RHV-WIESE AUFWEITUNG (RENATURIERUNG)

Renaturierung einer Fläche von rund 1 ha neben der Traun: Gemeinsam mit dem Gewässerbezirk Gmunden wird ein Grundstück des RHV zwischen der ÖBB-Bahntrasse und der Traun nach ökologischen Gesichtspunkten als Rückzugsgebiet für Fische, Amphibien und Lurche gestaltet. Die alte bestehende, künstliche Ufersicherung wird geöffnet und der Traun mehr Freiraum gelassen. (Quelle: Journal der Marktgemeinde Bad Goisern, Ausgabe 3/2021)

Panoramafoto vlnr: Kläranlage, Visasvis der Einlauf vom Burgstallgraben und rechts die Sicht auf den Anzenauer-Polster, wo etwas Oberhalb das Kraftwerk Weissenbach gebaut und wo auch linksufrig der Goiserer Weissenbach in die Traun mündet. In diesen Bereich begleiten uns größere Baustelle die nächsten Jahre!

500 Jahre Wasserbau

Kaum ein Fluss in Österreich war schon so früh so intensiv verbaut wie die Traun. Das hing einerseits mit der relativ geringen Größe des Flusses zusammen, wodurch die Verbauung mit den damaligen Mitteln und technischen Möglichkeiten leichter zu bewältigen war, andererseits mit der intensiven Nutzung des Flusses für Schifffahrt, Flößerei und Holz-Trift. Eine funktionierende Schifffahrt war für die Ausfuhr des Salzes aus dem Salzkammergut unerlässlich, Salzerzeugung und -verkauf war seit jeher eine der wichtigsten Einnahmequellen der kaiserlichen Hofkammer.

Mit der Jahrhunderte alten Seeklause in Steeg, wird heute noch der Wasserstand vom Hallstätter-See und der Abfluss in die Obere Traun geregelt.

Als im 17. Jahrhundert die Sudpfannen der Salinen die Wälder im Salzkammergut auffraßen, musste das Holz aus immer entlegeneren Tälern ins Traun Tal gedriftet werden. Man wusste auch nicht, dass mit jeder Regulierung am Oberlauf der Traun die Hochwassergefahr flussabwärts zunahm. Wichtig war nur, große Mengen Holz möglichst billig ins Tal zu bringen. In der heutigen Zeit haben sich die Wertmaßstäbe verschoben.

Die heutigen Baumaßnahmen sind freilich in Bezug auf Größe, Dauerhaftigkeit und Folgewirkungen kaum zu vergleichen mit jener der Vergangenheit, wo die geringeren technischen Möglichkeiten eine ungleich größere Rücksichtnahme auf die natürlichen Gegebenheiten verlangten. Art und Umfang dieser Verbauungen zu beleuchten und ihre Wandlungen im Lauf der Zeit bis zum heutigen Tag kurz darzustellen, ist das Ziel dieses Beitrages. (Quelle: © Biologiezentrum Linz, Franz Federspiel) Mehr dazu unter: https://www.zobodat.at/pdf/KATOOENF_054b_0185-0203.pdf

Schwerpunktgewässer Obere Traun

Die Obere Traun durchfließt den Hallstätter-See und mündet in Ebensee in Traunsee. Sie weist eine ausgeprägten „Wildbachdynamik“ auf und kann innert weniger Stunden von wenigen Dutzenden auf mehrere hundert Kubikmeter anschwellen – Dynamic pur. Von der oberen Traun geht bei Unwettern ständige Hochwassergefahr aus. Eine wesentliche Schuld daran haben regulierende Eingriffe, die in der Vergangenheit passierten. Deshalb wird die Schlagader des Salzkammerguts jetzt aufwändig renaturiert. Der Fluss darf wieder wild sein – damit er zahmer wird. Die Maßnahme bei der RHV-Wiese ist eine von mehreren geplanten ökologischen Verbesserungen, die auch Glecihzeitig den Hochwasserschutz dienen.

Bei den Schwerpunktgewässern im NGP sind auch einige Maßnahme an der Oberen Traun dabei.

Skizze über die Örtlichkeit

Die im Oktober 2025 beginnende Aufweitung in diesen Bereich liegt auf Höhe der Kläranlage vom Reinhalteverband (RHV), getrennt durch die Eisenbahnlinie.

Hier gelb beschrieben die RHV-Wiese und auch linksufrig vor und rechtsufrig nach der Eisenbahnbrücke wird es Aufweitungen und mehr Platz für die Traun geben.

RHV-Wiese

Baubeginn: Oktober 2025

Im Wesentlichen sind folgende Maßnahmen vorgesehen:

  • M1: rechtsufrige Aufweitung zwischen Fluss-km 109.583 und 109.720;
  • M2: linksufrige Aufweitung zwischen Fluss-km 109.720 und 109.778;
  • M3: rechtsufrige Aufweitung zwischen Fluss-km 109.790 und 110.060;
  • M4: Errichtung eines Vorlanddammes linksufrig zwischen Fluss-km 109.864 und 109.896;
  • M5: Errichtung von zwei Mittelwasserbuhnen bei Fluss-km 109.953 und 110.014;
  • M6: Absenkung der Sohle unter Niederwasserniveau zwischen Fluss-km 109,914 und 110.034;
RHV-Wiese Aufweitung und Hochwasserschutz.

Bei der Eisenbahnbrücke

Bick von der Eisenbahnbrücke flussaufwärts.
Aufweitung bei der Eisenbahnbrücke.

Weitere Informationen

Wie schafft man neue Lebensräume für Pflanzen und Tier? Genau, durch die Renaturierung unserer Fließgewässer. In der Gemeinde Bad Goisern wird entlang der Traun eine Wiese vom Reinhalteverband (RHV) in die Betreuung vom Gewässerbezirk Gmunden übergeben. Damit gibt es die Möglichkeit in einem „mittleren Projekt“ an der Traun, gleich unterhalb von der Goiserer Weissenbach Mündung, auf einer Länge von 500 Meter zu renaturieren und zu verbreitert. 
Heimo bei der Arbeit
Artikel ist in Arbeit und wir mit Baufortschritt aktualisiert.

„Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.“

Zitat: Werner Mitsch