NIKOLAUS HÖPLINGER ZUM ÖKONOMIERAT ERNANNT

Der Kommerzialrat (KR) ist die höchste Ehrenbezeichnung für verdiente Personen im Wirtschaftsleben (Handel, Industrie), während der Ökonomierat (ÖR) das entsprechende Pendant für herausragende Leistungen in der Land- und Forstwirtschaft in Österreich ist, beide ehrenhalber verliehen für langjährige Verdienste. Es sind Auszeichnungen, die den Einsatz für die jeweilige Branche würdigen, vergleichbar mit dem „Hofrat“ für Beamte, aber eben für Landwirtschaft. 

Der Familienbetrieb lässt sich am Wolfgangsee bis ins Jahr 1783 als Fischereibetrieb zurückverfolgen.

Berufsfischerei am Wolfgangsee

Mit dieser hohen Auszeichnung werden das jahrzehntelange Engagement Höplingers für eine nachhaltige Seenfischerei und seine Verdienste um die Entwicklung der heimischen Fischereiwirtschaft gewürdigt. Höplinger bewirtschaftet seit vielen Jahren eines der größten zusammenhängenden Fischereirechte Österreichs am Wolfgangsee und dessen Zubringerbächen. Durch Investitionen in Bruthaus, Aufzucht gefährdeter Fischarten wie Seeforelle und Seesaibling sowie innovative Vermarktungswege – vom Direktverkauf bis hin zu hochwertigen Fischkonserven – gilt sein Betrieb, den er gemeinsam mit seiner Frau Elfriede führt, als Vorzeigebeispiel für eine zukunftsfitte, regionale Binnenfischerei. Verschiedene hochdekorierte Auszeichnungen in der Direktvermarktung zeugen von der hohen Qualität der Produkte, darunter u.a. verschiedene Fischkaiserprämierungen und Bundessiege. Der Familienbetrieb lässt sich am Wolfgangsee bis ins Jahr 1783 als Fischereibetrieb zurückverfolgen.

Österreichischer Seenfischer

Auch für die organisierte Fischerei hat Nikolaus Höplinger Maßgebliches geleistet: Seit Gründung des Vereins Österreichischer Seenfischer im Jahr 2005 steht er diesem als Obmann vor. Seit 2010 ist er zudem Vorstandsmitglied im OÖ Landesfischerverband und war davor viele Jahre im Fischereirevier Oberes Salzkammergut als Vorstandsmitglied und Obmann sowie als Bezirksfischermeister Salzburg-Land und Mitglied des Salzburger Landesfischereirates aktiv.

Österr. Verband für Fischereiwirtschaft und Aquakultur

Für den Dachverband, Österreichischer Verband für Fischereiwirtschaft und Aquakultur (ÖVFA), hat diese Auszeichnung eine besondere Bedeutung: Nikolaus Höplinger war mit dem Verein Österreichischer Seenfischer bereits 2009 als Gründungsmitglied bei der Entstehung des Dachverbandes dabei und fungiert seither als Obmann-Stellvertreter des ÖVFA. Gemeinsam mit dem Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) wurde unter seiner Mitwirkung die jährlich stattfindende Seenfischertagung als wichtiges Format der Weiterbildung und des Fachaustausches neu etabliert.

250 Jahre Fischerei am Wolfgangsee

Die Vorfahren Höplingers übten seit 1783 die Fischerei aus, sozusagen als Pächter. Erst um 1860 konnten sie das Fischrecht von den Habsburgern kaufen – die damals nach der verlorenen Schlacht von Solferino gegen das Königreich Sardinien Geld brauchten.

Seeforelle aus dem Wolfgangsee.

Seitdem bewirtschaftet die Familie Höplinger zwei Drittel des Wolfgangsee, 864 Hektar. Vor allem Saibling, Seeforelle und Reinanken – so werden Renken hier bezeichnet – werden gefischt und verkauft. Das klingt einfach, ist es aber nicht unbedingt denn die Laichhabitate der Seeforelle sind auf wenige Zubringerbäche in den Wolfgangsee und auf die Ischler Ache sehr eingeschränkt“.

Bruthaus in der Strobler Bucht

Höplinger’s Bruthaus zur Aufzucht von Reinanken und Seeforellen, in der Strobler Bucht.

Daher wurde von Nik Höplinger in der Strobler Bucht ein Bruthaus gebaut für Reinanken und Seeforellen, um den natürlichen Besatz zu unterstützen. Auch eine Fanganlage für Plankton wurde installiert. Das Plankton wird so sortiert, dass es für die jungen Fische aufnehmbar ist. Sobald der Nachwuchs eine Länge von fünf bis sechs Zentimetern erreicht hat, wird er in den See entlassen. Der Vorteil: „Damit sind die Fische genetisch unverfälscht, die Wasserchemie ist dieselbe, und damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fische überleben.“

Fischereirevierobmann 2007 bis 2018

Von Fischmeister Nikolaus Höplinger wurde das „Fischereirevier Oberes Salzkammergut„, über zwei Perioden, von 2007 bis 2018 geleitet. Die Fischereirevier-Vollversammlung ist das Organ des O.Ö. Landesfischereiverband mit dem Wirkungsbereich für das Obere Salzkammergut, von der steirischen Landesgrenze bis zur Einmündung der Ebenseer-Traun in den Traunsee. 

Das „Fischereirevier Oberes Salzkammergut“ (FROSKG) tagte am 23. Februar 2018 in Bad Ischl und es wurden die Obmannschaft von Nik Höplinger an Heimo Huber übergeben.

Nik Höplinger bei der Übergabe der Obmannschaft im Jahr 2018, vom Fischereirevier Oberes Salzkammergut.

FROSKG-Vorstand gratuliert

Der Revier-Vorstand vom „Fischereirevier Oberes Salzkammergut“ gratuliert
Herrn ÖR Nikolaus Höplinger zur Ernennung zum Ökonomierat.

Weitere Informationen

Die Wahl wurde vom scheidenden Revierobmann Nikolaus Höplinger durchgeführt und das Fischereirevier Oberes Salzkammergut an den neuen Vorstand übergeben. Der neue Vorstand bedankt sich bei Nikolaus Höplinger, der das Fischereirevier über zwei Perioden geleitet hat. Es sei erwähnt, dass alle Funktionäre ihr Amt ehrenamtlich ausführen. Die Fischereirevier-Vollversammlung ist das Organ des O.Ö. Landesfischereiverband mit dem Wirkungsbereich für das Obere Salzkammergut, von der steirischen Landesgrenze bis zur Einmündung der Ebenseer-Traun in den Traunsee. 
Gemeint ist hier nicht „vor 2000 Jahren“, sondern „vor dem Jahr 2000“, als im 20. Jahrhundert gelegene Unterlagen und Fotos. Zurzeit beschäftigt mich die Ischler Ache ja in mehrerer Hinsicht. Dazu gehören auch Recherchen über deren früherer Fischbestände und der gewässerbaulichen Entwicklung. Die Ischler Ache, wie diese zumindest im oberen Bereich, sowie auch auf Salzburger Seite genannt wird. Diese stellt den Abfluss des Wolfgangsees dar, und in limnologischer Hinsicht verhält sich der Oberlauf dieses Gerinnes wie ein typischer Seeausrinn.
Die Ischl verlässt den Wolfgangsee an seinem östlichen Ende bei Strobl und fließt relativ geradlinig von West nach Ost. Auf den ersten 5 Kilometern bildet sie die Gemeindegrenze zwischen St. Wolfgang im Norden und Strobl im Süden und damit die Landesgrenze zwischen Oberösterreich und Salzburg.
Mit der Einführung des neuen OÖ. Fischereigesetz  wurde 1985 der Name auf „Fischereirevier Oberes Salzkammergut“ geändert. Man setzte von Gründung im Jahr 1924 bis 2007 stets einen hohen Beamten der Forstverwaltung als Revierobmann ein. Von 2007 bis 2018 leitet der Fischermeister Nikolaus Höplinger als Obmann und Berufsfischer vom Wolfgangsee das Fischereirevier über zwei Wahlperioden. Dieser wurde 2018 durch Heimo Huber, als Bewirtschafter der Ischler Traun und Vorstandsmitglied vom Verein „Fliegenfischer Weidgerecht“ abgelöst. Damit ging nach einer langen Zeit die Revierführung von Fischereirechtsinhabern, zu einem Fischereirevier-Pächter als Bewirtschafter über. Dieser wurde auch bei der letzten Wahl, am 25. Jänner 2024 für die nächste Wahlperiode von 6 Jahren bestätigt.
 

„Die Geschichte der Menschheit kann nicht ohne die Fischerei gedacht werden.“

Zitat von Prof. DDr. Peter Löw