KREBSFISCHEN

Das Fischen auf Krebse ist eine beliebte Methode, vor allem in Regionen, in denen invasive Arten wie der Signalkrebs vorkommen. Im Gegensatz zu heimischen, geschützten Arten wie dem Edelkrebs, gibt es für invasive Krebse oft keine Schonzeiten oder Fangbegrenzungen. Dennoch ist eine Angel- oder Fischereierlaubnis erforderlich.

Wenn einen die Lust auf Flusskrebse packt, gibt es grundsätzlich zwei Wege, um an diese Delikatesse zu kommen: Selber fangen oder kaufen.

Die starke Verbreitung des Signalkrebses (Pacifastacus leniusculus) hat in vielen Gewässern negative Auswirkungen auf die heimischen Ökosysteme und schädigt dadurch die heimischen Fischarten. Daher gehören sie bestmöglich befischt und entnommen. Von Gesetzes wegen müssen gefangene Signalkrebse entnommen und getötet werden!

Die Entnahme ist eine entscheidende Maßnahme, um die heimischen Ökosysteme zu schützen und die Ausbreitung der Krebspest zu verhindern. Es ist ein aktiver Beitrag zum Erhalt unserer heimischen Gewässerfauna.

1. Flusskrebse kaufen

Dies ist der einfachste und sicherste Weg, an Flusskrebse zu gelangen.

  • Wo kann man sie kaufen?
    • Es gibt spezialisierte Anbieter, zumeist Fischzuchtbetriebe die frische Flusskrebse anbieten. Zumeist stammen sie aus Wildfang und sind am besten in den Monaten Juli und August erhältlich.
    • Feinkostläden und gut sortierte Fischtheken: Manchmal findet man frische oder tiefgekühlte Flusskrebse auch im gut sortierten Einzelhandel.
  • Welche Sorten sind erhältlich?
    • Häufig werden die Fleischstücke bereits ausgelöst und vorgekocht als „Flusskrebsschwänze“ verkauft, die man sofort weiterverarbeiten kann.
    • Man findet aber auch ganze, gekochte Krebse, oft in Dillsud oder Weißweinsud eingelegt.
    • Die meisten angebotenen Flusskrebse gehören zu den invasiven Arten wie dem Signalkrebs oder dem Sumpfkrebs (Louisiana-Flusskrebs).
  • Bezugsquelle für Großabnehmer
    • Der Fang und Transport von Flusskrebsen ist mit viel Aufwand verbunden, daher können wir nur Anfragen mit mehr als 40 Kg/Lieferung bearbeiten. Anfragen bitte per E-Mail an:
      genussvomfluss(at)gmail.com
Sollten Sie Bedarf an größeren Mengen von Flusskrebsen haben, bitte melden unter: genussvomfluss(at)gmail.com

2. Flusskrebse selbst fangen

Der Fang von Süßwasserkrebsen war bis Ende des 19. Jahrhundert auch bei uns sehr gebräuchlich. In der Zwischenzeit wurde der Fang und auch die kulinarische Verarbeitung vergessen und verlernt. Daher nachfolgend ein paar Informationen wie man zu Fanggeräten zum Krebsfang kommt und wie man sie bedient.

Das Fangen von Signalkrebsen erfordert die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.

  • Vorschriften und Erlaubnisse:
    • In Österreich sind die heimischen Krebsarten wie der Edelkrebs und der Steinkrebs streng geschützt. Ihr Fang ist in der Regel verboten.
    • Der Fang invasiver Arten wie des Signalkrebses oder des Kamber Krebses ist in vielen Regionen nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht, um die heimischen Bestände zu schützen.
    • Wichtig: Auch für den Fang von invasiven Arten benötigt man in der Regel einen Fischereischein und eine gültige Angelkarte bzw. Lizenz für das jeweilige Gewässer. Erkundige dich unbedingt bei der zuständigen Fischereibehörde oder dem Pächter des Gewässers nach den genauen Bestimmungen.
  • Wie fängt man sie?
    • Wie bereits erwähnt, sind Reusen (Krebskörbe) oder Krebsteller die gängigsten Methoden.
    • Krebse sind nachtaktiv. Das Auslegen der Fallen in den Abendstunden und das Kontrollieren am nächsten Morgen ist am vielversprechendsten.
Ein sehr gutes Produkt zum Krebsfang ist die Krebsreuse PIRAT, welche komplett aus Plastik gefertigt ist. Die Reuse lässt sich auseinanderklappen, ist somit stapelbar und lässt sich auch bei größeren Stückzahlen leicht in einem PKW transportieren. Mit einem Stückgewicht von nur 530 Gramm ist sie den herkömmlichen, schweren Drahtreusen weit überlegen und auch die Desinfektion der Krebsreuse, speziell in Hinblick auf die Krebspest, kann mit kochendem Wasser oder mit „Virkon S Desinfektionsmittel“ erfolgen. 

Egal ob selbst gefangen oder gekauft – Flusskrebse sind ein Genuss und die Zubereitung ist unkompliziert. Wichtig ist nur, dass du dich an die geltenden Gesetze hältst und die Tiere artgerecht behandelst.

Hier sind die gängigsten Methoden, Krebse zu fangen:

Die Reuse (Krebskorb)

Die Reuse ist die effektivste und häufigste Methode.

  • Wie es funktioniert: Eine Reuse ist ein Korb oder Netz mit einer trichterförmigen Öffnung, die den Krebsen den Zugang ermöglicht, aber das Herauskommen erschwert.
  • Köder: Krebse sind Allesfresser. Als Köder eignen sich daher stark riechende, tierische Produkte. Dazu gehören Fischreste (z. B. Hering oder Sardine), Fleisch wie Leber oder Kutteln. Auch Trockenfutter für Hunde oder Katzen wird manchmal verwendet.
  • Vorbereitung und Auslegen: Der Köder wird in einem Futterkorb in der Reuse befestigt. Die Reuse wird mit einer Schnur gesichert und in der Nähe von Verstecken (z. B. unter Steinen oder Wurzeln) ins Wasser gelassen. Es empfiehlt sich, die Reuse über Nacht auszulegen, da Krebse nachtaktiv sind.
Fischmeister Thomas Koller beim Auslegen der Pirat Krebsreuse in die Traun.

Am besten legt man die Reusen vor Beginn der Abenddämmerung aus und sammeln Sie diese um Mitternacht oder spätestens am Morgen des nächsten Tages wieder ein. Je länger die Reusen im Wasser liegen, desto mehr Krebse finden den Ausgang, und desto weniger lockfähig werden die Köder!

Wenn alles geklappt hat, hat man am nächsten Morgen eine reiche Ernte.

Der Krebsteller

Krebsteller gibt es in vielen unterschiedlichen Ausführungen.

Der Krebsteller ist eine Alternative zur Reuse und ebenfalls sehr effektiv.

  • Wie es funktioniert: Ein Krebsteller ist ein Gitter oder Netz mit einem flachen, umlaufenden Rand, das an Schnüren befestigt ist. Er wird senkrecht ins Wasser gelassen und nach einiger Zeit schnell hochgezogen.
  • Köder: Auch hier werden geruchsintensive Köder wie Fisch oder Leber verwendet, die einfach auf dem Teller befestigt werden.
  • Vorgehen: Der Teller wird langsam auf den Gewässergrund abgesenkt. Nach etwa 15 bis 20 Minuten kann er vorsichtig und schnell hochgezogen werden, um die Krebse am Entkommen zu hindern. Mit etwas Übung können so in kurzer Zeit viele Krebse gefangen werden.

Fischen ohne Reuse oder Teller

Es gibt auch einfachere Methoden, Krebse zu fangen:

  • Mit der Hand und einem Kescher: Im seichten, klaren Wasser kann man Krebse bei warmem Wetter mit bloßen Händen oder einem kleinen Kescher fangen. Dazu drückt man den Krebs mit dem Daumen vorsichtig in den Boden und greift ihn dann am Panzer hinter den Scheren. Auch der Kescher kann hinter den Krebs gedrückt werden, woraufhin dieser rückwärts hineinflüchtet. Nachts mit einer Stirnlampe kann man Krebse besonders gut fangen.
  • Köder an einer Schnur: Man kann auch einen Köder an einer Schnur befestigen (ohne Haken). Krebse, die den Köder festhalten, können vorsichtig aus dem Wasser gehoben werden. Es ist jedoch ratsam, einen Kescher bereitzuhalten, um sie sicher zu bergen, bevor sie den Köder loslassen.
In den Sommermonaten, wenn die Wassertemperatur auf +20 Grad Celsius steigt, sind die Signalkrebse besonders aktiv und wir fangen in einer Nacht zwischen 25 und 50 Kg.
Wir haben uns auf den Krebs-Transport mit einen Thermobehälter und mit Sauerstoffversorgung eingerichtet um Lieferungen innerhalb von Oberösterreich durchführen zu können.

Wichtige Hinweise zum Krebsfang

  • Gesetzliche Vorschriften: Informiere dich immer über die spezifischen Vorschriften in deinem Bundesland oder deiner Region. Für heimische Arten gelten in Österreich, je nach Bundesland unterschiedliche, jedoch sehr strenge Schutzbestimmungen, die den Fang und speziell den Transport einschränken um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
  • Erlaubnis: In den meisten Fällen benötigst du einen Fischereischein und eine Angelkarte (Lizenz) für das jeweilige Gewässer, auch wenn du keine Angel mit Haken verwendest.
  • Kontrolle: Ausgelegte Reusen müssen regelmäßig kontrolliert werden, oft in einem festgelegten Zeitfenster (z. B. alle 12 Stunden), um das unnötige Leid der Tiere zu vermeiden.
  • Tötung: Gefangene Krebse müssen waidgerecht getötet werden. Die einzig zugelassene und humane Methode ist das Töten in sprudelnd kochendem Wasser.
Krebsreuse „Pirat“ fertig zum auslegen. Als Köder verwenden wir am besten frische oder gefrostete Weißfisch-Karkassen bzw. deren Köpfe, es geht auch Hundefutter und zerriebene Leber für den Köderbehälter. 
Ausgelegte Krebsreuse – die Reusen sollte nicht zu tief und in Ufernähe ausgelegt werden, am Schilfrand oder bei den großen Steinen einer Uferverbauung, in deren Umgebung sich „Krebshöhlen“ befinden!

Verarbeitung von Flusskrebsen

Sobald man eine ausreichende Anzahl von Signalkrebse hat, beginnt die Verabeitung:

  • Lebende Krebse verarbeiten
    • Transport: Die Krebse sollten nach dem Fang raschest möglich getötet werden. Dazu sollte er auf raschesten Wege, ohne Zwischenlagerung von der Fangstelle in die Küche transportiert werden.
    • Tötung: Gefangene Krebse müssen waidgerecht getötet werden. Die einzig zugelassene und humane Methode ist das Töten in sprudelnd kochendem Wasser.
    • Vorgehen: Bring ein großes Topf Wasser zum Kochen und würze es kräftig mit Salz, Dill, Zucker und eventuell etwas Petersilie und Zitrone. Gib die lebenden Krebse einzeln kopfüber in den sprudelnd kochenden Sud, damit das Wasser nicht zu stark abkühlt und sie sofort getötet werden. Lasse sie je nach Größe etwa 5 Minuten ziehen.
  • Flusskrebsfleisch auslösen:
    • Der meiste Fleischanteil befindet sich im Schwanz und in den Scheren.
    • Um das Fleisch zu lösen, dreht man den Schwanz mit einer kräftigen Bewegung vom Kopf ab.
    • Anschließend bricht man den Panzer des Schwanzes auf, um an das zarte Fleisch zu gelangen.
    • Der schwarze Darmfaden, der auf dem Rücken des Schwanzfleisches verläuft, sollte entfernt werden.
  • Kulinarische Verwendung:
    • Pur genießen: Einfach gekochte Flusskrebse sind eine Delikatesse. Man kann sie warm oder kalt mit einem Dip aus Mayonnaise, Dill und Zitrone genießen.
    • Als Zutat: Flusskrebsfleisch eignet sich hervorragend für:
      • Suppen und Saucen: Eine klassische Bisque aus den gerösteten Krebsschalen ist eine aromatische Basis.
      • Salate: Flusskrebsschwänze passen perfekt in Meeresfrüchte- oder Kartoffelsalate.
      • Pasta und Risotto: Das Fleisch verleiht Pasta- und Reisgerichten eine elegante Note.
      • Traditionelle Gerichte: Flusskrebsfleisch ist eine obligatorische Zutat in vielen klassischen Gerichten.

Weitere Informationen

Besten Dank für die Einladung, war ein sehr schöner Abend mit interessanten Gesprächen und kulinarisch ein Hochgenuss.  Im Fischgasthof Aumüller in Obermühl an der Donau wurden 25 Kg Signalkrebse in einer gemütlichen Runde verspreist. Seit 2007 ist Erich Aumüller prämierter und ausgebildeter Mostsommelier und daher wurden wir bei Aperitif schon mit der Donauperle verwöhnt.
Die einzig wirksame Methode wird seit einigen Jahren von uns angewendet, in dem der Signalkrebs einer kulinarischen Verwertung zugeführt wird. Da hoffen wir auch auf die lokale Gastronomie, als Abnehmer. Es gibt nämliche viele Zubereitungsarten um Flusskrebse einer lukullischen Verarbeitung zuzuführen.
Obwohl Hummer und Signalkrebse auf den ersten Blick ähnlich aussehen, gibt es Unterschiede in ihrem Fleisch, die hauptsächlich auf ihren Lebensraum und ihre Ernährung zurückzuführen sind. Beide Krustentiere sind eine Delikatesse. Größere Hummer werden oft als Hauptgericht serviert, sei es gekocht, gegrillt oder überbacken. Signalkrebse werden aufgrund ihrer geringeren Größe häufiger in Suppen, Salaten, Risottos oder als Einlage für Nudelgerichte verwendet. Der Hauptunterschied zwischen den beiden unterscheidet sich an ihrem jeweiligen Lebensraum – Salzwasser für den Hummer und Süßwasser für den Signalkrebs – zusammenhängt. Der Hummer bietet daher je nach Zubereitungsart ein leicht salziges Aroma, während der Signalkrebs einen milderen und leicht süßlichen Geschmack aufweist.
Jene sind eher in der Minderheit, die wissen, dass unsere Gewässer von gepanzerten, unscheinbaren, etwa handgroßen Gesellen bevölkert werden. Im Schutze der Nacht und immer bereit sich schnell aus dem Staub zu machen, suchen sie den Gewässergrund nach Nahrung ab. Dies sind unsere Flusskrebse. Die drei einheimischen Arten wurden vom aus Amerika eingeschleppten Invasoren verdrängt und ohne unser Einschreiten werden bald keine indigenen Flusskrebse mehr im Salzkammergut vorhanden sein.
Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, sieht die OÖ. Fischereiverordnung künftig vor, dass die invasiven Signalkrebse nach dem Fang nicht mehr sofort an Ort und Stelle getötet werden müssen, sondern dies weidgerecht an einem dafür geeigneteren Platz, ohne unnötigen Aufschub, erfolgen kann. Dies ermöglicht eine bessere und hygienischere Entnahme, die Krebse können gleichzeitig kulinarisch genutzt und die Entnahmemenge der Signalkrebse in den heimischen Gewässern erhöht werden.
 

„Fisch und Krebse gehören ganzheitlich verarbeitet, denn darin steck so viel mehr:

Fischfond, Krustentiersuppe, Krebsbutter oder Fischsoße. “

Ein nachhaltiger Lebensstil bedeutet, keine Ressourcen zu verschwenden.