Zum x-ten Male ist nun am Karfreitag, 25. März 2016 der Engleithen Altarm trocken gefallen. Hatten wir im Zuge der Hochwässer 2013 noch Verständnis, dass durch die starke Schotterbringung der Altarm verlandet ist. So haben wir in der Zwischenzeit keine Verständnis mehr und auch hatten wir seither keine dramatischen Hochwässer mehr gehabt, die ein Austrocknen verursacht hätten. Es wurde auch noch viel Geld in die laufenden Reparaturen gesteckt, neben der Ersterrichtung, die nicht weit von einer Million (1 Mio. Euro) entfernd gewesen sein dürfte. So wurde auch 2015 in die Umplanung der Einlaufsituation investiert. Viele Varianten gab es dazu, jedoch bei keiner dieser vielleicht theoretisch funktionierenden Versionen, wurde auf das Wissen von uns Fischer eingegangen, die tagtäglich und das über das ganze Jahr und bei jeden Wasserstand wissen, wie sich die Wassersituation im Altarm verhält. Nur sind wir mit den Fischen und den anderen Wasserlebeewesen, die leidtragenden, mit dieser sehr protuktiven „Fischfalle“ schon mehrmals mehrerer tausende Fische verloren haben, an natürlich aufgewachsener Äschen, Bachforellen, Elritzen, Mühlkoppen, Barben, Aitel und Regenbogenforellen.
Verstaendigung kam zu spaet um noch was zu retten
Am Donnerstag, 24. März 2016 um 10:51 bekamen wir einen Anruf vom Gewässerbezirk Gmunden, bei dem uns mitgeteilt wurde, dass der Hallstättersee wieder auf Normalwasserstand gebracht werden muss und alle Tore der Klause in Steeg geschlossen werden müssen bzw. zu diesen Zeitpunkt schon geschlossen waren. Nachdem wir momentan einen Niederwasserstand an der Traun haben, mit einem Pegel, am Donnerstag 24.03.2016, 11:00 Uhr von ca. 178 cm und die Wasserführung in der Engleithen gerade noch akzeptabel war war die Katastrophe vorhersehbar. Wir sprachen hier gleich unsere bedenken aus. Man hätte die Schließung auch in Etappen und nur immer ein paar Tore machen können. Wie der Pegel über Ostern zeigt, hätte damit auch dieses Fischsterben verhindert werden können. Die Mitarbeiter des Gewässerbezirkes müssen sich jedoch hier strikt an ihre Vorgaben halten. Jedenfalls war der Zeitraum für Maßnahmen jedoch zu kurz um hier noch eine Notabfischung einzuleiten.
Antwort: Da könne man leider auch nichts machen, das sind unabänderbare Vorschriften!
Um ca. 21:00 (Donnerstag 24.03.2016) hatte die Traun nach erwartend fallender Tendenz die 170 cm erreicht – das ist das äußerste Minimum, ab da beginn die Engleithen von unter her trocken zu fallen. In der Nacht von Donnerstag 24. März auf Freitag, 25. März 2016 hatte sich der Wasserstand bei 164 cm eingependelt. Das ist um 3 cm weniger, als wir beim letzten Trockfallen im November 2015. mit einem Pegelstand von 167 cm hatten. Damals fiel die Engleithen bis über das Kaiser-Standbild trocken! Damals konnten wir jedoch noch Zeitgerecht, weil wir ja auf solche Situationen schon eingestellt sind, eine Notabfischung durchführen und über 700 Fische im unteren Bereich bergen. Siehe die Berichte auf www.huberpower.com dazu.
Total Ausfall von tausenden Fischen
Wir Fischer und auch viele Wanderer und Privatpersonen, die beim Fischeeinsammeln halfen, können diese Art und Weise der dafür zuständigen Stellen beim Gewässerbezirk Gmunden einfach nicht nachvollziehen! Hier scheint die Ökologie und die Auswirkungen im Gewässer völlig egal zu sein. Die Biotope neben dem Engleithen-Arm werden auch schon trocken gefallen sein, in dem sich großen Mengen an Froschlaich befinden.
Der Super GAU
Am Karfreitag Früh war der Albtraum wahr geworden – die Engleithen war total trockengefallen! Andreas Putz, unser Fischereischutzorgan aus Bad Ischl machte die befürchtete Entdeckung und begann mit Joggern, Reiter und etwas später dazukommenden Fischereischutzorganenen und dem Bewirtschafter, sofort die Rettung der noch lebenden Fische durchführen. Aus kleinen verblieben Pfützen konnten noch Fische gerettet werden und auch aus dem feuchten Sand konnten wir noch viele Mühlkoppen einsammeln, die ziemlich robust sind und noch lebten. So konnten wir bis 17:00 Uhr noch ca. 2.000 (zweitausenden) Fische vor dem ersticken retten. Mehrere tausend starben jedoch qualvoll!
Gewaesserbezirk informierte nicht rechzeitig?
Das man uns nicht schon viel früher mit der Totalschließung der Wehrfelder in Steeg informierte, damit wir uns auf eine Elektro Abfischung hätten vorbereiten können, ist für uns einfach nicht nachvollziehbar! Das wäre sicher möglich gewesen! Den verantwortlichen Personen vom Gewässerbezirk ist unser Engagement um den Engleithen Altarm durchaus bekannt und auch wie wir erreichbar sind wäre bekannt gewesen. Wir sind ja mit den zuständigen Mitarbeitern des Gewässerbezirk laufend in Kontakt und die wissen, dass wir uns sehr um einen ökologische, funktionstüchtigen, wasserführenden Engleithen Altarm seit Jahren sehr bemüht.
Wir sind am Boden zerstört, einen so tollen jungen Wildfischbestand zu verlieren bedeutet für uns einen Schaden, der durch nichts zu ersetzen ist.
Glueck im Unglueck
Bei allen Unglück und dem Ausfall von tausenden von Fischen, hat bis zum Karfreitag die Äschenlaichzeit noch nicht begonnen. Die Katastrophe hätte noch eine ganz andere Dimension bekommen, wenn die gerade vor dem Laichgeschäft stehenden Äschen auch schon in dem Engleithen Altarm gezogen wären. Dann hätten wir auch noch einen Ausfall der Elterntiere zu beklagen und einen Ausfall eines ganzen Jahrganges zu beklagen. In Geld kann man diesen für die Fischerei entstanden Schaden gar nicht mehr Ausdrücken, da es keine natürlich, lokal stämmiger Bestände von Äschen gar nicht zum Kaufen gibt und unsere Bewirtschaftungspläne nicht auf Speise-oder Besatzfische aufbauen.
Weitere Infomationen zum Leidensweg des Engleithen Altarm und seiner Lebewesen:
Seit Jahren dokumentieren wir diese Situation und die in der Zwischenzeit hat sich die ökologische Funktionsfähigkeit durch mehrere von der OÖ. Landesregierung finanzierten Bestandsaufnahmen bestätigt. Leider gibt es jedoch für die noch notwendigen und erforderlichen Anpassungen, nach den vielen bereits investierten hundertausenden Euro, keine Bereitschaft um eine stabile Funktionsfähigkeit und Wasserführung herzustellen. Wir stehen gerne mit unseren Wissen und unseren KnowHow für die fehlenden Korrekturen zur Verfügung. Die bis jetzt umsonst getorbenen Fische verdienen es, dass ihr Tot einen Sinn hatte!
Der Engleithen Altarm von der Entsteheung bis zum Super GAU März 2016
„Alle sagten: Das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s gemacht.“
Allgemeine Lebensweisheit