von 8-9 Grad Celsius. Exakt mit den Temperatur Anstieg bginnt auch das Laichgeschäft aktiv zu werden.

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Pegelstand und hoffen auf starke Schneeschmelze

Die Schneeschmelze hat, wie man am Pegel sieht, noch nicht voll eingesetzt. Durch die starken Schlammablagerungen würden wir uns heuer über eine kräftige Schneeschmelze sehr freuen und darauf hoffen, dass damit eine starke Selbstreinigungswirkung einsetzt, damit die Zentimeter Dicken Schlammablagerung wegtransportiert werden.

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Äschenbesatz 2015

Die Äschenpopulationen haben in den vergangenen zwanzig Jahren leider auch abgenommen. Dieser Rückgang ist die Folge einer Vielzahl von Eingriffen in die Gewässersysteme wie Verbauung, starke Bautätigkeit oder energiewirtschaftliche Nutzung und auch die Zunahme der Prädatoren hat ihren Beitrag dazu geleistet. Wieweit die gerad in Bau befindlichen Renaturierungsmaßnahmen und die Schaffung der Duchgängigkeit der Gewässersysteme, eine Verbesserung bringen werden, wird die Zukunft zeigen. Wobei bei den ganzen Investitionen auch immer noch die barrierefreien Anbinungen und Aufstiegsmöglichkeiten in die Zubringerbäche fehlen. Bis auf die gerde erfolgte Renaturierung des Kaltenbach und die Schaffung einer Durchgängigkeit der Ischl die gerade gemacht wird, sind hier z.B. noch die Anbindungen des Rettenbach und des Sulzbach zu realisiern. Weiters fehlen begleitende Renaturierungsmaßnahmen und eine Verbesserung in der Gewässerstruktur. Nur die Schaffung einer Duchgängichkeit wird an Wirkung und als Defizitausgleich zuwenig sein. Zuviel wurde hier in der Vergangenheit ruiniert.

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Bei der Abholung der Äschen in der Fischaufzuchtanlage Kreuzstein, die Aufzuchtbecken im Hintergrund. Die Fischaufzuchtanlage Kreuzstein ein fixer Bestandteil des Institutes für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde (IGF). Im Zusammenhang mit der »Erhaltung der ökologischen Funktionsfähigkeit« fällt der Aufzuchtanlage Kreuzstein eine wichtige Aufgabe zu, für die Sicherung der Vielfalt autochthoner Fischarten, für eine gewässerverträgliche Fischereiwirtschaft und für gewässerverträgliche Methoden zur Produktion gesunder aquatischer Organismen beizutragen.

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Die nach dem Stand der Technik sanierte Fischaufzuchtanlage Kreuzstein entspricht einem Musterbetrieb und ist für die Aufzucht von schwer aufziehbaren und gefährdeten Fischarten verschiedenster Umweltansprüche geeignet. Mit dem Engagement und Arbeitseinsatz der Mannschaft ist die Fischzucht in guten Händen. Wir vertrauen hier seit vielen Jahren auf die für uns sowohl geografisch optimal gelegenen Möglichkeit sowie auf die hohe Qualität die uns die Fischaufzuchtanlage Kreuztein bietet.

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Langjähriges Gewässerbetreuungskonzept bewährt sich

Grundsätzlich lief das vergangene Jahr gut für die Äsche. Allerdings nur, weil die Bestände an Äschen seit Jahren durch Auswilderung von Nachwuchsbesatz massiv unterstützt werden. Als kleiner Verein Investieren wir hier seit Jahren unser, für Besatz zur Verfügung stehendes, Budget. Hier arbeiten wir mit der Fischzuchtanstalt in Scharfling, um mit 1-sömmrigen Äschenbestz ein natürliches Aufkommen in unser Revier zu bekommen. So wurden beispielsweise am 18. April 2015 wieder 5.000 Äschen-Setzlinge in den unteren Bereich unserer Aufzuchtbäche ausgesetzt, damit diese von Anfang an in einem natürlichen Umfeld heranwachsen können und mit dem größer werden, selbständig ohne zutun in die Traun abwandern können. Wieweit wir dadurch auch einen „Homing-Effekt“ erreichen können, wird die Zukunft zeigen. Wir haben erst seit heuer diese Möglichkeit, dass durch die Renaturierung des Kaltenbach eine barrierefreie Anbindung an die Traun rückgebaut wurde.

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„ Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun.“

Zitat von Johann Wolfgang von Goethe