UNBEKANNTES BAD ISCHL – JUNI 2025

Im Stadtrevier mit Blick auf die Katrin

Die schönsten Kulturlandschaften und die urigsten Traditionen und Bräuche des Landes stehen jeden Mittwoch im ORF-III-Hauptabend auf dem Programm. „Heimat Österreich“ zeigt aber auch, wie Kultur und Natur im Herzen Europas ineinandergreifen.

Am 18. Juni bekamen wir die Chance, dass wir mit die Fischerei und unsere Gewässer, die im Salzkammergut einen wichtigen touristischen Mehrwert bietet, in der Folge „Unbekanntes Bad Ischl“ vorstellen durften. Am Bild Harald Eidinger, GF vom FROSKG beim Fliegenfischen. Quelle: Screenshot aus der Sendung vom ORF

Über die Hälfte aller Österreicherinnen und Österreicher pflegt regionale Lebensformen. Ihre Sicht auf das Leben und auf ihre Geschichte sowie ihr Verhältnis zur Natur und zur Traditionspflege bilden den Fokus der neuen ORF-III-Sendeleiste „Landleben“, die immer mittwochs, ab dem 1. September 2021, in ORF III Kultur und Information zu sehen ist. Das Leben auf dem Land hat aber auch für viele Städterinnen und Städter an Wert gewonnen. Die Stadtflucht – ein Trend, der in Zeiten des digitalen Fortschritts immer beliebter zu werden scheint.

Trend zur Fischerei

Auch in der Fischerei merken wir diesen Trend, „hinaus in die Natur“ und damit entdecken immer mehr Leute das Fischen für sich uns wollen es erlernen. Unsere Fischerkurse die wir mehrmals pro Jahr abhalten sind rasch ausgebucht und zumeist total überfüllt. Die Anzahl an Jahresfischerkarten bestätigt des Trend.

So wie es aussieht, werden wir heuer an der Ausgabe von 40.000 Jahresfischerkarten knappern.

Doku Premieren „Unbekanntes Bad Ischl“

ORF III präsentiert am Mittwoch, dem 18. Juni, die „Heimat Österreich“-Neuproduktion „Unbekanntes Bad Ischl“ (20.15 Uhr). Die Doku porträtiert die einstige „geheime Kaiserhauptstadt“ jenseits der bekannten Prunkbauten und spürt den weniger bekannten Seiten des berühmten Kurorts nach. Im Fokus stehen Menschen von der gelebten Tradition, die altes Handwerk pflegen und jahrhundertealte Traditionen lebendig halten, oder so wie wir, vom Fischereirevier Oberes Salzkammergut, die viel Arbeit in den Erhalt unserer lokalen Fischbestände investieren. So ist es dem Regisseur und den Kammermann perfekt gelungen einen Einblick in die fischereiliche Bewirtschaftung unserer Gewässer zu geben.

Hier beim Fischbesatz von Bachforellen-Brütlinge in den Kaltenbach.

Die Sommeraufenthalte der kaiserlichen Familie verschaffen Bad Ischl den Titel der geheimen Kaiserhauptstadt. Kaiserpark, Kaiservilla und Marmorschlößl locken bis heute tausende Besucher in den kleinen Kurort im Herzen des Salzkammerguts. Alles scheint sich hier um den Geist der Monarchie zu drehen. Dabei gibt es in Bad Ischl auch eine andere Welt, fernab vom Prunk vergangener Jahrhunderte. Wolfgang Niedermair portraitiert den weltberühmten Kurort und seine Menschen von einer weitgehend unbekannten Seite.

Den stummen Fischen eine Sprache geben

Es war eine großartigen Gelegenheit, als mich der vom ORF beauftragte Regisseur Wolfgang Niedermair anrief, um die Fischerei im Salzkammergut ins rechte Licht zu rücken! Die Kombination aus Fliegenfischen, dem Besatz von Bachforellenbrütlingen und der wunderschön renaturierten Sisi-Park in Bad Ischl bietet eine perfekte Mischung aus Attraktivität und Bewegung für die Sendung „Heimat Österreich„.


Vom Fischereirevier Oberes Salzkammergut nehme wir so ein Angebot gerne auf, wenn es darum geht, der Fischerei, unseren Fischen und unseren Gewässer eine Bühne zu geben. Danke dafür an die Initiatoren von „Unbekanntes Bad Ischl“ und an den Regisseur „Wolfgang Niedermair“ und an den ORF für diese Möglichkeit.

Die Erwähnung des Sisi-Parks in Bad Ischl, der 2015 im Zuge der Landesgartenschau renaturiert wurde, ist ein hervorragender Aufhänger. Die Landesgartenschau selbst war ein bedeutendes Ereignis und hat viele Besucher angezogen. Die Idee, den Bachforellenbesatz in dieser malerischen Kulisse zu filmen, ist genial und ist visuell sehr ansprechend geworden.

Der Renaturierte Kaltenbach der im Zuge der Landesgartenschau 2015 sehr schön renaturiert und barrierefrei an die Ischler-Traun angebunden wurde und heute eine Erholungsraum für die Bewohner und Besucher von Bad Ischl geworden ist, aber auch ein idealer Jungfisch-Kindergarten für unsere Bachforellen Babys.

Sendetermine

Sendetermin für den Bericht über die Fischerei im Salzkammergut in „Heimat Österreich“ sind (waren):

Um eine verpasste Sendung von ORF 3 in der Videothek (heute ORF ON) anzusehen, gehst du am besten wie folgt vor: Besuche die ORF ON Webseite:

https://tv.orf.at/heimat-oesterreich/heimatoest2594.html

Viele Sendungen sind für 7 Tage nach Ausstrahlung verfügbar, manche auch länger.

Quelleangabe

Regie: Wolfgang Niedermair
Text: Bilder und teilweise Screenshots vom ORF

Weitere Informationen

Weit über ein Jahrhundert widmet man sich im Salzkammergut mit einem eigenen Bruthaus der Erhaltung der Bachforelle und der Aufzucht. Vom FROSKG versuchen wir seit einigen Jahren uns um den Bestand der Bachforelle zu bemühen und haben dazu das alte „Bruthaus bei der Miesenbach-Mühle“ reaktiviert. Die Bachforelle als ein Relikt der Eiszeit und ein wichtiger Teil unserer Natur und Kultur verdient es, dass man sich um ihre rückgängigen Bestände bemüht. Ohne sie wären unsere Bäche im Salzkammergut und der namensgebenden „Bachforellenregion“ um vieles Ärmer, wenn wir sie nicht mehr hätten.
In unserer Fischzuchtanstalt werden dazu Larven vorgestreckt und dann zum Akklimatisieren in den Kaltenbach ausgesetzt. In der freien Natur im Kaltenbach werden sie sich selbst überlassen. Dort können sich die Jungfische an das Leben in der freien Natur gewöhnen und haben die Möglichkeit selbstständig in die Ischler Traun abzuwandern. Die natürliche Auslese und Nahrungsaufnahme garantiert, dass nur die «fittesten» und sich an verändernde Umweltbedingungen erfolgreich anpassenden Tiere überleben und sich in weiterer Folge auch fortpflanzen. Die laufenden Revitalisierungsprojekte zielen eine durchgängige und funktionierende Vernetzung des Kaltenbaches mit dem Ischler Traun an, so dass Abwanderung und Wiedereinstieg möglich ist, was letztendlich dem gesamten Gewässersystem zu Gute kommt und so einen nachhaltigen Beitrag zur Erhaltung der Fischbestände leistet. Wir wünschen unseren „Sprösslingen“ ein gutes Gedeihen, dass sie stark werden und die von uns angestrebte selbst reproduzierende Naturverlaichung erreichen.
Um sich stets einen Fischreichtum zu sichern, vielleicht weil bereits ein Rückgang einge­treten war, gab es die Funktion von Fischmeistern die schon im 16. Jhdt. bei den beiden Langbathseen und am Auslauf davon eine Fischaufzucht betrieben. Von dort mussten die tätigen Fischer im Rahmen für die Weiterzucht laichreife Fische abgeben. Später, ab dem 17. und 18. Jhdt. verbrachten die Fischer, ebenfalls als Robot Leistung, Fische aus der Traun nahe der Kainz Mühle in Traun Dorfer, in die dort angelegten Fischteiche. Schließlich entstand ab Mitte des 19. Jhdt., nach Abkommen der Robot, eine private Fischzuchtanstalt, wo ein Herr Zangerl österreichweit als Experte wirkte. Seine Pläne für Zuchtanlagen sind heute noch vorhanden.
Damit gibt es im Salzkammergut eine lange Tradition zur Fischerei und zur Fischzucht. Mit diesen Bericht, möchte ich die dokumentierte Entstehung der künstlichen Fischvermehrung dokumentieren und eine Übersicht schaffen. Im Salzkammergut gab es sehr innovative Pioniere in der Fischzucht. Zumeist beschäftigten sie sich mit der Vermehrung und Aufzucht der heimischen Forellen – der Bachforelle, der Seeforelle und auch dem Seesaibling als Besatz für die Seen und die Traun. Erst später kam die Speisefisch-Erzeugung dazu. Die Gründe lagen vermutlich in der Fütterung von Speisefischen, die sich zu dieser Zeit mit Verschiedenen Versuchen und Methoden entwickelt hat.
So wurde bereits vor über 150 Jahren von verschiedenen Personen und an verschiedenen Orten, die Einrichtungen für die künstliche Befruchtung und Embrionirung von Salmoniden Eier aufgebaut. Die Berichte dazu stammen aus unterschiedlichen Quellen, eine davon ist die Jagd-Zeitung, mit der Ausgabe vom 15. Januar 1864, in der von zwei Fischzucht-Aktivitäten im Salzkammergut berichtet wird.
Einer der wichtigsten Aufgaben in der Bewirtschaftung unserer Gewässer ist, dass wir lokal angepasste oder noch besser möglichst lokale Fischbestände für die Aufzucht und den Besatz nutzen. Lokale Anpassung bedeutet, dass zwischen einzelnen Populationen, aber auch innerhalb dieser Populationen genetisch bedingte Unterschiede in Körperstruktur, Verhalten oder Stoffwechsel auftreten, die mit spezifischen Umweltbedingungen in einzelnen Gewässerbereichen zusammenhängen. Dabei handelt es sich um über sehr lange Zeiträume gebildete, erblich festgelegte Unterschiede. Neben lokalen Anpassungen, die eine genetische Vielfalt widerspiegeln, zeigen viele Fischarten auch die Fähigkeit, sich bis zu einem gewissen Grad sehr rasch und ohne notwendige genetische Veränderungen auf neue Umweltbedingungen einzustellen. Wobei sich dies durchaus je nach Fischart stark unterscheiden kann, soweit dies unsere Erfahrungen auch bestätigen.

Danke für die Möglichkeit

Was würde da nicht besser passen, als ein höfliches Zitat vom Kaiser Franz Josef, der dieses so oder in ähnlicher Form gerne verwendete hat:

Es war sehr schön , es hat mich sehr gefreut.

 

„Wildkultur Fisch Entwicklung“ hat eine Dringlichkeit, eine fundierte Leidenschaft und eine klare Zielsetzung.

Unsere bedrohten Gewässer und alle, die darin schwimmen, brauchen solche Freunde.

Um die Artenvielfalt auch für künftige Generationen zu erhalten.

Leitsatz: Fischereimanagement Salzkammergut und unsere „Wildkultur Fisch Entwicklung“