PROJEKT RETTET DIE AESCHE 2016

Ein schon seltenes Schauspiel – Äschen beim Laichen (Foto: Harald Eidinger)

Die Äsche ist eine der edelsten heimischen Fischarten und die Charakterart einer ganzen Fischregion, der Äschenregion. Mit der Oberen Traun und auch mit der Ischl sind wir in der Zwischenzeit komplett in die Äschenregion gerutscht. Wurde der Beginn der Äschenregion noch um 1990 von Dr. Erich Kainz von der BWA Institut in Scharfling ab Mündung der Ischl in die Traun geführt, so muss man durch den Klimawandel beeinflusst, heute die Obere Traun ab Mündung Hallstättersee als Äschenregion bezeichnen.

An wenigen stellen finden die Äschen nur noch geeignete Stellen um sich fortzupflanzen. (Foto: Harald Eidinger)

Diese einst so häufige Fischart wird immer seltener, mancherorts wird das Aussterben der Äsche befürchtet. Die Ursachen für den drastischen Rückgang sind vor allem die starke Verbauung der Gewässer, Zerstörung der Schotterbänke und damit der Laichplätze, Kraftwerke und andere Wanderhindernisse sowie der zunehmende Fraßdruck durch fischfressende Vögel.

Hier eine der wenigen Schotterbänke in der Ischler Traun, wo die Äsche noch gute Bedingungen vorfindet um ablaichen zu können.
Engleithen Altarm – wurde auch gut von den Äschen als Laich-Habitat angenommen! Im Frühjahr, wenn die Äsche laicht haben wir auch zumeist kein Problem mit der Wasserführung und mit dem Austrocknen! Zum Engleithen Altarm siehe jedoch die gesonderten Berichte!
 

Revier Aktion Rettet die Aesche

Die OÖ Landesregierung, mit dem OÖ Landesfischereiverband und unter maßgeblichen Durchführung durch das „Fischerei Revier Oberes Salzkammergut“ reagiert man seit Jahren auf den Rückgang der Äschenbestände mit einem Rettungsprogramm in der Oberen Traun. In jährlichen Besatzaktion werden seit in der Zwischenzeit 20 Jahren, von der Koppentraun bis zum Traunsee viele tausend junge Äschen eingesetzt werden. 
 
Hier beim Äschen Frühjahresbesatz im April 2016. Sehr entgegen kommt uns auch die Renatuierung des Kaltenbaches. Durch die geschaffene barrierefreie Anbindung des Kaltenbach an die Traun, ergeben sich hier für den Besatz, speziell von 1-sömmerigen Äschen ganz neue Möglichkeiten.
 

1997 war Aesche der Fisch des Jahres

In Oberösterreich wird von der OÖ. Landesregierung zu diesen Anlass das Projekt „Rettet die Äsche“ lanciert. Dh. seit 20 Jahren können wir hier kontinuierlich die Äschenbestände in unseren Gewässern fördern. Ganz wesentlich aus Bewirtschaftungssicht ist diese Kontuinität über viele Jahre und immer mit den gleichen Besatzmaterial. Erfreulich finde ich auch persönlich, dass man von 2-sömmerigen Besatzfischen auf 1-sömmerige Äschen gegangen ist. Diese können sich wesentlich besser an ihren neuen Lebenraum gewöhnen. Einen großen Vorteil an der Ischler Traun bringt uns auch die Renaturierung des Kaltenbaches, der im Zuge der Landesgartenschau 2015 aus seinen Beton-Korsett befreit wurde und einen idealen „Äschenkindergarten“ bildet.

Hier im Unterlauf des Kaltenbach, werden von den Fischereischutzorganen des Revier Oberes Salzkammergut, Herbert Bramberger und Hubert Aitenbichler (vlnr) die 1-sömmerigen Äschen besetzt. Hier können sich diese an den neuen Lebensraum gewöhnen und durch die flach auslaufende Anbindung an die Traun, nach belieben in diese abwandern. Durch den geringeren „Frassdruck“ im Kaltenbach erhöhen wir dadurch wesentlich die Überlebenschancen der Jungäschen in den ersten Wochen in ihren neuen Lebensraum. Diese Maßnahme mit den Kaltenbach wird viel für die Entwicklung der Äschenbestände beitragen! Wir haben diese neuen Lebensraum in laufender Beobachtung.

Aeschenbesatz 2016 in die Ischler Traun  

Im Jahr 2016 wurde etwas mehr Äschen besetzt als normalerweise. Da die Witterungsbedingungen 2015 nicht optimal waren und auch kein ausreichendes  Besatzmaterial zur Verfügung war, wurde für 2016 neben unseren eigenen Besatzmaßnahmen die am 9. April 2016 erfolgten,  zweimal ein geförderter Revier Besatz eingebracht. Daraus ergeben sich für die Ischler Traun über 8.000 Äschen, die in diesen Gewässerabschnitt eingesetzt wurden.   

Ein wichtiger Beitag um das Defizit ihrer Lebensbedigungen mit sich bringen auszugleichen.

Aesche als Wirtschaftsfaktor

Neben ihrer Bedeutung als Indikator einer bestimmten Gewässerqualität hat die Äsche auch einen großen wirtschaflichen Wert. Nicht so sehr, weil sie ein beliebter Speisefisch wäre, sondern weil ihr Fang, speziell bei Fliegenfischern zu den begehrten Angelfreuden gehören, eine Äsche mit einer an der Wasseroberfäche angebotenen Trockenfliege zu überlisten und wieder schonen in ihr Element zurückzusetzen. Den Fang einer ÄSche zu erleben ist vielen Petriejüngern ein verhältnismäßig hoher finanzieller Einsatz wert. Bekannte Äschenstrecken locken Fliegenfischer aus aller Welt zu uns ins Salzkammergut.    

Es ist viel Arbeit um in einem Gewässer solche Fische fangen zu können…. Danke an alle Fischereischutzorgane die mit viel Zeit und Mühe, über das ganze Jahr auf unsere Gewässer achten!

Weiterführene Informationen unter:

Projekt „Rettet die Äsche“ ein Bericht von Ing. Stefan Wittkowsky OÖ Landesregierung

Förderungsantrag LWLD-LFW/E-18 der Oberösterreich Landesregierung

Fördermöglichkeiten für den Fischbesatz – OÖ Landesfischereiverband

 

Gott schütze diesen Erdball, die Elefanten, die Wale,
die gemeine Fledermaus…
Gott schütze sie alle
– vor uns!
. . .und bitte auch die Äsche und die Bachforelle . . .

Zitat: Dieter Hildebrandt (mit Ergänzung)