ENGLEITHEN ALTARM NOTABFISCHUNG 11/15

Der niedrige Wasserstand und kein Regen in Sicht, zwingen uns zum Handeln. Konnten wir uns über den heißen Sommer ohne eine Austrocknung des Engleithen Altarmes retten, stehen wir in den nächsten Stunden und Tagen vor einem weiteren trocken laufen des „Engleithen Altarm„. Die bis jetzt gesetzten Maßnahmen vom Gewässerbezirk, werden in keiner Weise ein wiederholtes Austrocknen verhindern. Obwohl seit dem Hochwasser vom 2. Juni 2013 keine wesentlichen Hochwasser gab und vor allen auch keine, mit einem „Geschiebetransport“ dabei waren, werden die gesetzten Revitalisierungsmaßnahmen kein weiteres trockenlaufen des Altarmes verhindern und ein weiteres Fischsterben, wird die Folge sein. Wir finden es Schade, dass nach einer so großen baulichen Investition, nicht auch noch die letzten Schritte unternommen werden, um bei Niederwasser eine Wasserführung zu erreichen?

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Am 10. November 2015 viel der Pegel auf 170 cm, was uns zur Durchführung einer Notabfischung veranlasste, um den Tot von vielen hunder Fischen zu verhindern.

Wir wussten ja aus unseren eigenen Beobachtungen, dass sich sehr viele Fische im Engleithen Altarm befinden. Vor allen wurde der Engleithen Altarm von den in der Zwischenzeit sehr seltenen und lt. Berner Konvention als gefährdet eingestufte „Äschen“ als „Kinderstube“ für den Nachwuchs angenommen. Im April kommen die laichreifen Äschen in den Engleithen Altarm zum ablaichen, mitte Mai schlüpfen die Jungäschen und haben im Engleithen Altarm, soweit eine stabile Wasserführung gegeben ist, eine hervorragende Umgebung um die ersten Monate zu überleben und heran zu wachsen.

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Im Frühjahr, haben wir durch die Schneeschmelze eine höhere Wasserführung. Das fällt auch mit der Äschenlaichzeit zusammen. Die ziehen zum Laichen in den Engleithen Altarm herein. Bis zu 25 Stück Äschen konnten wir zählen.

Sehr erfreulich sind auch die vielen Elritzen die sich angesiedelt haben. Dieser auch sehr seltene Begleitfisch der Forellen- und Äschenregion und deren vorkommen freut uns sehr. Nachdem wir Ende Juli 2015 eine Bestandsaufnahme, im Auftrag der OÖ. Landesregierung hatten, um den ökologische Nachweis für den Engleithen Altarm zu bestätigen, der ja auch eine Vorgabe dieser großen Renaturierungsmaßnahme war, wurde damit auch die ökologische Wertigkeit für den Altarm bestätigt.

BERICHT ÜBER DIE BESTANDSAUFNAHME IM ENGLEITHEN ALTARM, VOM 30. Juli 2015

Weitere Bestandsaufnahmen des Engleithen Altarmes sind für Jänner 2016 und für Fühjahr 2016 geplant. Diese werden sich jedoch absurdum führen, wenn der Engleithen Altarm zum wiederholten male austrocknet.

Das Legat der Julina Schmid. Einweihung der Gedenktafel am 7. Juli 2012.
Das Legat der Julina Schmid. Einweihung der Gedenktafel am 7. Juli 2012. Diese Anbindung soll ein „Stück Lebensraum“ zurück geben! Hierzu wurden von einer Privatperson einige hunderttausend Euro gespendet, wie auf der Gendenktafel beim Kaiserstandbild, oberhalb von Bad Ischl nachzulesen ist.
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Leider waren wir für die Notabfischung nur zu zweit! Dh. wir konnten uns nur um die Abfischung, eine Zählung der Fische und einen Transport in den Kaltenbach bemühen und mussten eine qualitative Bestanstaufnahme vernachlässigen. Im Bild unser Fischereischutzorgan Harald, mit den E-Fisch Utensilien für die Abfischung.
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Bei einem Pegel von 170 cm ist nur noch ein leichtes „Rinnsal“ im Engleithen Altarm. Daran sieht man auch die Situation, dass auf der einen Seite zu wenig Wasser von oben transportiert wird. Auf der anderen Seite sich durch die Hochwässer der letzten Jahre, die Traun, wie wir auch durch Profilvermessungen nachgewiesen heben, immer stärker eingetieft (bis zu 80 cm!!!!). Dadurch senkt sich der Grundwasserspiegel, was zur Folge hat, dass das Bachbett des Engleithen Altarm höher liegt, wie der Wasserspiegel der Traun und diese dadurch ab einem Pegel von knapp unter 170 cm, das Wasser entzogen wird.
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Im unteren Bereich des Engleithen Altarm, vor der Einmündung in die Ischler Traun, wird das Wasser zuerst im Schotterbett versitzen und die in den Pfützen verbleibenden Fische sterben still und heimlich. Eigentlich schade, dass Fische nicht schreien können, vielleicht würden dann die zuständigen Stellen handeln!
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650 Stk. Fische haben wir abgefischt. Von der Anzahl waren der Hauptanteil Äschen (60%), zumeist welche die im heurigen Frühjahr geschlüpft sind und 5-10 cm lang sind. Die weiteren teilen sich auf Regenbogenforellen, Elritzen, Koppen udn sogar ein paar Bachforellen waren dabei.
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Hier eine 2-sömmerige Äsche.
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Die abgefischten Fische haben wir in den unteren Kaltenbach umgesetzt, wo stabile Bedingungen herrschen.

 

„Alle sagten: Das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s gemacht.“

 

Allgemeine Lebensweisheit