Durch die erfolgten Änderungen im Einlaufbereich und Ausbaggerungen des Geschiebes im oberen Teil des Engleithen Altarm in Jänner 2024, von der Brücke bis zum Einlaufbauwerk, hatten wir Hoffnung, dass eine stabile Wasserführung bis zu einen Maxquell-Pegelstand von unter 180 cm anhält. Die Freude darüber war leider nur kurz. Den die Schottereinbringung durch die letzten Hochwasser war so stark, dass wir den selben Zustand, innerhalb von 6 Monaten erreicht haben. D.h. man muss hier nochmals nachdenken, welche Maßnahmen hier eine stabilere Wasserführung in den Engleithen Altarm gewährleisten können um die periodische Frequenz von Austrocknungen zu reduzieren.
Der Engleithen Altarm läuft bei einem Maxquell-Pegel von unter 200 cm trocken und führ zu einen Fischsterben, der darin enthaltenen Fische.
Vermutlich auch begünstigt durch stärkere Grundwasserentnahmen im gesamten Talkessel von Bad Ischl, fallen die Altarme und Nebenbäche bei uns im Salzkammergut, wenn der „Survival-Point“ erreicht ist, sehr rasch herunter. Wenn man Vor-Ort ist, hört man wie der Schotter die letzten Pfützen wegsaugt.
Growth and Survival of juvenile Salmonids – ist im Jungfisch Habitat „Altarm“ von einer stabilen Wasserführung abhängig. Leider sind wir wieder auf einen Startpegel, bei dem die Austrocknung beginnt, von 200 cm lt. Maxquell Pegel zurückgefallen! Nach der Ausbaggerungen, kamen wir auf 170 cm herunter, was vielen hunderten Fischen den Lebensraum retten würde.
Grund für den unterirdischen Wassermangel sind auf der einen Seite veränderte Niederschlagsmuster: etwa längere Trockenperioden und heftigere Regenfälle. Das Problem: Selbst wenn die Niederschlagsmengen über das Jahr gesehen nicht geringer ausfallen, kann ausgetrockneter Boden weniger Wasser speichern – und das Regenwasser dringt nicht in den Boden ein, sondern fließt oberflächlich ab, wie man dies auch am Pegel recht deutlich sieht. Dazu kommen größere Wasserentnahmen vom Grundwasser, die bis heute nicht beachtet werden und immer noch großzügig Genehmigungen an die Industrie genehmigt werden.
Notabfischung im Sommer 2024
Es ist leider sehr bedauerlich, dass die Ausbaggerung des Engleithen Altarms im oberen Bereich, die im Jänner 2024 erfolgt sind, nicht den gewünschten langfristigen Erfolg gebracht haben und die Verlandung durch Schotterablagerungen stärker ist als zuvor.
Die Beobachtung von Äschen beim Laichgeschäft im März nach der Ausbaggerung deutete zwar auf eine positive Entwicklung hin, aber die erneute starke Verlandung zeigt, wie dynamisch und herausfordernd die Situation in solchen Gewässern sein kann.
Die Schotterablagerungen scheinen das Hauptproblem zu sein, das die Funktion des Altarms als Jungfischhabitat massiv beeinträchtigt. Möglicherweise spielen die Strömungsverhältnisse und die starke Eintiefung im Hauptfluss der Traun, neben Hochwasserereignisse und die Beschaffenheit des Einlaufbereichs in den Altarm eine Rolle. Um die Situation nachhaltig zu verbessern und die Funktion des Engleithen Altarms als wichtiges Jungfischhabitat wiederherzustellen, wären möglicherweise weitere detaillierte Untersuchungen und Analysen erforderlich.
Es ist ermutigend zu hören, dass im März noch Äschen beim Laichgeschäft beobachtet wurden, was das Potenzial des Altarms als Laichhabitat unterstreicht. Es wäre wünschenswert, wenn durch geeignete Maßnahmen die Bedingungen so verbessert werden könnten, dass der Engleithen Altarm dauerhaft ein wertvolles Jungfischhabitat bleibt und das Laichgeschäft der Äschen und anderer Fischarten erfolgreich ermöglicht.
Traun Pegel „Maxquell“ in Bad Ischl – Jahresübersicht.
Heuer hatten die Fische eigentlich viel Glück, denn wir hatten erst Ende Juli die erste kritische Situation. In den Vorjahren hatten wir teilweise schon im Juni eine erste Austrocknung. Je früher die Altarme trocken laufen, um so kleiner ist die Fischbrut und um so schwieriger ist diese auch händisch oder mit Hilfe eines Elektrofischfang-Aggregat zu fangen.
Foto-Dokumentation
Leider kam das trockenfallen recht abrupt und daher konnten wir nur einen Bruchteil retten.Aus den verbleibenden Pfützen konnten wir noch ca. 150 Fische retten.Wir würden mehrere solcher „Grundwasser gespeiste Pools“ brauchen, in denen sich die Fische sammeln können und aus denen wir diese dann abfischen können. Unserer FSO Hubert Aitenbichler beim Aussetzen der geretteten Fische in die Ischler Traun.
Langer Weg ins Grundwasser
Im Salzkammergut sind wir zwar mit unseren Seen als Wasserreservoir in einer recht guten Situation, wenn es auch heute schon Diskussionen und Begehrlichkeiten über die, zumeist über „Klausen“-gesteuerte Absenkung der Seespiegel geht. Grundwasser ist die wichtigste Quelle für nutzbares Süßwasser. Den auch die Dachstein-Gletscherwasser Zuführung hat ein Ablaufdatum und auch Regenwasser braucht – je nach geologischen Voraussetzungen – einige Zeit, um in die Grundwasser führenden Erdschichten zu gelangen. Von der Fischereibewirtschaftung merken wir die Verschlechterung seit Jahren.
Neben der periodischen Austrocknung mehrerer Altarme und Feuchtgebieten, sind auch immer stärker unsere Zubringerbäche, wie Kaltenbach, Sulzbach, Rettenbach etc. am teilweise „trocken fallen“! Auch an den längeren Niederwasser Ständen und Perioden an der Oberen Traun sind die Veränderungen für uns Fischer offensichtlich erkennbar. Da haben wir eine Umwelt-Zeitbombe am ticken. Denn alle jetzt auftretenden Folgen des Klimawandels für die Grundwasserneubildung werden sich erst lange Zeit später vollständig auf den Basisabfluss zu Flüssen oder Feuchtgebieten auswirken.
Wassermangel am „Oberen-Rettenbach“, obwohl es gerade geregnet hat. Der Lebensraum der Bachforelle wird auch hier und dadurch stark reduziert.
Umdenken erforderlich
Es ist eigentlich klar wie Wasser und es wird immer klarer, dass es entlang unserer Bäche und Flüsse verstärkt Maßnahmen für die Erhaltung an Anpflanzung von Grünstreifen entlang der Ufer braucht, um klimakühlende Wirkung der Bäume zu nutzen:
„Unter unseren Klimabedingungen sind die Niederschläge im Winter -und im Frühjahr entscheidend für die Grundwasserfüllung, um im Sommer genügend davon zu haben. Da unsere Gewässer seit vielen Jahren auf Entwässerung getrimmt wurden, muss eine Umdenken bei den zuständigen Wasser- und Naturschutzabteilungen stattfinden und auch gesetzlich fixiert werden. Auch spielen unsere Wälder bei der Wasserrückhaltung eine wichtige Rolle. Ich hoffe, dass der gerade stattfindende und notwendige Waldumbau, mit der Erhöhung zu mehr Laubbäumen im Winter die Aufnahme von Niederschlägen verbessert, um im Sommer die Kühlung der Umgebung zu erreichen. Gleichzeitig muss der Wasserabfluss reduziert und die Feuchtgebiete und Moore geschützt werden, damit diese einen Schwamm bilden um bereits im Gebirge und im Wald, möglichst viel Wasser aufzunehmen und zu speichern.
Neben Grundwasserabsenkungen gibt es auch noch Seespiegelregulierungen, die bei Niederwasser noch zusätzlich den Wassermangel, die „Sunk“-Situation verschärfen.Artikel ist in Arbeit
„Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser, denn Wasser ist alles und ins Wasser kehrt alles zurück.“
Zitat von: Thales von Milet (um 600 v.Chr.), griech. Philosop