Auf der Suche nach alten Aufzeichnungen über die Fischzucht, muss man im Umfeld von Schlösser- und Klöstern zu suchen anfangen. So auch in „Puchheim“. Das Schloss Puchheim ein ehr würdiger, alter Gebäudekomplex, dessen Hauptschloss nachweislich schon über 1000 Jahre dem Wind und Wetter trotzte. Von dem mächtigen Adelsgeschlechte der Puchheimer, in Besitze des Herzoge von Österreich von 1348 bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts, danach das berühmte Geschlecht der Polheimer kam. Es dürfte daher auch Puchheim in der Zeit der Bauernkriege von 1594 bis 1636 eine gar wichtige Rolle gespielt haben. Danach kamen als Besitznachfolgern, die Grafen von Salzburg und diese dürfte Puchheim zur höchsten Blüte gebracht haben.
Geschichte
Es wurde nicht nur mit der wertvollsten Einrichtung, sondern auch mit den herrlichsten Anlagen versehen, von welchen heute noch Spuren vorhanden sind, wie die mächtigen Tujen bei den Fischzuchtanlagen. Auch unter den ihnen 1788 folgenden Freiherren, späteren Grafen von Fuchs, stand Puchheim anfangs in der Blüte, kam aber unter den letzten seines Stammes arg herunter.

Es wurde danach von keinen Geringeren, als vom der k. u. k. Hoheit dem Hoch- und Deutschmeister Erzherzog Maxmilian von Oesterreich im Jahre 1830 erworben, der es renovieren ließ und bestrebt war, eine Musterwirtschaft auf den Höfen, in den Wäldern und der Fischzucht einzuführen. 1851 räumte er einen Teil des Schlosses den Patres Redemptoristen ein, welche die Schloss Pfarre übernahmen und unter der im Jahre 1863 folgenden Besitznachfolgerin des Erzherzogs, Ihrer königliche Hoheit der Erzherzogin Maria Theresia,

Gemahlin Sr. königlicher Hoheit des Grafen Heinrich von Chambord, im Jahre 1883 das ganze Hauptschloß zur Benützung zugewiesen erhielten. Nachdem sich im Vorschlosse auch eine von genannter Besitzerin gestiftete dreiklassige Mädchenschule mit Kinderbewahranstalt und Arbeitsschule befindet, hat der gegen wertige Besitzer, Seiner königlichen Hoheit Don Alfonso von Bourbon und Austria-Este, der Erbe seiner 1886 verstorbenen Tante, nur höchst bescheidene Räume zur Benützung im Vorschlosse, so dass Puchheim eigentlich aufgehört hat, Herrschaftssitz zu sein. Trotzdem aber wird das Schloss vom gegenwärtigen Besitzer gut erhalten, nur die Gärtnerei wurde aufgelassen. Dafür finden die Wälder gegenwärtig eine besondere Pflege. Die groß angelegte Fischzuchtanstalt hat viel durch Wasserverunreinigung zu leiden.
Puchheimer-Au
Seit jeher bietet die Puchheimer Au den Menschen in und um Attnang-Puchheim ein weitläufiges Naherholungsgebiet, das seinesgleichen sucht. Sie ist Ruhezone und Rückzugsort für all jene, die dem Alltagsstress entkommen und durchatmen wollen. Sie ist Naherholungsgebiet für Läufer, Nordic Walker, Mountainbiker und Spaziergänger. Ihre Schönheit und Artenvielfalt bieten immer wieder Anlass zum Staunen für Groß und Klein, dabei sorgt die Auenlandschaft mit ihren verschiedenen Wanderwegen inklusive Baumkreis und Naturlehrpfad stets für Abwechslung.

Ebendiese Teichlandschaft waren früher im Umfeld der Mönche von Puchheim eine Fischzucht-Anlage. Sie verbliebenen 15 Teiche bieten heute Lebensraum für zahlreiche – teils gefährdete – Tier- und Pflanzenarten.
Die Fischerei in Attnang Puchheim
Grundsätzlich kann die Fischwirtschaft und der Betrieb einer Fischzucht, in drei Zeitabschnitte eingeteilt werden.
1830 bis 1853
In der Zeit von 1830 bis 1853, in welcher ein sogenannter Hoffischer angestellt war, der sich um die umfangreichen Teichanlagen unterhalb des Schlosses sowie die Befischung des danebenliegenden Ager Flusses kümmerte. Die Einnahmen bestanden ausschließlich aus dem Verkauf von Fischen. Die Ausgaben setzten sich aus dem Gehalt des Fischers, das im Durchschnitt gut ein Viertel der gesamten Fischereikosten bzw. 65 Kronen ausmachte, wobei ab 1842 noch 34 Kronen für seinen Gehilfen hinzukamen, so wie aus Fischfangprämien, Fischbrut, Fischereirequisiten u. ä. zusammen. In den Jahren 1851 bis 1853 erhöhten sich die Ausgaben, weil die Deputate und der Eigenverbrauch auch mit einberechnet wurden.
1854 bis 1895
Von 1854 bis 1895 befand sich die Fischerei komplett am Boden. Ab und an wurden Karpfen oder Hechte aus den Teichen verkauft, oft lagen aber auch keine Einkünfte vor. Das Fischereirecht für die Ager und die Teiche verpachtete man ab 1872 an einen ortsansässigen Fischer. Ausgabenseitig kaufte man Fischsetzlinge, Fischfutter und andere notwendige Dinge ein oder verrechnete für die Instandhaltung der Teiche den Eigenverbrauch an Baumaterialien. Die unüblich hohen Ausgaben im Jahre 1868 sind darauf zurückzuführen, dass die Teiche entschlammt werden mussten, was ein Indiz für die den schlechten Zustand der Teichanlagen darstellt.
1896 bis 1910
Ab 1896 nahm sich der neue Gutsverwalter der Fischerei wieder an und führte sie zu einer neuen Blüte. Die Bewirtschaftung der Teiche und die Befischung der Ager wurden wieder in Eigenregie durchgeführt und man investierte in den Jahren 1896 bis 1898 über 8.500 Kronen, um die Teichwirtschaft zu modernisieren und profitabel zu machen. Das schlug sich auch in den Einnahmen nieder. Schon 1896 stieg der Erlös aus verkauften Fischen auf 2.650 Kronen und im Mittel 1899 bis 1910 waren es fast 2.770 Kronen. Weitaus geringer waren die Einkünfte von verkaufter Fischbrut und Setzlingen mit 318 Kronen und die sonstigen Einnahmen mit 20 Kronen im Mittel.

Der größte Ausgabenposten in diesen Jahren war das Gehalt des Fischers (42 Prozent der durchschnittlichen Ausgaben von 1899 bis 1910), den es, nachdem über 40 Jahre keine Fischer angestellt worden war, wieder seit 1896 gab, aber bereits 1910 durch Fischereiaushilfskräfte ersetzt wurde. Größere Ausgaben erfolgten auch für das Fischfutter (26 Prozent), dessen Ausgaben 1903 und 1904 sogar höher waren als der Fischerlohn, die Taglöhner (13 Prozent), die Fischeier, die Fischbrut und die Setzlinge (10 Prozent) und für die sonstigen Ausgaben (8 Prozent), die auch die teilweise Instandhaltung der Teiche und Fischereigerätschaften inkludierten. Zu vernachlässigen waren die Fangprämien (1 Prozent), die aber nur von 1899 bis 1901 als eigene Kategorie geführt wurden und in den Folgejahren bei der Rubrik Eier, Brut und Setzlinge dabei waren.

Kronen (ohne die Jahre 1835 und 1836, da für diese Jahre keine Geldrechnungen vorliegen) (erstellt anhand der Puchheimer Rechnungsbücher). Quelle: Dissertation von Mag. Martin Müllegger
Verpachtung
Die Fischereirechte in kleineren Bächen in der Umgebung von Puchheim, wie der Sonnleithenbach, Redlbach, Schwanbach usw. waren von 1830 bis 1910 an verschiedene Pächter vergeben. Deren Einkünfte, sowie die Pachteinnahmen von der Ager und den Teichen finden sich unter der Oberrubrik Verpachtung gebucht worden.
Die Erträge aus der Verpachtung der Fischereigewässer konnten von 16 Kronen im Jahre 1851 auf knapp 1.050 Kronen im Jahre 1895 durch die Verpachtung der Fischgewässer an der Ager in den 1850er Jahren und der Verpachtung der Teiche (samt dazugehörigem Fischerhaus) in Puchheim ab den 1870er Jahren gesteigert werden. 1896 wurde speziell die Fischerei bei den Teichen und in der Ager wieder in Eigenregie geführt und die Einnahmen sanken bis auf 32 Kronen 1909.

Hier, in der Teichlandschaft der Puchheimer Au, sollen Arten wieder angesiedelt werden, die in Österreich bedroht oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Es handelt sich hier um Fische wie den Bitterling, um die Teichmuschel (beide brauchen sich übrigens gegenseitig und können nur miteinander überleben) aber auch um bedrohte Pflanzenarten und Amphibien. Es gibt schon erste Erfolge, denn manche Arten konnten hier schon (wieder) angesiedelt werden.
Wirtschaftliche Betrachtung der Fischerei

Betrachtet man die Fischerei in Puchheim über die gesamten 80 Jahre so wurden im Durchschnitt 715
Kronen jährlich eingenommen und 710 Kronen ausgegeben. Somit erwirtschaftete die Fischereiwirtschaft rechnerisch gesehen einen jährlichen Gewinn von 10 Kronen. Dabei wurde in den Jahren zwischen 1830 und 1853 ein Gewinn von 94 Kronen im Mittel gemacht, während zwischen 1854 und 1895 ein Verlust von 82 Kronen eingefahren wurde. Zwischen 1896 und 1910 schnellten sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben und somit der innerbetriebliche Aufwand in die Höhe, um dann lediglich ein Plus von 154 Kronen zu erzielen. Dass dieser eher bescheidene Gewinn auch mit geringeren Anstrengungen möglich war, zeigt das Jahr 1910, wo sich die Einnahmen und Ausgaben auf einem wesentlich geringeren Niveau bewegten und trotzdem 920 Kronen Gewinn erreicht wurde. Aussagekräftige Daten in den Rechnungsbüchern über den Fischverkauf gibt es erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Wirft man etwa einen genaueren Blick auf den Fischverkauf im Jahre 1903, der Hochkonjunktur der Fischereiwirtschaft in Puchheim, so wurden meist kleinere Mengen in der regionalen Umgebung verkauft, wie an Gasthäuser oder an die Redemptoristen in Puchheim. Einen gewissen Teil gab man auch an die höheren Gutsbeamten, Personen im Umfeld des Besitzers und an die Schlossküche in Ebenzweier ab.

(erstellt anhand der Puchheimer Rechnungsbücher). Dissertation von Mag. Martin Müllegger
Großabnehmer gab es lediglich drei, wovon sich zwei ebenfalls in der Umgebung von Puchheim befanden (Wels und Traunkirchen). Nur der einmalige Verkauf von Fischbrut nach Krumau in der Tschechei erfolgte über eine größere Distanz. Einen überregionalen Fischhandel in größeren Maßstab gab es somit nicht, zumal bereits 1908, in dem die Fischereiwirtschaft bereits wieder an Bedeutung verlor, Fische nur mehr regional und in kleinen Mengen verkauft wurden. Ob sich die Fischerei bzw. der Fischhandel in Oberösterreich im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhundert ähnlich wie in Puchheim gestaltete kann leider nicht nachvollzogen werden, da dazu keine entsprechenden Arbeiten für diesen Zeitabschnitt vorliegen.
Fischarten
Zum Abschluss der Fischereiwirtschaft soll noch für die Jahre, in denen eine Rechnung vorhanden ist, die Anzahl der gefangenen Fische und deren Arten behandelt werden. Zwischen 1830 und 1850 pendelte die Zahl der gefangenen Fische inklusive der ca. 400 Krebse zwischen 850 und 2.750 Stück, wobei bis 1845 meist über 2.000 Stück gefangen wurden und in den Folgejahren die Anzahl auf 850 Stück sank. Im Durschnitt fing man 1.996 Fische und Krebse. Als die Rechnungen 1899 wieder einsetzten, lagen die Stückzahlen an gefangenen Fischen wesentlich höher. Sie befanden sich zu Beginn bei über 4.000 Stück und erreichten 1903 mit über 8.000 Stück ihren Höhepunkt. Von da an fiel die Fangmenge stark auf ca.
1.700 gefangene Fische 1909 und 1910. Die Ursache für den Rückgang ab etwa der Mitte der 1900er Jahre hing, genauso wie die Verminderung der Geldeinnahmen und -ausgaben im Bereich der Fischerei, mit der zunehmenden Verschmutzung des Ager Flusses durch die Abwässer der Papierfabrik Lenzing zusammen, der auch die meisten Schlossteiche mit Wasser speiste. Diese Verschmutzung führte auch in weiterer Folge zur Entlassung des Fischers 1909. Die Fischzucht und Teichwirtschaft wurde dann in den folgenden Jahrzehnten als wirtschaftlich unbedeutender Nebenbetrieb mit Hilfe von Fischaufsichtsorganen weitergeführt.

(erstellt anhand der Puchheimer Rechnungsbücher). Die nur von 1830 bis 1850 in den Rechnungen angeführten Aitel (Döbel) und Barben wurden zu der Rubrik Weißfische zugeschlagen. Die Schleien, von denen zwischen 1830 und 1850 nur 60 Stück gefangen wurden sowie die Aalrutten (Quappen), deren Ertrag bei 5 Stück im Jahresmittel lag und die von 1899 bis 1910 geführte Rubrik Sonstiges wurden nicht berücksichtigt.
Von den einzelnen Fischarten fing das Fischereipersonal über den ganzen Zeitraum durchschnittlich 848 Forellen, 684 Äschen, 580 Weißfische, 276 Karpfen, 82 Huchen, 80 Hechte und 252 Krebse, 184 wobei im Jahr 1848 für ein Pfund (0,56 Kilogramm) Forelle 1,05 Kronen, ein Pfund Äsche, Karpfen und Hechte 0,36 Kronen, ein Pfund Weißfische 0,17 Kronen und ein Pfund Krebse 0,05 Kronen eingenommen wurde. Lässt man die Weißfische, die meist kleinere, minderwertige Fische waren und keinen großen wirtschaftlichen Nutzen brachten, gleich wie die selten gefangenen Huchen und Hechte und die nur in den Jahren 1830 bis 1850 eingesammelten Krebse weg, so waren im Wesentlichen für die Fischerei in Puchheim Forellen, Äschen und Karpfen von Bedeutung. Hiervon dominierten von 1830 bis 1850 die vor allem im Ager Fluss gefangenen Äschen (549 Stück im jährlichen Durchschnitt), gefolgt von den in den Teichen gehaltenen Karpfen (127 Stück) und die sowohl in den Teichen als auch im Fluss gefangenen Forellen (116 Stück). Während die Forellen und Äschen jedes Jahr in etwa gleichbleibender Menge gefischt wurden, fing man die Karpfen nur in bestimmten Jahren und von 1846 bis 1850 überhaupt nicht mehr. In den 1900er stieg bei den Forellen, Äschen und Karpfen die Zahl der gefangenen Fische im Vergleich zu den 1830er und 1840er Jahren sprunghaft an. Die Forellen wurden zur wichtigsten Fischart mit 59 Prozent (15 Prozent zwischen 1830 und 1850) der Fangmenge im Vergleich zu den Äschen und Karpfen. Die Äschen wiederum lagen bei nur mehr 26 Prozent (vorher 69 Prozent) und die Karpfen blieben mit einem Anteil von 15 Prozent annähernd gleich zur Vorperiode (16 Prozent). Aus diesen Zahlen sieht man, dass in den 1900er Jahren insbesondere die Teichwirtschaft massiv ausgebaut werden musste. Dominierte in der Vorperiode noch der aus dem Fließgewässer gefangene Fisch (Äsche), so waren jetzt die in Teichen gehaltenen Fischarten (Forellen und Karpfen) mit zusammen 74 Prozent bestimmend und das noch dazu auf einem weit höheren Fangniveau.
Verwalter Alois Weeder 1888–1930

Es folgte eine grundlegende wirtschaftliche Umstrukturierung und Modernisierung sowie die Renovierung und der Umbau der Schlösser, speziell von Ebenzweier, zu repräsentativen Residenzen, die durch den neuen Verwalter Alois Weeder durchgeführt wurden. Der ausgebildeter Forstwart war und seine ganze Energie in den Ausbau dieser Sparte legte und ständig neue Waldflächen hinzukaufte bzw. ehemalige Ackerflächen aufforstete. Zum anderen kümmerte sich auch dieser um die Fischerei und Fischzucht.
Lebenslauf
Am Beispiel von Alois Weeder soll anhand seiner biographischen Auszeichnungen die Ausbildung und die beruflichen Anforderungen eines Gutsverwalter kurz dargestellt werden. Alois Weeder wurde 1862 geboren und besuchte die mährisch schlesische Forstlehranstalt zu Eulenberg in Mähren. Anschließend war er fünf Jahre Forstamtsadjunkt in Großherrlitz in Schlesien und erwarb dort die notwendige Praxis zum Führen eines Forstbetriebes, etwa hinsichtlich des Holzverkaufes, der Rechnungslegung oder der Jagd. Gleichzeitig legte er in dieser Zeit die Staatsprüfung für Forstwirte in Brünn ab. Im Herbst 1888 schließlich erhielt er die Stelle als Verwalter für die Güter in Ebenzweier und Puchheim. Die Hauptaufgabe bestand zunächst darin den darniederliegenden Gutsbetrieb in forstwirtschaftlicher, betriebswirtschaftlicher, personeller und organisatorischer Hinsicht neu aufzustellen. Daneben hatte er noch eine Reihe anderer Arbeiten zu erledigen, die nicht im Zusammenhang mit der Forstwirtschaft standen, wie Grundstückskäufe und Renovierungsarbeiten an den Gebäuden. 1899 schließlich wurde Alois Weeder zum Gutsdirektor ernannt, womit er nun die notwendigen dienstlichen Angelegenheiten direkt mit dem Besitzer abklären konnte und keine administrative Ebene mehr dazwischengeschaltet war. Er verblieb anschließend in dieser Position bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1931. Anhand dieser Kurzbiographie wird ersichtlich wie wichtig der Gutsverwalter für einen Gutsbetrieb war. Ihm oblagen neben den eigentlichen forstwirtschaftlichen Tätigkeiten auch der Vertrieb, die Personalangelegenheiten, die Organisationsstruktur, die Buchhaltung und die Erhaltung der Immobilien. Darüber hinaus war er das Bindeglied zwischen dem Eigentümer und dem Gutsbetrieb. Er stand im ständigen Spannungsfeld zwischen den Interessen des Besitzers, die einen möglichst repräsentativen und dem adeligen Lebensstil entsprechenden Gutskomplex vorweisen wollten und den wirtschaftlichen Notwendigkeiten gewinnbringend zu bilanzieren.
Der Fischzüchter
Alois Weeder brachte im Jahr 1900 auch des Buch „Der Fischzüchter“ heraus, ein praktisches Hilfsbuch für Fischzüchter oder solche, die es werden wollen. Unter besonderer Berücksichtigung der österreichischen Alpenländer, welches größtenteils auf Grund seiner eigener Erfahrung und Beobachtungen verfasst wurde.
Mitglied im OÖ. Landes-Fischereirat


Puchheimer Au Landschaftsschutzgebiet

Die Puchheimer Au ist per Verordnung des Landes Oberösterreich bereits seit 2002 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Die Erhebung zum Naturschutzgebiet bringt erweiterte Schutz- und Forschungsmöglichkeiten und vereinfacht gleichzeitig die Zusammenarbeit von Stadtgemeinde und Land Oberösterreich. Für die Besucher der Puchheimer Au ändert sich im Prinzip nichts, denn das betroffene Areal ist auch jetzt schon eingezäunt und nicht für Privatpersonen zugänglich. Hier halten sich höchstens Förster, Jäger und Wissenschaftler auf.

Um den Arten- und Naturschutz erlebbar zu machen, sind regelmäßige Führungen für die Öffentlichkeit angedacht. Diese Termine werden außerhalb der Schutzzeiten, wie Laichzeiten, stattfinden. Graf nennt den Herbst als einen passenden Zeitpunkt, um eine erste Führung durch das Gebiet anzubieten: „Es geht hier nicht darum, jemanden auszusperren. Natur- und Artenschutz soll greifbar und erlebbar bleiben.“

Um die Bedingungen für Flora und Fauna in und rund um die Puchheimer Teichlandschaft optimal zu gestalten, sind einige Arbeiten notwendig. Unter anderem wurden bereits mehrere Ablassvorrichtungen, sogenannte Teichmönche, saniert. Hierfür war die Bergung und Umsiedlung der Fischbestände notwendig. Auch müssen mehrere Dammkörper saniert und Teichböden abgedichtet werden. Durch diese Bemühungen wird der Wasserstand in den einzelnen Teichen regulierbar, wodurch wiederum geeignete Bedingungen für bedrohte Arten geschaffen werden können. Zusätzlich zum Schaffen der optimalen Rahmenbedingungen wurden in mehreren Teichen Teichbodenarten angesiedelt und bei der Kartierung wurden Amphibien wie der Grasfrosch, der Springfrosch und die Erdkröte festgestellt.

Für die bedrohten Arten Kammmolch und Laubfrosch wird der Teich Nummer 14 heuer und nächstes Jahr für ein Wiederansiedelungsprojekt genützt. Neben besagten Amphibien werden auch Kleinfische wie der Bitterling und der Schlammpeitzger in den Gewässern der Puchheimer Teichanlagen angesiedelt. Der intakte Bestand an Großmuscheln ist bestens geeignet um dem Bitterling ideale Brutstätten für seine Jungen zur Verfügung zu stellen.
Abgelassener Teich mit saniertem Teichmönch (Ablassvorrichtung) aus Holz)
„Die Puchheimer Au ist ein wirklich einzigartiges Gebiet, das mir in vergleichbarem Ausmaß sonst nirgends bekannt ist,“ betont Christoph Graf die ökologische Besonderheit der Teichlandschaft. Es sei wichtig, aufzuzeigen „welche Bedeutung die Puchheimer Au nicht nur als Naherholungsgebiet, sondern auch als Natur- und Artenschutzgebiet haben kann.“
Quellenangabe
Titelbild: Wikipedia – Attnang-Puchheim
Dissertation von Mag. Martin Müllegger
Artur Maria SCHREIBER, Zur Geschichte der Fischerei in Oberösterreich, insbesondere der
Traunfischerei, Linz 1930.
Georg WACHA, Zur Geschichte des Fischhandels in Oberösterreich, in: Mitteilungen des
oberösterreichischen Landesarchivs 8 (1964), 416–442.
Weitere Informationen
„Wer Fisch will fangen ohne Mangel, hantier nicht bloß mit Netz und Angel. Auch für das Wasser gilt der Reim: Erst säh, dann führ‘ die Ernte heim!“ Zitat von: Alois Weeder