Mit den steigenden Temperaturen beginnt in den Flüssen des Alpenvorlandes eine ganz besondere Zeit: Die Laichsaison vieler Fischarten setzt ein. Besonders die Europäische Äsche (Thymallus thymallus) nutzt die kühlen, sauerstoffreichen Gewässer zur Fortpflanzung. Doch der natürliche Lebensraum dieses außergewöhnlichen Fisches schrumpft zusehends. Durch Gewässerregulierungen und Uferverbauungen sind vielerorts die wichtigen Kiesbänke, die als Laichplätze dienen, verschwunden. In Österreich gilt die Äsche heute als gefährdete Art. Für die Obere Traun im Salzkammergut ist die Äsche die Leitfischart und daher gilt es hier Maßnahmen zu setzen um ihre natürliche Reproduktion zu fördern. Mit unseren „Salzkammergut Äschen Entwicklungs-und Erhaltungs Projekt“ (SÄEEP) setzen wir viele Maßnahmen um die lokale Äschen-Population zu erhalten und zu fördern.

Das vorliegende Einreichprojekt beinhaltet die wasserrechtlichen und naturschutzrechtlichen Einreich-Unterlagen für die Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen in der Traun im Bereich bei Flusskilometer 107,5 bis 109,3 und ist Bestandteil des „Salzkammergut Äschen Erhaltung- und Entwicklungs Programm“ (SÄEEP). Details zum SÄEEP unter: https://huberpower.com/wordpress/?p=14757
Die Kolmation des Substrates stellt insbesondere in der Traun ein Problem für die Laichplätze der kieslaichenden Fischarten dar. Durch den Einfluss verschiedener Baumaßnahmen an der Oberen Trau, wie den Kraftwerksbau in Bad Goisern und anderer Sedimente fördernder Ursachen, kam es in den Hauptlaichgebieten zur sehr starken Kolmatierenden Verdichtungen der Laichplätze. Im Rahmen einer auf selbst reproduzierenden Fischbeständen aufgebauten Projektes für ökologisches Gewässermanagement an Oberen Traun soll an den besagten Standorten durch Sohlauflockerungen und wenn erforderlich, durch Einbringung von Kies die Bandbreite der Kornverteilung der Gewässersohle vergrößert werden.
Naturnahe Flüsse als Lebensraum sichern

Die Traun zwischen Hallstätter See und Traunsee zählt zu den wenigen Gewässern, in denen sich noch ein stabiler Bestand der Äsche findet. Damit dies so bleibt, haben die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) in Zusammenarbeit mit dem Landesfischereiverband, dem Fischereirevier Oberes Salzkammergut und dem bewirtschaftenden Fischereiverein ein Renaturierungsprojekt ins Leben gerufen.

An sechs Stellen entlang der Traun wurden gezielt Laichplätze revitalisiert, um den Fischen optimale Bedingungen zur Fortpflanzung zu bieten. „Naturnahe Flusslandschaften sind wertvolle Hotspots der Artenvielfalt. Als größter Naturraumbetreuer Österreichs sind wir für über 2.000 Kilometer Fließgewässer verantwortlich – und setzen uns aktiv für diese sensiblen Ökosysteme ein“, so Andreas Gruber, ÖBf-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz. „Mit den Renaturierungsmaßnahmen an der Traun geben wir dem Fluss ein Stück Natur zurück und verbessern den Lebensraum für gefährdete Arten.“
Kiesbetten als Kinderstube der Äsche
Die Europäische Äsche benötigt zum Laichen seichte Flussabschnitte mit lockerem, gut durchströmtem Kiesbett. In diesen geschützten Hohlräumen können die Eier über mehrere Wochen reifen, ohne von Strömung oder Fressfeinden weggespült zu werden. Doch durch Flussbegradigungen und Querverbauungen hat sich das Flussbett vielerorts verfestigt, was die Fortpflanzung erschwert.

Mit dem aktuellen Renaturierungsprojekt wurde der Flussgrund zwischen Bad Ischl und Bad Goisern auf einer Fläche von rund 1.300 Quadratmetern aufgelockert. Dabei kam ein spezieller Rechen zum Einsatz, der feine Sedimente entfernt und die Durchströmung verbessert. Zusätzlich wurden 100 Tonnen frischer Kies in den Fluss eingebracht. „Ein gesunder Fischbestand beginnt mit einem intakten Lebensraum. Als Landesfischereiverband unterstützen wir gezielt Projekte, die die fischökologische Situation in den Gewässern verbessern und dazu beitragen, heimische Fischbestände nachhaltig zu sichern“, betont der oberösterreichische Landesfischereimeister Gerhard Sandmayr.
Die Äsche: Fischart unter Druck
Die Europäische Äsche (Thymallus thymallus) gehört zur Familie der Salmoniden, wird teilweise über 50 cm lang und ist durch ihre Färbung und die große Rückenflosse unverwechselbar. Erhöhte Wassertemperaturen, Uferverbauungen und fehlende Flussdynamik setzen ihr – nicht nur in Österreich – stark zu. Besonders an der Traun haben über die Jahre Begradigungen und Querverbauungen dazu geführt, dass der natürliche Transport von lockerem Kiesmaterial gestört ist und sich das Flussbett zunehmend verfestigt. Für die Äsche ist das ein Problem: Als sogenannter Kieslaicher benötigt sie seichte Flussabschnitte mit lockerem, gut von Wasser durchspültem Untergrund. Nur in den feinen Zwischenräumen einer durchlässigen Kiesschicht kann sie ihre Eier während der Laichzeit von März bis April sicher ablegen. Dort reifen sie mehrere Wochen geschützt vor Strömung und Fressfeinden heran und entwickeln sich zu Larven.
Lockeres Kiesbett für den Fischnachwuchs
Im Rahmen des Renaturierungsprojekts wurde der verfestigte Flussgrund an sechs Stellen zwischen Bad Ischl und Bad Goisern auf einer Gesamtfläche von rund 1.300 Quadratmetern aufgelockert. Dabei bearbeitet ein Spezialrechen, der an einem Baggerkopf befestigt ist, das Kiesbett, um feine Sedimente auszuspülen und die Durchströmung zu verbessern. Zusätzlich wurden insgesamt 100 Tonnen frischer Kies in den Fluss eingebracht, um ein durchlässiges und sauerstoffreiches Gewässerbett für den Fischnachwuchs zu schaffen. „Ein gesunder Fischbestand beginnt mit einem intakten Lebensraum. Als Landesfischereiverband unterstützen wir gezielt Projekte, die die fischökologische Situation in den Gewässern verbessern und dazu beitragen, heimische Fischbestände nachhaltig zu sichern“, so der oberösterreichische Landesfischereimeister Gerhard Sandmayr. Die Revitalisierung kommt nicht nur der Äsche, sondern auch weiteren Fischarten wie Koppe, Barbe und dem Perlfisch zugute. Zudem bieten die gelockerten Kiesbetten zahlreichen wasserlebenden Insekten einen wichtigen Lebensraum. Diese dienen als zentraler Bestandteil der Nahrungspyramide im Fluss auch anderen Arten, wie etwa Vögeln, als Lebensgrundlage.
Kies Cleaning
Äschen und Forellen laichen auf schlammfreien Kiesabschnitten, in der Regel zwischen November und
April. Die weiblichen Fische suchen sich geeignete Stellen aus, oft am hinteren Ende eines Pools, oder an der äußeren Strömungskante von Buhnen, wo sauberer Kies vorhanden ist.

Sie graben flache Vertiefungen in den Kies („Redds“), in denen sie ihre Eier ablegen, die von männlichen Fischen befruchtet werden. Frisch gegrabene Laichgruben (Redds) können zumeist leicht erkannt werden, da sie ein sauberes Aussehen haben, ohne Algen oder Schlamm darauf, oft im Kontrast zum umgebenden Kies. Sie können weniger als 30 cm in der Länge haben bis zur Größe eines Küchentisches.

Das Vorhandensein großer Schlickmengen und Kolmatierungen verschlechtern den Schlupferfolg der abgelegten Eier beeinträchtigen. Die Gewässer bei uns leiden auch unter übermäßigem Schlick und Feinsedimente, oft als Folge von Ufererosion in den Zubringer Bächen, zumeist jedoch verursacht durch menschliche Eingriffe, wie Baustellen. Das Säubern potenzieller Redd-Bereiche vor dem Laichen kann das Laichen von Salmoniden und deren Eiern und den Inkubationserfolg erheblich steigern. Die Vorteile einer einmaligen Reinigung sind relativ kurzlebig (in der Regel 1-3 Jahre), kann aber die Anzahl junger Fische in unseren Gewässern wesentlich erhöhen, vorausgesetzt, es gibt genügend Jungfisch Habitate und Lebensraum in der Nähe der Laichplätze.

Ziel der Kies Cleaning Planquadrate

Dadurch, so das Ziel des Projektes, sollen Schotterbänke geschaffen werden, die die Laichsituation für Kieslaicher, wie der Äsche (Thymallus thymallus) in der Oberen Traun verbessern. Die Umsetzung soll in den Wintermonaten erfolgen, da in dieser Zeit aufgrund der geringeren Wasserführung die Bauarbeiten Großteils im Trockenen umgesetzt werden können und somit die Gewässerbeeinflussung geringgehalten wird.
Im Auftrag der ÖBF
Historische Gewässerregulierungen haben dazu geführt, dass immer mehr Laichhabitate und Jungfischlebensräume fehlen. Im Rahmen dieses Naturschutzprojekts wird der verfestigte Grund der Ischler Traun an 6 Stellen aufgelockert und frischer Kies zugefügt. Dadurch entstehen für heimische Fischarten wie Seeforelle, Äsche und Koppe sechs neue, optimale Laichplätze sowie dynamische Flussbereiche, die z.B. auch Vögeln und der natürlichen Ufervegetation von Fließgewässern wie bspw. Weiden wertvolle Lebensräume bieten.
Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt in den Wintermonaten, vorzugsweise zwischen Jänner und März, entlang des Flusslaufes der Ischler Traun bei Engleiten und in Bad Ischl. Mit Bagger und Roderechen werden die verfestigten Gewässerbereiche aufgelockert. Wo notwendig und sinnvoll, wird frischer Kies in den Fluss eingebracht.
Das teamtech ZT-GmbH. wurden vom Fischereirechtsinhaber ÖBF mit der Planung und Erstellung der Einreichunterlagen beauftragt.

Bewilligungswerber
Bewilligungswerber ist der Verein „Fliegenfischer Weidgerecht“, vertreten durch den Bewirtschafter Heimo Huber.
Bewilligungsantrag
Beantragt wird die wasserrechtliche und naturschutzrechtliche Bewilligung der Umsetzung von Strukturmaßnahmen für die Verbesserung der fischökologischen Situation in der Traun.
Projektstandorte und Rahmenbedingungen
Maßnahmenstandort und Beschreibung

Es wurden ein Standort in der Traun ausgewählt der sich aufgrund der morphologischen Bedingungen – es handelt sich um einen Flachwasserbereich – anbietet auf ihm Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen. Der Standort befindet sich in der Gewässerabschnitt der Oberen Traun, oberhalb von Bad Ischl.
Standort – Flusskilometer
Die Standorte der Laichplätze liegen zwischen Flusskilometer 107,5 bis 109,3 auf öffentlichem Wassergut. Am rechten Ufer (Flachufer) sollen punktuell Schotterflächen im Bereich von 100-200 m² auf einer Länge von ca. 100 – 200 m2 mit dem Rode Rechen aufgelockert werden. Im Anschluss werden noch jeweils ca. 20 m³ Kies auf dieser Fläche (entspricht einer Höhe von 10 cm) eingebracht. Die Maßnahmen sind in Plan detailliert dargestellt.
Methode
Bei der Durchführung der Arbeiten immer stromabwärts vorgehen, um eine Verschlammung der gereinigten Bereiche zu vermeiden. Das Aufbrechen von verdichtetem Kies erfolgt am besten mit Rode Rechen. Damit den verdichteten Kies bis zu einer Tiefe von 50 cm auflockern und gegebenenfalls, wenn kein gutes Kiesmaterial vorahnden ist, mit 16/32 Kies Injektionen die Laichplätze verbessern.
Maßnahmen
Umsetzungszeitraum
Die geplante Maßnahme soll im Zeitraum zwischen Anfang Dezember 2022 und Ende März 2023 umgesetzt werden. In diesem Zeitfenster soll eine Niederwasserphase abgewartet werden um den Großteil der Arbeiten im Trockenen durchführen zu können. Die Umsetzung der Maßnahmen während dieser beiden Monate liegt sowohl außerhalb der Schonzeiten der Schonzeit der Äsche, die in dieser Region unter anderem Leitfischart ist.

Zusätzlich hat dieser Umsetzungszeitraum kurz vor der Laichzeit der Äsche den Vorteil, dass sich die Auflockerungen und der Eintrag von Kies zumindest auf die Laichzeit im Frühjahr 2023 positiv auswirken, da die Hochwasserwahrscheinlichkeit und die daraus folgende Kolmation sowie die Gefahr eines Kies-Abtrages gering ist.
Auflockerung mittels Rode Rechen (Rechen Schaufel)
Mit einem Rode Rechen (Rechenschaufel – Beispielfoto) werden die obersten 30 cm der Gewässersohle aufgelockert und umgewälzt. Dadurch wird die versiegelte Deckschicht aufgelockert und neu sortiert.

Punktueller Eintrag von Kies

Durch den Eintrag von Kies mit der Körnung 16/32 mm sollen die Habitat Bedingungen für Kieslaicher verbessert werden. Das Material soll sowohl in einer Mächtigkeit von ca. 10 cm flächig verteilt, aber auch als „Depot“ abgelagert werden. Die Depots werden bei erhöhter Wasserführung durch die Strömung abgetragen und das Material lagert sich im Anschluss an die Strukturmaßnahmen ab.

Maßnahmenstandort und Beschreibung
In Fließrichtung von Oben nach unten:
Laichplatz 1, 2 und 3 – Flusskilometer 108,5 bis 109,0

Die Standort befindet sich auf öffentlichem Wassergut am orographisch rechten Ufer (Flachufer) sollen jeweils ca. 100 – 200 m² einer Schotterbank auf einer Länge von ca. 100 – 200 m mit dem Roderechen aufgelockert werden. Im Anschluss werden noch jeweils ca. 20 m³ Kies in einer Höhe von 10 cm eingebracht.
Standort 4, 5 und 6 – Flusskilometer 107,6 bis 108,2

Auswirkungen der Eingriffe
Hochwassersituation
Es kann davon ausgegangen werden, dass sowohl die Auflockerungen der Sohle als auch der Eintrag von Kies keinen Einfluss auf die Hochwassersituation haben.
Sedimentsituation
Durch die in dem Projekt geplanten Maßnahmen wird die Zusammensetzung der Sohle verbessert.
Somit hat das Projekt positive Auswirkungen auf die Sedimentsituation in der Traun.
Fischökologische und fischereiliche Auswirkungen
Die wichtigsten Auswirkungen auf die Fischfauna sind:
• Direkte Auswirkungen der Bauarbeiten entstehen im unmittelbaren Eingriffsbereich.
• Flussab entstehen während der Bauarbeiten Trübungen.
Umgesetzt werden daher folgende begleitende Maßnahmen, um die Auswirkungen des Eingriffes abzumildern bzw. den ökologischen Nutzen zu optimieren:
• Schweres Baugerät sollte so wenig wie möglich in dem mit Wasser benetztem Bachbett bewegt werden.
• Für die „Kies Impfung“ wird gewaschener, runder 16/32 Kies verwendet.
Eine Bauzeit im Winter steht zwar einerseits in einem gewissen Widerspruch zur Bachforellen-Laichzeit. Da diese jedoch an der Oberen Traun als ausgestorben gilt (PKD/PDS), könnte nur in einen geringen Umfang die Laichzeit von winterlaichenden Regenbogenforellen gestört werden. Da sich jedoch an der Oberen Traun ein frühjahrslaichender Stamm etabliert hat, finden in diesen Zeitraum keine Laichaktivitäten statt. Andererseits ist der Zeitpunkt sehr gut für die Reproduktion für die Äschen gewählt, da diese unmittelbar ab April eines Jahres, bei einer Wassertemperatur von 9 Grad C mit dem Laichgeschäft beginnen, welches bis zur Schneeschmelze in den Mai andauert. Gegen eine Abbaggerung im Sommer sprechen aber die erhöhte Wasserführung in den Sommermonaten beginnend mit der Schneeschmelze, sowie eine Störung, der zu diesem Zeitpunkt geschlüpften Jungfische.
Laichschongebiet

Monitoring
Auf der einen Seite werden wir unsere Laichplatz Kartierungen weiterführen und dokumentieren. Bekannte und neue Laichplätze werden identifiziert und notieren und idealerweise mit GPS-Koordinaten ergänzt, um zukünftige Kiesreinigungen zielgenau planen zu können. Auf der anderen Seite machen wir visuelle Bestandsaufnahmen der Fischbrut (Siehe www.huberpower.com). Weiters wird die Fischerei im Bereich und im Zeitraum der Laichzeit durch eine Watverbot bzw. gänzliche Einstellung der Fischerei, soweit nicht sowieso durch Schonzeit geregelt, eingestellt.
Es werden sich im Allgemeinen in eine stromabwärts gerichtete Richtung der Lachplätze, die Fisch Larven erteilen und sich Bereiche mit niedriger Geschwindigkeit suchen. Bevorzugt sind Baumwurzeln, überhängende Weiden und Gras. Die Uferkante und Nebengerinne bieten allesamt ein hervorragendes Potential als Brutrefugien. Altholzstrukturen und Flachwasserbereiche können das Überleben der Jungfische und damit die Anzahl an überlebenden, erheblich erhöhen.
Beschreibung laut Naturschutzdatenbank

Draft: Diese Gewässerabschnitt liegt am Fuße der Katrin im Oberen Traun Tal zwischen Bad Goisern und Bad Ischl. Prägend sind verschiedene Waldlebensraumtypen: In den Hangwäldern etwa außeralpine Kalk-Buchenwälder und Schlucht- und Hangwälder, in den Auen verschiedene Auwald Typen. Abschnitte der Oberen Traun werden dem FFH-Lebensraumtyp „Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Salix elaeagnos“ zugeordnet. Das Gebiet ist charakterisiert durch eine Vielzahl an Sonderlebensräumen, etwa Kalk-Schuttfluren und Kalkfelsen in der Traun Schlucht oder verschiedene Kleingewässertypen und kleinen Zubringerbächen wie dem Goiserer Weissenbach, Kaltenbach oder Sulzbach und deren Auen. Die Folge ist auch das Vorkommen einer relativ großen Zahl von Arten des Anhang II der FFH-Richtlinie, darunter Äsche , Koppe und der Perlfisch.

Durch die geplanten Maßnahmen sollen speziell für die Äsche (Kies Laicher) die bevorzugten Laichplätze repariert und verbessert werden um deren natürliche Reproduktion zu fördern. Die Koppe, insbesondere die juvenilen Individuen dieser sohlgebundene Kleinfischart, profitieren über den gesamten Lebenszyklus von den verbesserten Substratbedingungen an den Maßnahmenstandorten.
Biodiversität stärken – eine Aufgabe für alle
Die gelockerten Kiesbetten bieten nicht nur der Äsche, sondern auch anderen Fischarten wie der Koppe, der Barbe und dem Perlfisch ideale Fortpflanzungsbedingungen. Zudem profitieren viele wasserlebende Insekten von den revitalisierten Strukturen, was wiederum die gesamte Nahrungskette im Fluss stärkt.
Die Österreichischen Bundesforste setzen sich mit der Initiative „Allianz für Biodiversität“ für den langfristigen Erhalt wertvoller Lebensräume ein. Unternehmen, die sich engagieren, können gezielt in Naturschutzprojekte investieren und so einen messbaren Beitrag zur Artenvielfalt leisten. „Der Erhalt unserer Ökosysteme ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Gemeinsam können wir viel bewegen“, so ÖBf-Vorstand Andreas Gruber. „Mit der Allianz für Biodiversität laden wir Unternehmen ein, aktiv Verantwortung zu übernehmen und Biodiversitätsprojekte mit uns umzusetzen.“
Nachhaltige Projekte – EU-Green Claims Directive

Solche und ähnliche Projekte sind als Beiträge für das Sustainable Development Goal DG 15 „Leben an Land inkl. Süßwasserlebensräume“ konzipiert. Verlässlichkeit und Transparenz in der Umsetzung, Vergleichbarkeit der Umweltauswirkungen und Überprüfbarkeit der erzielten Effekte stehen im Fokus. Die Entwicklung und Umsetzung der Projekte, sowie der Zusammenschluss mit Partnern erfolgt anhand der Nachhaltigkeitskriterien der aktuell vorliegenden EU-Green Claims Directive.
In Zusammenarbeit mit unseren Partnern berücksichtigt insbesondere auch die Ausschlusskriterien laut Richtlinie UZ 49 “Nachhaltige Finanzprodukte”. Siehe:
Revier-Mission

Solche Bemühungen allein reichen jedoch nicht aus, um unsere Gewässer als artenreichen Lebensraum zu sichern. Kurzfristig wünschen sich die Bewirtschafter vom „Fischereirevier Oberes Salzkammergut“ noch mehr lebensraumverbessernde Maßnahmen, wie zum Beispiel die Anlage von Kiesbanken im Fluss. Flankierend sollte ein systematisches jährliches Monitoring aquatischer und terrestrischer Lebewesen stattfinden. Mittelfristig sollten Uferbefestigungen wo möglich, zurück gebaut, sowie Auen und Seitengewässer angebunden werden. Diese Maßnahmen ermöglichen Entwicklung und Zugang zu Laich-Habitaten, generieren Rückzugsorte für Jungfische und verbessern darüber hinaus den Hochwasserschutz.
Langfristig fordern die Fischer, dass an der Oberen Traun keine neuen Querbauwerke wie Wasserkraftwerke errichtet und keine Ausleitungen aus dem Fluss mehr angelegt werden. Durch den Umbau bestehender Querbauwerke könnte zudem die Durchgängigkeit für Geschiebe – dem für viele Fischarten lebensnotwendigen, frischen Kiesnachschub aus den Bergen – wiederhergestellt und einer weiteren Erhöhung der Wassertemperatur entgegengewirkt werden.
Weitere Informationen
Während es in der Zwischenzeit allgemein anerkannt ist, dass Sedimente und Wasserorganismen auf verschiedene Weise von den Auswirkungen der Verschmutzung durch Schwebstoffe betroffen sind, werden deren Auswirkungen zumeist nur geringfügig bewertet und entschädigt.
Quellenangaben
ÖBF: Frühlingsgefühle im Flussbett: Bundesforste errichten neue Laichplätze für die Äsche
„Lebensraumverbesserungen und Renaturierung vor Fischbesatz“
Die Aufwertungen der Lebensräume sind zur Erhöhung der Fischbestände langfristig erfolgversprechender als Fischbesatz. Denn Fischbesatz bekämpft in der Regel nur die Symptome der Fischbestandsrückgänge, nicht die Ursachen.
Zitat von Prof. Robert Arlinghaus