100 JAHR FEIER – FISCHEREIREVIER OBERES SALZKAMMERGUT ZUSAMMENFASSUNG

Am Samstag, 29. Juni 2024 konnte der Obmann Heimo Huber, vom Fischereirevier Oberes Salzkammergut zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Die Teilnahme von Ehrengästen bei unserer Feier verlieh der Veranstaltung eine besondere Bedeutung und zeigt die Wertschätzung für die Gäste, die Fischerei und der Veranstaltung selbst. Damit wurde auch die Wichtigkeit des Anlasses gewürdigt und unsere ehrenamtliche Arbeit gewürdigt und war ein wichtiger Beitrag zum Ansehens unserer 100 Jahr Feier.

Abgekürzt: FROSKG

Das Fischereirevier Oberes Salzkammergut: Ein Jahrhundert der Bewahrung

Die formelle Organisation und Regulierung der Fischerei in der Region Salzkammergut blickt auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück.

Gründung und historische Entwicklung

Frühe grundlegende Maßnahmen umfassen ein Dekret von Kaiser Maximilian aus dem Jahr 1494, das die See- und Flussfischerei in der Region formell regelte. Dieses Dekret etablierte einen anfänglichen, wenn auch rudimentären, Rahmen für die Fischereiverwaltung. Das „Fischereirevier Oberes Salzkammergut“ (FROSKG) selbst nahm seinen formellen Betrieb vor über hundert Jahren auf, was durch ein altes Sparbuch aus dem Jahr 1924 belegt wird. Dies markiert seinen offiziellen Beginn als eigenständige, organisierte Einheit, die sich der regionalen Fischerei widmet.  

Geografisch umfasst das Revier ein beträchtliches Gebiet im inneren Salzkammergut, das sich von der Einmündung der Ebenseer Traun in den Traunsee im Norden bis zum Wolfgangsee im Westen erstreckt. Es schließt bedeutende Gemeinden wie Ebensee, Bad Ischl, St. Wolfgang, Bad Goisern, Hallstatt und Gosau ein. Der Hauptfluss in seinem Zuständigkeitsbereich ist die Traun, die in Fliegenfischerkreisen europaweit bekannt und besonders wegen ihres Vorkommens der Traunäsche geschätzt wird.  

Rolle bei der Erhaltung lokaler Fischbestände und des Naturerbes

Ein zentrales und ausdrücklich genanntes Ziel des FROSKG ist die „Erhaltung unserer lokalen Fischbestände und deren Nachkommen und kein Besatz mit Speisefischen!!!“. Diese Erklärung unterstreicht ein starkes, zeitgemäßes Engagement für ökologische Nachhaltigkeit, die Erhaltung heimischer Arten und die Aufrechterhaltung der natürlichen genetischen Vielfalt. Die Organisation engagiert sich aktiv in der Verbesserung aquatischer Lebensräume durch „strukturelle Revitalisierungen“, um die allgemeine Lebensqualität der Gewässer sowohl für Fischpopulationen als auch für den menschlichen Genuss zu verbessern. Das FROSKG betrachtet seine Arbeit als Schaffung der wesentlichen Voraussetzungen für ein tiefgreifendes „Naturerlebnis“, das seelischen Ausgleich bietet und eine Quelle der Kraft in einer zunehmend hektischen und anspruchsvollen modernen Welt darstellt.

Organisationsstruktur und rechtlicher Rahmen

Das FROSKG ist explizit nicht als privater Verein („kein Verein“) definiert, sondern als „der verlängerte Arm des OÖ. Landesfischereiverbandes“. Dieser rechtliche Status verleiht ihm erhebliche Autorität und Stabilität. Seine Funktionen werden hauptsächlich ehrenamtlich und in strikter Übereinstimmung mit dem Oberösterreichischen Fischereigesetz (§ 34) ausgeführt. Dieser rechtliche Rahmen gewährleistet Rechenschaftspflicht und die Einhaltung regionaler Umweltvorschriften. Die vom FROSKG erzielten finanziellen Erlöse werden im Kassenbericht detailliert ausgewiesen und für Projekte gemäß § 33 des OÖ. Fischereigesetzes verwendet, die sich speziell auf den örtlichen Wirkungsbereich des Fischereireviers beziehen. Die Fischereikompetenz innerhalb Oberösterreichs ist systematisch in verschiedene „Fischereireviere“ aufgeteilt, wobei das „Fischereirevier Obere Traun Salzkammergut“ bis nach Ebensee reicht.  

Die historische Entwicklung von einem kaiserlichen Dekret im Jahr 1494 zur Gründung des FROSKG im Jahr 1924 und dessen heutigem expliziten Fokus auf den Artenschutz veranschaulicht eine signifikante Entwicklung in der Philosophie der Fischereiverwaltung. Der Wandel von einem kaiserlichen Dekret, das wahrscheinlich auf Ressourcenzuteilung, Besteuerung und grundlegende Kontrolle abzielte, zu einer modernen Organisation, die sich ausdrücklich der Erhaltung, dem Schutz heimischer Arten und der Revitalisierung von Lebensräumen widmet , spiegelt einen tiefgreifenden Wandel im Umweltbewusstsein und in der Managementphilosophie über mehrere Jahrhunderte wider. Dies bedeutet eine Abkehr von der bloßen Ressourcenausbeutung oder grundlegenden Regulierung hin zu einem ganzheitlicheren, nachhaltigeren und ökologisch sensibleren Ansatz, der die langfristige Gesundheit aquatischer Ökosysteme priorisiert. Diese moderne, auf den Artenschutz ausgerichtete Rolle des FROSKG verleiht der traditionellen Petrusmesse eine entscheidende zeitgenössische Bedeutung. Die Feier dreht sich nicht mehr nur um das Sichern eines „guten Fangs“ für den menschlichen Verzehr, sondern auch um die Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Natur und die Unterstützung nachhaltiger Praktiken. Dies verbindet alten Glauben mit moderner Umweltethik und stärkt das Argument des Berichts über die „Verbundenheit von Fischern mit der Natur“, indem es ihr eine greifbare, zeitgemäße Dimension verleiht.

Die rechtliche Stellung des FROSKG als „verlängerter Arm“ des Landesfischereiverbandes und nicht als bloßer privater Verein verleiht ihm erhebliche Autorität, Stabilität und Ressourcen. Dies schafft einen robusten institutionellen Rahmen für die Bewahrung und Wiederbelebung von Traditionen wie der Petrusmesse. Im Gegensatz zu einem privaten Verein, der anfällig für schwankende Mitgliederzahlen oder finanzielle Instabilität sein könnte, gewährleistet die statutarische Rolle des FROSKG Kontinuität, Zugang zu Ressourcen und ein breiteres Mandat für die Pflege und Wiederbelebung regionaler Traditionen, die mit der Fischerei verbunden sind. Dies erhebt die Petrusmesse über einen einfachen lokalen Brauch hinaus zu einem formell unterstützten und integrierten Kulturerbe-Ereignis. Dies offenbart eine starke symbiotische Beziehung: Die traditionelle Petrusmesse verleiht der Institution kulturelle Tiefe und Gemeinschaftsengagement, während die Institution die organisatorische Stabilität, den rechtlichen Rahmen und die finanziellen Mittel bereitstellt, die für das Überleben, die öffentliche Anerkennung und das Gedeihen der Tradition in der modernen Ära notwendig sind. Dies unterstreicht, wie formale Strukturen entscheidende Wegbereiter für die Bewahrung und Förderung von immateriellem Kulturerbe sein können.  

Ehrengäste

So folgten der Einladung zu unseren Fest, folgende Ehrengäste:

NameUnternehmen
Landesrätin Michaela Langer-WeningerLand- & Forstwirtschaft und Fischerei
Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred HaimbuchnerLandesrat für Naturschutz-Landesrat
Landesrat Stefan Kaineder Landesrat für Klimaschutz, Umwelt, Wasser
DI Andreas GruberÖBF Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz
DI Martin StürmerÖBF Leiter Forstbetrieb Inneres Salzkammergut
Mag. Gerd GradnitzerPräsident vom Österreichischen Fischereiverband
VetR DiplTA Dr. Heinz HeistingerÖKF Präsident
Sonja Behr ÖKF Geschäftsführerin
Mag. Dr.in Daniela AchleitnerLeiterin des Instituts für Gewässerökologie und Fischereiwirtschaft in Scharfling (BAW)
Florian Keil, MSc BABAW Mondsee – Leiter der Abteilung für fischereiliche Berufsaus- und Weiterbildung
Dr. Sabine WanzenböckUniversity of Innsbruck, Research Institute for Limnology Mondsee
Dr. Josef WanzenböckUniversity of Innsbruck, Research Institute for Limnology Mondsee
Albert PesendorferObmann Freunde der Gmundner Traun
Mag. Roman MoserGmundner Fliegenfischer-Legende
Mag. Ludwig VoglLandesfischermeister-Stellvertreter (Salzburg)
Wolf-Dietrich Schlemper, MScSalzburger Landesregierung Ressort Fischerei
Dr. Johannes NeudorferOÖ. Landesregierung – Naturschutz
LFM Siegfried PilgerstorferOÖ. Landesfischereiverband, Landesfischermeister
DI Klaus BergOÖ. Landesfischereiverband, Geschäftsführer
Pfarrer GR Mag. Richard CzuryloPfarrer von Lauffen
Mag. Clara LöwFahnenpatin und The European Heritage Project
Dr. Dr. Peter LöwThe European Heritage Project
Franz HochdaningerVizebürgermeister Bad Ischl
Dr. Manfred BaumgartnerFreunde der Koppen Traun
KR Hans SchennerObmann Fliegenfischer Weidgerecht
Johann EnichlmairBezirksjägermeister
Werner ForstingerObmann FR Untere Traun
Markus LeimerObmann FR Enns
Thomas KollerObmann FR Rohrbach
Harald MiterbauerObmann FR Alm
Mag. Heide KühnelObmann-Stellvertreterin Fischrestaurants Skg.
Ing. Mag. Wolfgang KühnelJagdleiter Gemeindejagd Ebensee
Dr. Herbert HussBiologe und Widerstandskämpfer gegen KW
Thommy MardoAutor vom Buch „Tagebuch einer Bachforelle“

Das Ziel vom Fischereirevier Oberes Salzkammergut war nicht einfach eine Veranstaltung durchzuführen. Nein, es muss eine Top Veranstaltung mit Erinnerungswert werden. Wir hatten als Highlight die Petrus-Messe mit Fahnenweihe, am meisten freut es mich jedoch ganz besonders, dass wir unsere Ehrengästen erreicht haben und zur Teilnehme motivieren konnten. Dies war auch die Messlatte um der Fischerei ein „Gesicht“ zu geben, dass wir mit drei Landesräten als Gastsprecher, denn zuständigen ÖBF Vorstand, Präsident vom Österr. Fischereiverband und vom ÖKF, die für die Fischerei und den Naturschutz zuständigen Stakeholder zur Teilnahme gewinnen konnten. Nicht zu vergessen die wichtigen Kontakte aus der Wissenschaft, Jägerschaft, aus den Revieren und vom Landesfischereiverband, bei unserer Veranstaltungen begrüßen dürften. In einer Zeit, wo für immer mehr Menschen „Zeit“ ein knappere Gut ist ist es gelungen einen perfekten Event durchführen, mit dem wir unsere Ziele und wie mir in vielen Rückfragen als Feedback gegeben wurde, auch mit zufriedenen Gästen.

Bild Gallery und Pressespiegel

vlnr: Landesrätin Michaela Langer-Weninger, Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner, Landesrat Stefan Kaineder, Mag. Clara Löw, Fahnenpatin, Michal Putz, Fahnenjunker, GR Mag. Richard Czurylo, Pfarrer von Lauffen, Heimo A. Huber. Obmann FROSKG, Peter Oberwimmer, Vorstand FROSKG, Siegfried Pilgerstorfer, Landesfischermeister, DI Andreas Gruber, ÖBF Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz, Philipp Schubert-Zsilavecz, Obmann-Stv. FROSKG. Foto: Hörmandinger
vlnr: Landesrat Stefan Kaineder, Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner, Mag. Clara Löw, Fahnenpatin, Michal Putz, Fahnenjunker, Heimo A. Huber, Obmann FROSKG, Landesrätin Michaela Langer-Weninger, Siegfried Pilgerstorfer, Landesfischermeister, Quelle: OÖN, 2. Juli 2024, Foto: Hörmandinger
Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner bei seiner Rede.
Die Festschriftpräsentation erfolgte unter Beisein von: (vlnr) DI Klaus Berg, GF OÖLFV, VetR DiplTA Dr. Heinz Heistinger, ÖKF Präsident, Sonja Behr, ÖKF Geschäftsführerin, Mag. Gert Gradnitzer, Präsident vom Österr. Fischereiverband, Heimo A. Huber, Obmann FROSKG, Ing. Sigfried Pilgerstorfer, OÖ. Landesfischermeister.  
vlnr: Thommy Mardo, Buchautor, Siegfried Pilgerstorfer, Landesfischermeister, Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner. Foto: FROSKG

Wiederbelebung im Jahr 2024: Ein hundertjähriges Jubiläum und neue Anfänge

Das Jahr 2024 hat eine immense Bedeutung, da es das hundertjährige Jubiläum des Fischereireviers Oberes Salzkammergut markiert und einen bedeutsamen Anlass bietet, ein Jahrhundert engagierter Arbeit in der Fischereiverwaltung und im Artenschutz zu würdigen.  

Das 100-jährige Jubiläum des Fischereireviers Oberes Salzkammergut

Die Inspiration für diese große Feier wurde teilweise aus dem breiteren Kontext des „Kulturhauptstadt Jahres 2024“ im Salzkammergut gezogen. Diese Verbindung unterstreicht das regionale Engagement für die Präsentation und Bewahrung des lokalen Kulturerbes. Die Feier zielte explizit darauf ab, die Geschichte des Reviers zu dokumentieren und zusammenzufassen, wobei der Schwerpunkt auf seiner dauerhaften Mission zur Erhaltung lokaler Fischbestände und ihrer natürlichen Lebensräume lag.  

Die Bedeutung und Segnung der neuen Revierfahne

Ein zentraler und hochsymbolischer Höhepunkt der Feierlichkeiten 2024 war die „Segnung der Revierfahne“. Dieser Akt verleiht der physischen Fahne eine spirituelle Bedeutung und verbindet sie mit der sakralen Dimension der Petrusmesse. Das Konzept für die Anschaffung dieser neuen Fahne wurde direkt von der langjährigen Tradition der „Zunftfahnen“ inspiriert, die in anderen prominenten Fischereirevieren wie Ober Traun, Untere Traun (Wels), Eferding und Linz zu finden sind. Diese Fahnen werden traditionell für feierliche, zumeist kirchliche Anlässe verwendet , was auf eine breitere, überregionale Tradition der beruflichen Zunftidentität und des Stolzes hindeutet. Die Revierfahne dient als ein mächtiges, greifbares Symbol für die Identität, Einheit und den Stolz des Fischereireviers. Sie repräsentiert visuell die gemeinsame Geschichte, den kollektiven Zweck und die tiefe Verbundenheit ihrer Mitglieder mit den Gewässern, die sie bewirtschaften. Ihre Segnung bekräftigt ihre Rolle als heiliges Emblem ihrer Gemeinschaft und Mission.  

Schlüsselereignisse, Teilnehmer und Höhepunkte der Feierlichkeiten 2024 in Lauffen

Die Feierlichkeiten 2024 wurden sorgfältig in zwei primäre thematische Komponenten gegliedert: einen „kirchlichen Festakt“, der die traditionelle Petrus-Messe und die feierliche Segnung der neuen Revierfahne umfasste, und einen „weltlichen Teil“, der dem 100-jährigen Jubiläum des Fischereireviers Oberes Salzkammergut gewidmet war. Diese duale Struktur gewährleistete eine umfassende Würdigung sowohl des spirituellen als auch des institutionellen Erbes.  

Die Veranstaltung fand große Beachtung, mit prominenten Teilnehmern wie Pfarrer Mag. Richard Czurylo, verschiedenen hochrangigen regionalen Politikern wie Landesrätin Michaela Langer-Weninger, Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner und Landesrat Stefan Kaineder, sowie weiteren Würdenträgern. Ihre Anwesenheit unterstrich die Bedeutung und regionale Anerkennung der Veranstaltung. Zusätzliche Höhepunkte der Feierlichkeiten waren die offizielle Präsentation einer Gedenkpublikation, der „Festschrift“, die die Geschichte und Errungenschaften des Reviers detailliert darstellt, sowie die „Projektvorstellung Leopold die Bachforelle“. Das „Projekt Leopold“ enthält speziell „wundervolle handgezeichnete Aquarelle“ , was auf eine bildungsorientierte, künstlerische oder bewusstseinsbildende Komponente im Bereich des Artenschutzes hindeutet. Der gewählte Veranstaltungsort war Lauffen, das symbolisch als „Zentrum der Fischerei inmitten vom Salzkammergut“ und als „Heimat für unsere Zunftfahne“ bezeichnet wurde. Diese strategische Wahl betont Lauffens historische oder zeitgenössische Bedeutung als symbolischer Knotenpunkt für die regionale Fischergemeinschaft. Ein Kernthema, das während der gesamten Veranstaltung betont wurde, war die Förderung eines kollektiven Geistes, zusammengefasst durch den Ausdruck „Ein WIR entsteht“, wenn Menschen zusammenkommen und am selben Strang ziehen, was zu einer Vervielfachung der kollektiven Kraft führt.  

Die bewusste Gliederung der Veranstaltung 2024 in einen „kirchlichen Festakt“ und einen „weltlichen Teil“ stellt einen hochstrategischen und effektiven Ansatz zur Wiederbelebung und Aufwertung der Petrusmesse dar. Durch die strategische Verbindung der traditionellen religiösen Feier (Petrusmesse) mit dem hundertjährigen Jubiläum einer modernen, rechtlich abgesicherten Naturschutzorganisation (FROSKG) schaffen die Organisatoren eine starke Synergie. Der religiöse Aspekt verleiht der Arbeit der weltlichen Institution tiefe spirituelle Tiefe und historische Legitimität, während die institutionelle Feier eine robuste, organisierte Plattform und erhebliche öffentliche Sichtbarkeit für die traditionelle Messe bietet. Dieser duale Ansatz stellt sicher, dass die Wiederbelebung sowohl für die Kerngemeinschaft zutiefst bedeutungsvoll ist als auch von der breiteren Öffentlichkeit anerkannt wird, wodurch verhindert wird, dass die Petrusmesse lediglich als archaisches oder isoliertes Ritual wahrgenommen wird. Diese Strategie demonstriert ein ausgeklügeltes Verständnis des Kulturerbemanagements. Sie veranschaulicht, wie traditionelle Praktiken aufrechterhalten und neu relevant gemacht werden können, indem sie geschickt mit zeitgenössischen institutionellen Meilensteinen, modernen Umweltschutzbemühungen und breiteren Initiativen zur öffentlichen Beteiligung, insbesondere im Kontext eines großen kulturellen Ereignisses wie dem „Kulturhauptstadt Jahr 2024“, verwoben werden.  

Die neue Revierfahne dient als mächtiges, greifbares Symbol, das historische Zunfttraditionen, regionale Identität und die moderne institutionelle Rolle des FROSKG effektiv miteinander verbindet. Eine „Zunftfahne“ repräsentiert traditionell eine Zunft, ein Handwerk oder eine Berufsvereinigung und verkörpert deren kollektive Geschichte, gemeinsame Werte und korporative Identität. Die Anschaffung und feierliche Segnung der neuen Revierfahne im Jahr 2024 ist daher nicht nur die Schaffung eines neuen Banners; es ist ein bewusster und tiefgreifender Akt, das zeitgenössische FROSKG direkt mit einer jahrhundertealten europäischen Tradition von Handwerker- und Berufsinnungen zu verbinden. Dies stärkt ein Gefühl tiefer historischer Kontinuität und gemeinsamen Erbes unter den Fischern des Salzkammerguts. Die Fahne wird zu einem mächtigen, sichtbaren Symbol des „Ein WIR entsteht“-Ethos , das aktiv die kollektive Identität, den Stolz und die Solidarität innerhalb der Fischergemeinschaft fördert. Sie dient als greifbare Repräsentation der dauerhaften Verbindung zwischen den Fischern, ihrem Glauben, ihrem Beruf und der spezifischen Region Salzkammergut und verwandelt abstrakte Konzepte von „Tradition“ und „Gemeinschaft“ in ein konkretes und visuell ansprechendes Emblem.  

Schlüsselelemente der Petrusmesse und der Hundertjahrfeier 2024

EreigniskomponenteBeschreibung/Bedeutung
Petrus-MesseDer traditionelle Gottesdienst zu Ehren des Heiligen Petrus, der den spirituellen Kern der Feier bildet und sie mit Jahrhunderten des Glaubens verbindet.  
Segnung der RevierfahneEin Schlüsselhöhepunkt und symbolischer Akt, der die Einheit, Identität und historische Verbindung des Fischereireviers zu breiteren Zunfttraditionen repräsentiert.  
100-Jahr Feier Fischereirevier Oberes SalzkammergutDie weltliche Feier des hundertjährigen Bestehens des Reviers, die dessen Jahrhundert engagierter Bewirtschaftungs- und Artenschutzbemühungen würdigt.  
Präsentation der FestschriftDie Enthüllung einer speziellen Publikation, die die umfassende Geschichte, die Errungenschaften und die Zukunftsaussichten des Reviers dokumentiert.  
Projektvorstellung Leopold die BachforelleEine Initiative, die sich wahrscheinlich auf Bildung, Artenschutzbewusstsein oder künstlerische Darstellung lokaler Fischarten konzentriert und handgezeichnete Aquarelle enthält.  
OrtLauffen
Bedeutung des OrtesDer gewählte Veranstaltungsort, strategisch als „Zentrum der Fischerei“ und „Heimat“ für die neue Fahne ausgewiesen, was seine symbolische Bedeutung als Knotenpunkt für die regionale Fischergemeinschaft unterstreicht.  
Schlüsselteilnehmer (Beispiele)Pfarrer Mag. Richard Czurylo (religiöser Führer), Landesrätin Michaela Langer-Weninger, Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner, Landesrat Stefan Kaineder (politische und regionale Würdenträger).  

Die Petrusmesse in der breiteren Kulturlandschaft des Salzkammerguts

Die Region Salzkammergut ist weithin bekannt für ihr außergewöhnlich lebendiges und vielfältiges „gelebtes Brauchtum“. Dieser reiche Teppich an Bräuchen umfasst eine breite Palette kultureller Ausdrucksformen, darunter traditionelle Musik, kunstvolles Handwerk, einzigartige lokale Bräuche, Theateraufführungen, literarische Traditionen und eine ausgeprägte Wirtshauskultur.  

Integration in regionales Brauchtum und traditionelle Festlichkeiten

Während die Petrusmesse selbst nicht explizit unter den allgemeineren und öffentlich beworbenen Traditionen aufgeführt ist, die in einigen Quellen genannt werden , positioniert ihre signifikante Wiederbelebung im Jahr 2024, insbesondere im übergreifenden Rahmen des „Kulturhauptstadt Jahres 2024“ , sie fest innerhalb dieser breiteren regionalen Initiative zur Feier, zum Verständnis und zur Förderung ihres vielfältigen Kulturerbes. Die Traditionen der Region zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, Natur, Kultur und Gemeinschaft nahtlos zu verbinden. Dieses Prinzip wird von der Petrusmesse perfekt verkörpert, die die natürliche Umgebung der Gewässer, die kulturelle Praxis der Fischerei und die spirituellen Überzeugungen der Gemeinschaft untrennbar miteinander verbindet.  

Das Zusammenspiel von Tradition, Moderne und Gemeinschaftsidentität

Die Traditionen des Salzkammerguts sind keineswegs statisch; sie werden als „lebendig und stark“ beschrieben , was ihre dynamische Natur, ihre Fähigkeit zur Transformation und ihre fortlaufende Anpassung an zeitgenössische Kontexte kennzeichnet. Die jüngste Wiederbelebung der Petrusmesse dient als Paradebeispiel für diese inhärente Dynamik.  

Der scheinbare Widerspruch zwischen der angegebenen jahrhundertealten Geschichte der Petrusmesse und ihrer Auslassung in allgemeinen Listen von Salzkammergut-Traditionen , gepaart mit ihrer expliziten „Wiederbelebung“ im Jahr 2024 , deutet stark darauf hin, dass Traditionen nicht unveränderlich sind, sondern vielmehr dynamisch, Phasen unterschiedlicher öffentlicher Prominenz, des Ruhens und bewusster Wiederbelebung unterliegen. Dies offenbart einen entscheidenden Aspekt des kulturellen Erbes: Traditionen sind lebendige Entitäten, deren öffentliche Sichtbarkeit und gemeinschaftliche Beteiligung schwanken können. Die „Wiederbelebung“ im Jahr 2024 ist nicht nur eine Fortsetzung, sondern ein bewusster Akt kultureller Neubestätigung und Wiedereinführung, der wahrscheinlich durch den institutionellen Meilenstein des hundertjährigen Bestehens des FROSKG und den breiteren regionalen Fokus auf das Erbe während des „Kulturhauptstadt Jahres“ angestoßen wurde. Dies zeigt, wie Gemeinschaften aktiv mit ihrem Erbe umgehen, es bewahren und manchmal strategisch neuen Generationen und einem breiteren Publikum präsentieren. Dieses Verständnis ist grundlegend für die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit des kulturellen Erbes. Es verdeutlicht, dass die „Authentizität“ einer Tradition nicht nur in ihrer ungebrochenen Kontinuität, sondern auch in ihrer Fähigkeit zur Anpassung, Neuinterpretation und erneuten öffentlichen Beteiligung liegen kann, insbesondere wenn sie durch engagierte institutionelle Bemühungen wie die des FROSKG und der Kulturinitiative Salzkammergut 2024 unterstützt wird. Es zeigt, wie Traditionen gezielt verwaltet werden können, um ihre Langlebigkeit und Relevanz zu gewährleisten.  

Die hundertjährige Feier des Fischereireviers Oberes Salzkammergut mit ihrem modernen Schwerpunkt auf ökologischem Artenschutz und Lebensraumverbesserung zeigt, wie alte traditionelle Praktiken (wie die Petrusmesse) nahtlos mit zeitgenössischen Anliegen (wie nachhaltiger ökologischer Bewirtschaftung) integriert werden können. Diese Integration dient dazu, die Gemeinschaftsidentität und den Zweck in der modernen Ära zu stärken und neu zu definieren. Die starke Betonung des Entstehens eines kollektiven „WIR entsteht“ durch gemeinsames Handeln unterstreicht, wie diese Traditionen eine entscheidende Rolle bei der Förderung eines tiefen Gefühls der Zugehörigkeit, kollektiver Stärke und eines geeinten Zwecks unter den Menschen des Salzkammerguts, insbesondere innerhalb der engagierten Fischergemeinschaft, spielen.  

Weitere Höhepunkte der Veranstaltung waren

 

„Die Geschichte der Menschheit kann nicht ohne die Fischerei gedacht werden.“

Zitat von Prof. DDr. Peter Löw