3. PETRUS-MESSE IN LAUFFEN

Eine Petrusmesse ist ein Gottesdienst, der jährlich um den 29. Juni, dem Petrustag, zu Ehren des heiligen Petrus, dem Schutzpatron der Fischer, gefeiert wird. Insbesondere die Berichte über den wunderbaren Fischfang im Johannesevangelium (Johannes 21:3-23) und im Lukasevangelium (Lukas 5:1-11) sind zentrale Quellen, die seine Rolle als Schutzpatron der Fischer untermauern. Diese Verse sind entscheidend, um die religiöse Bedeutung der Petrusmesse zu verstehen.

Der Festtag der Apostel Petrus und Paulus wird oft als „Peter und Paul“ oder „Petrus und Paulus“ bezeichnet. Es ist ein Hochfest in der katholischen Kirche, das am 29. Juni gefeiert wird. „Peter und Paul“ ist die gebräuchlichere, volkstümliche Bezeichnung, während „Petrus und Paulus“ eine formellere, lateinisch geprägte Variante ist

29. Juni 2025 – Petrus-Messe in Lauffen

Wir konnten unter der Leitung des Hr. Pfarrer Mag. Richard Czurylo, die 3. Petrus-Messe in Lauffen abhalten. Neben unserer Fahnenpatin Fr. Mag. Clara Löw, mit Gatten, Hr. Prof. DDr. Peter Löw konnten wir auch den Landesfischermeister Gerhard Sandmayr als Gast bei der diesjährigen Petrus Messe begrüßen.

vlnr: Harald Eidinger, Geschäftsführer, Heimo Huber, Obmann, Landesfischermeister Gerhard Sandmayr und die Fischereischutzorgane Rudolf Aitenbichler, Hubert Aitenbichler und Günther Ritzberger.

Schön langsam entwickelt sich die jährliche Feier zu Ehren des Schutzpatron Petrus zu einem fixen Termin im Fischereirevier. Recht herzlichen Dank für die Teilnahme, auch wenn wir uns in den nächsten Jahren durchaus noch einen stärkere Beteiligung mit Einbindung der Fischereivereine wünschen würden. Ein Anfang wurde 2023 gemacht, mit der 100-Jahr Feier konnten wir im Vorjahr über 180 Gäste zum Fischergottesdienst begrüßen und nun geht es darum die Petrus-Messe als einen jährlichen Fischergottesdienst zu feiern und zu etablieren.

Einblicke in das Fischereirevier Oberes Salzkammergut

Das Fischereirevier Oberes Salzkammergut (FROSKG) wurde vor über hundert Jahren gegründet, wobei die Fischerei in der Region bereits seit 1494 durch Kaiser Maximilian geregelt ist. Das Revier umfasst wichtige Gewässer wie den Hallstättersee und die Traun und fungiert als wichtiger Bestandteil des Oberösterreichischen Landesfischereiverbandes. Im Vorjahr wurde zur 100-Jahr-Feier des Fischereireviers Oberes Salzkammergut am 29. Juni 2024 in Lauffen eingeladen. Diese Feierlichkeiten hat die Einführung einer lokalen Petrusmesse und die Segnung einer neuen Revierfahne umfasst. Auch ein Projekt namens „Leopold die Bachforelle“ wurde im Rahmen dieser Veranstaltung vorgestellt. Diese Details sind sehr relevant, um die aktuelle Wiederbelebung der Petrusmesse im Salzkammergut zu beleuchten.

Die Petrusmesse im Salzkammergut

Die Petrusmesse, oder die Messe des Heiligen Petrus, stellt eine jahrhundertealte Tradition dar, die tief im kulturellen und spirituellen Gefüge der Region Salzkammergut verwurzelt ist. Sie dient als ein tiefgreifender Ausdruck der untrennbaren Verbindung, die die lokalen Fischer mit ihrer natürlichen Umgebung und ihrem Glauben teilen. Diese jährliche Feier ehrt den Heiligen Petrus, den verehrten Schutzpatron der Fischerei, und erbittet seinen Segen für einen reichen Fang und eine sichere Fahrt auf den Gewässern. Daher will ich mit diesen umfassenden Bericht die vielfältigen Dimensionen dieser einzigartigen Feierlichkeit, ihre historische Entwicklung, ihre tiefgreifende spirituelle Bedeutung und ihre entscheidende Rolle innerhalb der breiteren Kulturlandschaft des Salzkammerguts beleuchten. Das Jahr 2024 markiert einen entscheidenden Moment in der Geschichte dieser Fischereifeierlichkeiten, da sie signifikant wiederbelebt wurden. Dieses Wiederaufleben fällt mit zwei wichtigen Meilensteinen zusammen: dem hundertjährigen Jubiläum des Fischereireviers Oberes Salzkammergut und der feierlichen Weihe seiner neuen Revierfahne.

Diese Konvergenz einer altehrwürdigen religiösen Tradition mit einem modernen institutionellen Jubiläum unterstreicht die anhaltende Relevanz und den dynamischen Charakter des kulturellen Erbes in der zeitgenössischen regionalen Identität.

Der Heilige Petrus: Der apostolische Fischer und Schutzpatron

Die Verehrung des Heiligen Petrus als Schutzpatron der Fischer ist fest in mehreren zentralen biblischen Erzählungen verankert, die ihn vor seiner transformativen Begegnung mit Jesus als professionellen Fischer darstellen.

Biblische Grundlagen von Petrus und Verbindung zur Fischerei

Eine der grundlegenden Erzählungen ist der Wunderbare Fischfang in Lukas 5:1-11. Diese Begebenheit schildert, wie Jesus Petrus nach einer Nacht vergeblicher Arbeit anweist: „Fahr hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!“ Trotz Petrus‘ beruflicher Skepsis, die auf seiner Erfahrung beruhte, führte sein Gehorsam zu einem erstaunlich großen Fischfang, so immens, dass er drohte, zwei Boote zum Sinken zu bringen. Dieses Ereignis unterstreicht nicht nur Petrus‘ praktische Expertise in der Fischerei, sondern dient auch als Auftakt zu Jesu tiefgreifendem Ruf: „Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen“. Diese Erzählung ist grundlegend für die Etablierung von Petrus‘ doppelter Identität als geschickter Fischer und göttlich beauftragter Apostel.  

Eine weitere entscheidende biblische Grundlage findet sich im Fischfang nach der Auferstehung in Johannes 21:3-23. Nach Jesu Auferstehung kehrt Petrus zusammen mit anderen Jüngern zu seinem früheren Broterwerb, der Fischerei am See Tiberias, zurück. Nach einer weiteren Nacht ohne Fang erscheint Jesus am Ufer, von den Jüngern unerkannt. Er weist sie an, ihr Netz auf der rechten Seite des Bootes auszuwerfen, was zu einem erstaunlichen Fang von 153 großen Fischen führt, so zahlreich, dass sie das Netz nicht mehr ins Boot ziehen konnten. Dieser zweite wunderbare Fang dient dazu, Petrus‘ Identität als Fischer zu bekräftigen und symbolisiert göttliche Versorgung und Führung selbst in Momenten des Zweifels oder der Rückkehr zu früheren Gewohnheiten.  

Die Symbolik des wunderbaren Fischfangs

Die wunderbaren Fischfänge sind reich an Symbolik und repräsentieren göttlichen Überfluss, den Triumph des Glaubens über menschliche Grenzen und die transformative Kraft göttlicher Intervention. Sie veranschaulichen lebhaft Petrus‘ Übergang von einem buchstäblichen Fischer, dessen Erfolg von Geschick und Zufall abhing, zu einem geistlichen Fischer, der die Aufgabe hatte, Seelen für das Reich Gottes zu sammeln.

Fliegenfischen in unserer schönen Natur im Salzkammergut ist etwas spirituelles.

Die Existenz von gleich zwei unterschiedlichen Erzählungen über einen wunderbaren Fischfang, an denen Petrus beteiligt ist (Lukas 5 und Johannes 21), stärkt die biblische und theologische Grundlage für seine Patronage der Fischer erheblich. Diese Wiederholung und Variation des Themas in verschiedenen Evangelien ist nicht bloße Redundanz, sondern unterstreicht die tiefgreifende Bedeutung der Fischerei in Petrus‘ Erzählung und seiner späteren Berufung. Diese doppelte Fundierung bietet eine robustere und universeller anerkannte theologische Untermauerung für Petrus‘ Schutzherrschaft innerhalb der christlichen Tradition. Es deutet darauf hin, dass diese Verbindung für das frühe christliche Verständnis von Petrus‘ Identität und Mission von zentraler Bedeutung war. Für die Petrusmesse bietet diese doppelfache Grundlage einen reicheren narrativen Teppich, der eine tiefere Erforschung von Themen wie Ausdauer trotz Misserfolgs, die transformative Kraft des Glaubens und den Übergang von weltlicher Arbeit zu einer spirituellen Berufung ermöglicht. Diese Tiefe verstärkt die spirituelle Bedeutung, die dem Beruf der Fischer und ihrer gemeinschaftlichen Feier innewohnt.  

Darüber hinaus ist der ausdrückliche Ruf Jesu an Petrus, von der wörtlichen Fischerei zum „Menschenfischer“ überzugehen, von zentraler Bedeutung für das Verständnis der erhöhten Bedeutung von Petrus‘ Patronage.

Für die Fischergemeinschaft geht Petrus‘ Schutzherrschaft nicht nur darum, einen erfolgreichen physischen Fang zu sichern. Sie erhebt die Fischerei zu einer tiefgründigen spirituellen Metapher.

Ihre Arbeit, obwohl irdisch, wird zu einer Reflexion einer heiligen Mission, die ihrer Tätigkeit einen tieferen Sinn und eine Würde verleiht, die über die bloße wirtschaftliche Notwendigkeit hinausgeht. Dies fördert das Gefühl, Teil eines größeren göttlichen Plans zu sein. Diese metaphorische Erweiterung verwandelt die Petrusmesse von einer einfachen Segnung eines Lebensunterhalts in eine Feier der Berufung, des Glaubens und der komplexen Verflechtung menschlichen Strebens mit göttlicher Bestimmung. Sie stärkt die spirituelle Verbindung zwischen dem täglichen Leben der Fischer und ihren tiefsten Überzeugungen, wodurch die Tradition auf mehreren Ebenen resoniert.  

Die Petrusmesse: Glaube, Natur und Gemeinschaft

Die Petrusmesse ist eine zutiefst spirituelle Zeremonie, bei der die Fischergemeinschaft zusammenkommt, um göttlichen Segen für ihren Lebensunterhalt, Schutz vor den Gefahren der Gewässer und reiche Fänge zu erbitten. Gleichzeitig dient sie als gemeinschaftlicher Ausdruck tiefster Dankbarkeit für die natürlichen Ressourcen, die sie ernähren.

Spirituelle Bedeutung für Fischer, Natur und Glauben

Diese Messe verkörpert die intime spirituelle Verbindung, die Fischereigemeinschaften von Natur aus mit ihrer Umwelt teilen. Sie erkennt ihre grundlegende Abhängigkeit von gesunden aquatischen Ökosystemen an und sucht göttliche Gunst, um deren anhaltende Versorgung und Wohlstand zu gewährleisten. Über ihre spirituelle Dimension hinaus fungiert die Petrusmesse als eine vitale Gemeinschaftsveranstaltung. Sie stärkt die sozialen Bindungen innerhalb der Fischergemeinschaft und festigt ihre gemeinsame Identität, die in ihrem angestammten Beruf und ihrem unerschütterlichen Glauben verwurzelt ist.

Historische Wurzeln der Petrusmesse

Die Petrusmesse im Salzkammergut wurde bereits vor „vielen hundert Jahren“ abgehalten, was eine lange und kontinuierliche Präsenz als regionale Tradition unterstreicht. Obwohl die bereitgestellten Informationen keine präzisen Details zur historischen Entwicklung der Petrusmesse selbst enthalten, wird der breitere Kontext des „gelebten Brauchtums“ im Salzkammergut umfassend dokumentiert. Diese allgemeine Betonung tief verwurzelter kultureller Praktiken stützt die Annahme der Petrusmesse als eine langjährige Gewohnheit. Darüber hinaus blickt die Geschichte der See- und Flussfischerei im Salzkammergut auf eine „jahrhundertelange Tradition“ zurück, deren formelle Regulierung bis zu Kaiser Maximilians Dekret im Jahr 1494 reicht. Diese umfassende Geschichte des Fischereiberufs bildet das sozioökonomische und kulturelle Fundament, auf dem eine religiöse Feier wie die Petrusmesse natürlich entstehen und Bestand haben konnte.  

Seit 1563 – Peter und Paulstag am 29. Juni

Ursprünglich erfolgte das Orter Fischtaiding als eine mündliche Unterweisung durch den Zech- oder Innungsmeister der Fischer am Philipp- und Jakobstag, dem 3. Mai, unter Beisein aller Fischer von Ort am Traunsee, wurde aber 1563 schriftlich festgehalten und dann am Jahrtag aller Fischer, dem Peter- und Paulstag, dem 29. Juni, verlesen. In 33 Fragen der Fischer und Urteilen eines Richters wurden die verschiedensten Rechtsprobleme alljährlich publik gemacht und konnten ebenso ergänzt wie weggelassen werden. Wie viele Fischer wer hatte und berechtigt war, neue zu besetzen, welche Verpflichtungen jeder Fischer der Herrschaft und den anderen gegenüber besaß, wie man Gebote und Verbote in Hinsicht Schonung, Fangmethoden wie Fanggerät einhalten musste, aber auch dass die Herrschaft Rücksicht zu nehmen hatte, war dabei festgelegt. Am Peter- und Paulstag jahrhundertelang versammelt, zuletzt in der Taverne von Ort, stand man auch gegen die Herrschaft zusammen, half sich in Fällen sozialer Not oder von Katastrophen und prüfte seine Fangausrüstungen gegenseitig, um Übervor­teilungen zu verhindern.

Dies offenbart, dass Traditionen nicht unveränderlich sind, sondern dynamisch, Phasen unterschiedlicher öffentlicher Prominenz, des Ruhens und bewusster Wiederbelebung unterliegen. Die Wiederbelebung im Jahr 2024, die explizit mit dem „Kulturhauptstadt Jahr“ in Verbindung gebracht wird, scheint daher eine bewusste und bedeutende Anstrengung zu sein, ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und sie prominenter in die breitere kulturelle Erzählung des Salzkammerguts zu integrieren, sie von einer Nischen-Tradition zu einer öffentlich anerkannten zu machen. Dies unterstreicht die dynamische und fließende Natur kultureller Traditionen. Selbst tief verwurzelte Bräuche können Perioden unterschiedlicher öffentlicher Bedeutung erleben. Die Ereignisse von 2024 sind nicht nur eine Fortsetzung, sondern möglicherweise eine Neuausrichtung oder Wiedereinführung der Petrusmesse für ein breiteres Publikum, die zeigt, wie kulturelles Erbe aktiv verwaltet, gefördert und an zeitgenössische Kontexte angepasst werden.  

Gründung und historische Entwicklung

Frühe grundlegende Maßnahmen umfassen ein Dekret von Kaiser Maximilian aus dem Jahr 1494, das die See- und Flussfischerei in der Region formell regelte. Dieses Dekret etablierte einen anfänglichen, wenn auch rudimentären, Rahmen für die Fischereiverwaltung. Das „Fischereirevier Oberes Salzkammergut“ (FROSKG) selbst nahm seinen formellen Betrieb vor über hundert Jahren auf, was durch ein altes Sparbuch aus dem Jahr 1924 belegt wird.

Geografisch umfasst das Revier ein beträchtliches Gebiet im inneren Salzkammergut, das sich von der Einmündung der Ebenseer Traun in den Traunsee im Norden bis zum Wolfgangsee im Westen erstreckt. Es schließt bedeutende Gemeinden wie Ebensee, Bad Ischl, St. Wolfgang, Bad Goisern, Hallstatt und Gosau ein. Der Hauptfluss in seinem Zuständigkeitsbereich ist die Traun, die in Fliegenfischerkreisen europaweit bekannt und besonders wegen ihres Vorkommens der Traun Äsche geschätzt wird.  

Rolle bei der Erhaltung lokaler Fischbestände und des Naturerbes

Ein zentrales und ausdrücklich genanntes Ziel des FROSKG ist die „Erhaltung unserer lokalen Fischbestände und deren Nachkommen und kein Besatz mit Speisefischen!!!“. Diese Erklärung unterstreicht ein starkes, zeitgemäßes Engagement für ökologische Nachhaltigkeit, die Erhaltung heimischer Arten und die Aufrechterhaltung der natürlichen genetischen Vielfalt.

Das Fischereirevier engagiert sich aktiv in der Verbesserung aquatischer Lebensräume durch „strukturelle Revitalisierungen“, um die allgemeine Lebensqualität der Gewässer sowohl für Fischpopulationen als auch für den menschlichen Genuss zu verbessern. Das FROSKG betrachtet seine Arbeit als Schaffung der wesentlichen Voraussetzungen für ein tiefgreifendes „Naturerlebnis“, das seelischen Ausgleich bietet und eine Quelle der Kraft in einer zunehmend hektischen und anspruchsvollen modernen Welt darstellt.  

Organisationsstruktur und rechtlicher Rahmen

Oder abgekürzt: FROSKG

Das FROSKG ist explizit nicht als privater Verein („kein Verein“) definiert, sondern als „der verlängerte Arm des OÖ. Landesfischereiverbandes“. Dieser rechtliche Status verleiht ihm erhebliche Autorität und Stabilität. Seine Funktionen werden ehrenamtlich und in strikter Übereinstimmung mit dem Oberösterreichischen Fischereigesetz (§ 34) ausgeführt. Dieser rechtliche Rahmen gewährleistet Rechenschaftspflicht und die Einhaltung regionaler Umweltvorschriften. Die vom FROSKG erzielten finanziellen Erlöse werden im Kassenbericht detailliert ausgewiesen und für Projekte gemäß § 33 des OÖ. Fischereigesetzes verwendet, die sich speziell auf den örtlichen Wirkungsbereich des Fischereireviers beziehen. Die Fischereikompetenz innerhalb Oberösterreichs ist systematisch in verschiedene „Fischereireviere“ aufgeteilt, wobei das „Fischereirevier Obere Traun Salzkammergut“ von Ebensee bis Obertraun und Gosau bis St. Wolfgang reicht.  

Die historische Entwicklung von einem kaiserlichen Dekret im Jahr 1494 zur Gründung des FROSKG im Jahr 1924 und dessen heutigem expliziten Fokus auf den Artenschutz veranschaulicht eine signifikante Entwicklung in der Philosophie der Fischereiverwaltung. Der Wandel von einem kaiserlichen Dekret, das wahrscheinlich auf Ressourcenzuteilung, Besteuerung und grundlegende Kontrolle abzielte, zu einer modernen Organisation, die sich ausdrücklich der Erhaltung, dem Schutz heimischer Arten und der Revitalisierung von Lebensräumen widmet , spiegelt einen tiefgreifenden Wandel im Umweltbewusstsein und in der Managementphilosophie über mehrere Jahrhunderte wider.

Dies bedeutet eine Abkehr von der bloßen Ressourcenausbeutung oder grundlegenden Regulierung hin zu einem ganzheitlicheren, nachhaltigeren und ökologisch sensibleren Ansatz, der die langfristige Gesundheit aquatischer Ökosysteme priorisiert.

Resümee

Diese moderne, auf den Artenschutz ausgerichtete Rolle des FROSKG verleiht der traditionellen Petrusmesse eine entscheidende zeitgenössische Bedeutung. Die Feier dreht sich nicht mehr nur um das Sichern eines „guten Fangs“ für den menschlichen Verzehr, sondern auch um die Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Natur und die Unterstützung nachhaltiger Praktiken. Dies verbindet alten Glauben mit moderner Umweltethik und stärkt das Argument des Berichts über die „Verbundenheit von Fischern mit der Natur“, indem es ihr eine greifbare, zeitgemäße Dimension verleiht.  

Dies schafft einen robusten institutionellen Rahmen für die Bewahrung und Wiederbelebung von Traditionen wie der Petrusmesse. Im Gegensatz zu einem privaten Verein, der anfällig für schwankende Mitgliederzahlen oder finanzielle Instabilität sein könnte, gewährleistet die statutarische Rolle des FROSKG Kontinuität, Zugang zu Ressourcen und ein breiteres Mandat für die Pflege und Wiederbelebung regionaler Traditionen, die mit der Fischerei verbunden sind.

Dies erhebt die Petrusmesse über einen einfachen lokalen Brauch hinaus zu einem formell unterstützten und integrierten Kulturerbe-Ereignis. Dies offenbart eine starke symbiotische Beziehung: Die traditionelle Petrusmesse verleiht der Institution kulturelle Tiefe und Gemeinschaftsengagement, während die Institution die organisatorische Stabilität, den rechtlichen Rahmen und die finanziellen Mittel bereitstellt, die für das Überleben, die öffentliche Anerkennung und das Gedeihen der Tradition in der modernen Ära notwendig sind. Dies unterstreicht, wie formale Strukturen entscheidende Wegbereiter für die Bewahrung und Förderung von immateriellem Kulturerbe sein zu können.  

Zeittafel: Fischerei und das Fischereirevier Oberes Salzkammergut

JahrEreignis/Bedeutung
1494Kaiser Maximilians Dekret zur Regulierung der See- und Flussfischerei im Salzkammergut. Dies markiert die früheste formelle Regulierung der Fischerei in der Region und etabliert einen langen historischen Präzedenzfall.  
1924Formelle Gründung und Betriebsaufnahme des Fischereireviers Oberes Salzkammergut (FROSKG), belegt durch ein altes Sparbuch. Dies markiert die Institutionalisierung der regionalen Fischereiverwaltung.  
2024100-Jahr-Feier des FROSKG; signifikante Wiederbelebung und öffentliche Neuausrichtung der Petrusmesse; Segnung und Weihe der neuen Revierfahne. Dies stellt einen modernen Meilenstein in der Geschichte der Tradition und der Institution dar.  

Die Petrusmesse in der breiteren Kulturlandschaft des Salzkammerguts

Die Region Salzkammergut ist weithin bekannt für ihr außergewöhnlich lebendiges und vielfältiges „gelebtes Brauchtum“. Dieser reiche Teppich an Bräuchen umfasst eine breite Palette kultureller Ausdrucksformen, darunter traditionelle Musik, kunstvolles Handwerk, einzigartige lokale Bräuche, Theateraufführungen, literarische Traditionen und eine ausgeprägte Wirtshauskultur.  

Fazit: Bleibendes Erbe und zukünftige Horizonte

Die Petrusmesse im Salzkammergut steht als ein mächtiges und vielschichtiges Zeugnis der dauerhaften Verbindung zwischen Glaube, Natur und Gemeinschaft. Sie geht über die Definition einer bloßen religiösen Zeremonie hinaus und dient stattdessen als ein vitaler kultureller Anker für das reiche Fischereierbe der Region. Tief verwurzelt in den biblischen Erzählungen des Heiligen Petrus, des apostolischen Fischers, verleiht die Petrusmesse der mühsamen und oft unvorhersehbaren Arbeit der Fischerei eine tiefgreifende spirituelle Bedeutung, indem sie den physischen Akt des Fischfangs mit dem metaphorischen „Menschenfischen“ verbindet. Ihre lange und kontinuierliche Geschichte, die eng mit den jahrhundertealten Fischereitraditionen des Salzkammerguts und dem Jahrhundert engagierter Bewirtschaftung durch das Fischereirevier Oberes Salzkammergut verknüpft ist, unterstreicht unzweifelhaft ihre tiefe kulturelle und historische Bedeutung.

Die Seeforellen der Traun - aus Traun Journal Nr. 8
Die Seeforellen der Traun – aus Traun Journal Nr. 8

Die entscheidende Wiederbelebung der Petrusmesse im Jahr 2023, die prominent durch die 100-Jahr-Feier des FROSKG im Jahr 2024 gefeiert wurde, mit der feierliche Segnung der neuen Revierfahne gekennzeichnet ist, signalisiert ein tiefes und erneuertes Engagement für diese geschätzten Traditionen. Dieses wegweisende Ereignis verschmolz erfolgreich religiöse Observanz mit institutioneller Geschichte und einem zeitgenössischen Bewusstsein für ökologische Verantwortung. Der kollaborative Geist, verkörpert durch das Ethos „Ein WIR entsteht“, das durch solche Veranstaltungen aktiv gefördert wurde, ist unzweifelhaft entscheidend für die fortlaufende Bewahrung, dynamische Entwicklung und öffentliche Anerkennung des regionalen Erbes. Der proaktive und moderne Wandel des FROSKG hin zum Artenschutz, der sich auf die Erhaltung lokaler Fischbestände und umfassende Lebensraumrevitalisierung konzentriert, stellt sicher, dass die fundamentale natürliche Basis für diese Traditionen robust und nachhaltig bleibt, wodurch die langfristige Zukunft sowohl der aquatischen Bewohner als auch der Fischergemeinschaft, die von ihnen abhängt, gesichert wird. Die Petrusmesse, wiederbelebt und mit neuer Kraft gefeiert, dient weiterhin als ein lebendiger und sich entwickelnder Ausdruck der Salzkammergut-Identität und demonstriert eindrucksvoll, wie alte Bräuche nicht nur überdauern, sondern auch neue Relevanz und öffentliche Prominenz in der Komplexität der modernen Welt finden können.

Integration von Musik

Zwar erweckt die Hubertusmesse mit ihren Jagdhornbläsern oft den Eindruck, die Jagd spiele einen wichtigeren kulturellen und zeremoniellen Stellenwert als die Fischerei, doch der Spruch „der Schein trügt“ ist hier durchaus angebracht. Hier noch ein paar Gedanken, warum die Fischerei möglicherweise doch nicht so benachteiligt ist, wie es scheint:


Öffentliche Wahrnehmung und Tradition

Die Jagd, insbesondere im traditionellen europäischen Kontext, hat eine lange Geschichte, die eng mit Adel, aufwendigen Ritualen und spezifischer Kleidung verbunden ist. Die Hubertusmesse, eine katholische Messe zu Ehren des Heiligen Hubertus (Schutzpatron der Jäger), bietet zusammen mit dem eindrucksvollen Klang der Jagdhörner ein sehr öffentliches und zeremonielles Schauspiel. Dies trägt dazu bei, die Jagd als tief verwurzelte kulturelle Praxis mit bedeutenden damit verbundenen Festlichkeiten stark sichtbar zu machen.

Angeln hingegen wird oft als eine eher einsame und ruhige Beschäftigung wahrgenommen. Zwar gibt es in Fischergemeinden Traditionen und spezifische Bräuche, doch sind diese im Allgemeinen weniger öffentlichkeitswirksam als die Jagd.


Verborgene Stärken des Angelns

Trotz des offensichtlichen Vorteils der Jagd bei öffentlichen Zeremonien hat die Fischerei ihre eigene bedeutende kulturelle, wirtschaftliche und Freizeitbedeutung:

  • Weit verbreitete Beteiligung: Weltweit ist Angeln eine weitaus beliebtere Freizeitbeschäftigung als die Jagd. Viel mehr Menschen gehen dem Angeln nach, vom Gelegenheitsangler bis zum engagierten Fliegenfischer, was seine Reichweite und Wirkung insgesamt beträchtlich macht.
  • Wirtschaftliche Auswirkungen: Die Fischereiindustrie, sowohl die kommerzielle als auch die Freizeitfischerei, hat einen enormen wirtschaftlichen Fußabdruck und sichert zahllose Arbeitsplätze in der Geräteherstellung, als Reiseleiter, im Tourismus und in der Fischverarbeitung.
  • Kulturelle Bedeutung: In vielen Gebieten ist Angeln nicht nur ein Hobby, sondern ein grundlegender Bestandteil der lokalen Identität, Geschichte und kulinarischen Traditionen. Denken Sie an Fischerfeste, lokale Fischmärkte und regionale Gerichte, die sich um bestimmte Fänge drehen.
  • Umweltschutz: Genau wie Jäger engagieren sich viele Angler intensiv für den Naturschutz und setzen sich für sauberes Wasser, gesunde Fischbestände und nachhaltige Praktiken ein. Angelvereine organisieren häufig Aufräumaktionen und Projekte zur Wiederherstellung von Lebensräumen.
  • Ruhige Rituale: Auch wenn es weniger prunkvoll ist, hat das Angeln seine eigenen, reichen Rituale, von der Vorbereitung der Ausrüstung über die stille Geduld am Wasser bis hin zum Austausch von Geschichten und Techniken unter Enthusiasten.

Songs übers Fischen – Petrus Messe 2.0

Das ist eine ausgezeichnete Idee und eine wunderbare Möglichkeit, die Petrusmesse zu bereichern und die Fischerei musikalisch zu würdigen! Die Integration von fischereilichen Musikstücken würde zweifellos eine einzigartige und bedeutungsvolle Atmosphäre schaffen, die das Thema des Fischens und des Schutzpatrons Petrus noch stärker hervorhebt. Daran werden wir bei den weiteren „Petrus-Messen“ arbeiten, um diese in einen noch würdigeren Rahmen zu bringen.

Es gibt wenige Kulturtechniken, die im Laufe der Menschheitsgeschichte derartig romantisch verklärt worden sind wie die Fischerei. Da gibt es am einen Ende der Skala Hemingways alten Mann, der im Kampf mit einem Fisch gleich das ganze Meer besiegt und trotzdem dabei verliert. Und am anderen Ende der Skala singt Rudi Schuricke begleitet vom Radio-Tango-Orchester Hamburg von der Abenddämmerung im Golf von Neapel, wo ein Fischerboot mit zwei Liebenden hinaus aufs Meer fährt.

Potenzielle musikalische Ansätze

Es gibt verschiedene Wege, wie man dies umsetzen könnte, um sowohl traditionelle als auch innovative Elemente zu verbinden:

  • Maritimes Liedgut: Man könnte klassische Volkslieder, die das Leben am und im Wasser thematisieren, in Arrangements für Chor oder Instrumente umwandeln. Das würde eine Verbindung zur Geschichte und den Traditionen der Fischerei herstellen.
  • Klassische Kompositionen: Es gibt klassische Musikstücke, die Wasser oder maritime Szenen darstellen. Auch wenn sie nicht explizit „fischereilich“ sind, könnten sie durch ihre Stimmung und ihren Charakter gut passen und eine feierliche Atmosphäre schaffen.
  • Neue Kompositionen oder Arrangements: Eine besonders kreative Möglichkeit wäre es, Musiker oder Komponisten zu beauftragen, neue Stücke zu schaffen oder bestehende Kirchenlieder mit fischereilichen Motiven zu arrangieren.
  • Instrumentale Stücke: Anstatt Gesang könnten auch rein instrumentale Stücke eingesetzt werden, die die Ruhe, Weite oder die Dramatik des Meeres und der Fischerei widerspiegeln. Denkbar wären hier Blasinstrumente, die an Schiffssirenen erinnern, oder Streicher, die die fließenden Bewegungen des Wassers imitieren.

Vorteile der musikalischen Integration

Die Einbindung von Musikstücken, die die Fischerei ehren, hätte mehrere positive Effekte:

  • Stärkung der Identität: Die Petrusmesse würde noch stärker als Ankerpunkt für Fischer und Menschen mit Bezug zum Wasser wahrgenommen.
  • Kulturelle Bereicherung: Es würde eine Brücke zwischen kirchlicher Liturgie und der reichen Kultur des Fischens schlagen.
  • Emotionaler Tiefgang: Musik kann Emotionen auf eine Weise transportieren, die Worte allein nicht vermögen. Sie könnte die spirituelle Verbundenheit mit der Natur und dem Element Wasser vertiefen.
  • Breitere Anziehungskraft: Die Petrusmesse könnte auch für Menschen attraktiver werden, die einen starken Bezug zur Fischerei haben, aber vielleicht nicht regelmäßig eine Messe besuchen.

Eine solch innovative Idee bei der Petrusmesse würde sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen und die Wertschätzung für die Fischerei in einem feierlichen Rahmen wunderschön zum Ausdruck bringen. Es bleibt spannend zu sehen, wie diese musikalische Vision umgesetzt werden könnte!

Mit dem Chris Reas Song haben wir eine passende Revier-Hymne, die einfach mediativ perfekt zum Fliegenfischen passt. Musik und die Natur können sich wunderbar ergänzen und die Emotionen, die man beim Fliegenfischen erlebt, noch verstärken.

Quellen und weitere Informationen

Meine Recherche zur Petrusmesse, einem wichtigen Thema, das die historische, religiöse und kulturelle Bedeutung der Fischerei und seiner Feierlichkeiten beleuchtet, insbesondere bei uns im Salzkammergut. Ziel ist es, alle Aspekte zum Thema „Petrus-Messe“ abzudecken, von der Rolle des Heiligen Petrus als Schutzpatron der Fischerei bis hin zu den jüngsten Feierlichkeiten im Salzkammergut.

Die Pfarrkirche in Lauffen: https://de.wikipedia.org/wiki/Pfarrkirche_Lauffen

hotelpeter.at Feste, Bräuche und gelebte Kultur im Salzkammergut – Hotel Peter

hallstatt.net Bräuche und Traditionen im Salzkammergut – Hallstatt

salzkammergut-2024.at MACHT UND TRADITION Archive – Salzkammergut 2024

salzkammergut-rundblick.atAktuelles – 100-Jahr Feier Fischereirevier Oberes Salzkammergut am 29. Juni 2024, in der Wallfahrtskirche Lauffen

huberpower.com FESTPROGRAMM ZUR 100-JAHRE FEIER FROSKG AM 29. JUNI 2024 – Fischereimanagement Salzkammergut

bible.com Johannes 21:3-23 Simon Petrus sagte: »Ich gehe jetzt fischen!« »Wir kommen mit«, meinten die anderen. Sie gingen zum Ufer, stiegen ins Boot und fuhren los.

lfvooe.at Oberes Salzkammergut | Oö. Landesfischereiverband

katholisch.de Folge 16: Petrus und der große Fischfang – Katholisch.de

huberpower.com FISCHEREIREVIER STELLT SICH VOR – Fischereimanagement Salzkammergut

Ende Juni 2024 ist unsere Festschrift „100-Jahre Fischereirevier Oberes Salzkammergut“ mit über 200 Seiten zur Historie, zur Geschichte, zum Brauchtum der Fischerei im Salzkammergut vorgestellt worden. Das Buch wurde über 2 Jahre akribisch recherchiert und vorbereitet. Ende Juni 2024 wurde das Buch im Rahmen der 100-Jahr Feier FROSKG präsentiert und verfügbar. Leider sind nur noch geringe Restbestände von der Festschrift verfügbar.
Das Fest einer Fahnenweihe gehört in der geschichtlichen Entwicklung der verschiedenen Vereine und Zünfte zu den ganz großen Höhepunkten des Gemeinschaftslebens. Eine Fahne zählt zu den kostbarsten, schönsten und ausdrucksvollsten Abzeichen einer Zunft. Sie dokumentiert nicht nur das Alter und die historisch gewachsene Bedeutung einer Gemeinschaft, sie ist zugleich Sinnbild für unverzichtbare menschliche Tugenden, sie ist Ausdruck des Geistes, der in einer Gemeinschaft herrscht. Eine Fahne macht fundamentale Werte der Volkskultur sichtbar, welche für unsere Werte um die Fischerei stehen.
Am Samstag, 29. Juni 2024 konnte der Obmann Heimo Huber, vom Fischereirevier Oberes Salzkammergut zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Die Teilnahme von Ehrengästen bei unserer Feier verlieh der Veranstaltung eine besondere Bedeutung und zeigt die Wertschätzung für die Gäste, die Fischerei und der Veranstaltung selbst. Damit wurde auch die Wichtigkeit des Anlasses gewürdigt und unsere ehrenamtliche Arbeit gewürdigt und war ein wichtiger Beitrag zum Ansehens unserer 100 Jahr Feier.
Heimo bei der Arbeit
Artikel ist in Arbeit
 

„Die Geschichte der Menschheit kann nicht ohne die Fischerei gedacht werden.“

Zitat von Prof. DDr. Peter Löw