Brücken über Flüsse sind mehr als nur funktionale Bauwerke. Sie verbinden nicht nur Ufer miteinander, sondern auch Menschen und Kulturen. Und für Angler, insbesondere für Forellenangler, sind sie oft wahre Hotspots. Die Brücken von Bad Ischl sind nicht nur Bauwerke, sondern auch Zeugen der Geschichte der Stadt. Sie haben Hochwasser, Kriege und Veränderungen überstanden und sind heute ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes.
Brücken zur Orientierung
- Brücke/Bauwerk: Bezeichnung der jeweiligen Struktur (z.B. Baumitbrücke, Rettenbachmündung)
- Lage: Genaue Angabe, wo sich die Struktur befindet (z.B. oberhalb/unterhalb der Kläranlage, am linken/rechten Ufer)
- Zugang: Informationen darüber, ob und wie man die Stelle erreichen kann (z.B. öffentlich zugänglich, nur für Mitglieder, Parkmöglichkeit).
- Besonderheiten: Spezielle Merkmale oder Eigenschaften der Stelle (z.B. tiefes Wasser, starke Strömung, bevorzugter Aufenthaltsort bestimmter Fischarten)
- Regeln: Beschränkungen oder Vorschriften, die an dieser Stelle gelten (z.B. Angelverbote, Schonzeiten, Mindestmaß)
- Hinweise: Zusätzliche Informationen, die für Angler relevant sein können (z.B. beste Angelzeiten, geeignete Köder)
- Konzentration von Nahrung: Es wird an Brücken oft Futter ins Wasser geworfen. Das lockt nicht nur Enten an, sondern auch eine Vielzahl von Fischarten, darunter die begehrten Brückenforellen.
- Strömungsverhältnisse: Die Strömung unter einer Brücke ist oft etwas verändert im Vergleich zum freien Flusslauf. Das kann für Fische attraktiv sein, da sich dort Insekten und andere Kleinlebewesen sammeln, die als Nahrung dienen.
- Versteckmöglichkeiten: Die Pfeiler und die Schattenbereiche unter einer Brücke bieten Fischen Schutz und Versteckmöglichkeiten vor Raubfischen und anderen Gefahren.
Eine übersichtliche Auflistung von Brücken und Bauwerken in einem Fischereirevier ist ein wertvolles Instrument, besonders für neue Mitglieder. Sie dient nicht nur der Orientierung, sondern kann auch wichtige Informationen über Zugangsbeschränkungen, Parkmöglichkeiten, Besonderheiten der jeweiligen Stellen und potenzielle Gefahren enthalten.
Bad Ischl ist bekannt für seine malerische Lage an der Traun und seine zahlreichen Brücken. Diese bieten nicht nur einen schönen Anblick, sondern auch vielfältige Möglichkeiten für Angler und Naturliebhaber und sind begehrte Fotomotive.
Zwischen Traun und Ischl eingebettet liegt das Zentrum der Stadt Bad Ischl. Um auf das andere Flussufer zu gelangen wurden über die Jahre mehrere Brücken angelegt. Neben der „Kaiserin Elisabeth Brücke„, der „Johannes Brücke“ und der „Steinfeld Brücke“ welche neben Fußgänger auch von Kraftfahrzeugen genutzt werden können, gibt es noch weitere kleinere Brücken, die das Zentrum mit den umliegenden Ortsteilen verbinden. Der Tauber-Steg verbindet die Hasner Allee mit dem Traun Kai. Der Lehar-Steg den Adalbert-Stifter-Kai und den Franz-Lehár-Kai. Nachfolgend eine Auflistung der Brücken über die „Kaiser Traun“, im Stadtgebiet von Bad Ischl, von oben nach unten:
Windensteg in Lauffen

Lauffner Brücke
Die obere Reviergrenze für das Fischereirevier von den „Fliegenfischer Weidgerecht“ beginnt mit der Lauffner Straßenbrücke.


Obere Soleleitung
Keine Brücke im klassischen Sinne: Brücken dienen in erster Linie dem Überqueren von Gewässern oder anderen Hindernissen für den Verkehr von Personen oder Fahrzeugen. Soleleitungen erfüllen primär den Zweck des Transports von Sole und sind nicht für den Transport von Personen konzipiert.

Untere Soleleitung
Sowohl aus Sicherheitsgründen als auch aufgrund ihrer konstruktiven Beschaffenheit sind diese beiden Soleleitungen nicht für den Fußgängerverkehr ausgelegt.

Eisenbahnbrücke Sulzbach



Lokalbahnbrücke
Die oberste, am südlichen Anfang von Bad Ischl gelegen ist die Lokalbahnbrücke.


Tauber-Steg

Dieser Steg verbindet die Hasner Allee mit dem Traun Kai und bietet einen schönen Blick auf den Fluss. Er ist nach dem berühmten Opernsänger Richard Tauber benannt.

Der Obere ,‚Tauber-Steg“ ist noch fast im Originalzustand, mit genietete Trägern und Holzbelag erhalten. Steingemauerter Mittelpfeiler, darauf befindlich beidseitig steinerne Pylonen mit Eisenkandelaber und Beleuchtungskugeln. An den Mauerungsarbeiten waren neben dem Ischler Baumeister Michael Treu auch die beiden Ischler Baumeister Huber und Leeb beteiligt.

Unter der Bauleitung von Ingenieur Eduard Ebersberg 1898 errichtet. Das Wiener Brückenbau-Unternehmen Ernst Gaertner führte den Flusspfeiler und die Widerlager mit den Treppenaufgängen aus, die eiserne Brückentragwerkskonstruktion stammt von der Firma Ignaz Gridl aus Wien.

Nach dem berühmten Opernsänger Richard Tauber (1891-1948) benannter Steg. Er wurde anlässlich des 50-jährigen Regierung Jubiläums Kaiser Franz Josefs I. errichtet und verbindet Esplanade und Traunkai.



Kaiserin Elisabeth Brücke
Beim Hochwasser von 1897 wurde die „Hauptbrücke“ über die Traun, in Bad Ischl zerstört, wobei auch eine um 1867 angebrachte hölzerne Statue des „Brückenheiligen“ St. Johannes-Nepomuk den Hochwasser zum Opfer fiel. Für die neue, 1900 eröffnete Eisenbrücke spendete 1899 Amalie Drouot aus Linz, ein langjähriger Sommergast und möglicherweise verwandt mit der Ischler Familie Vockenhuber, eine Gusseisen Statue des Heiligen. Zuletzt restauriert 2008 vom „Ischler Heimatverein“. 2014 verlor er durch einen Vandalen Akt seinen Heiligenschein, der jedoch wieder ergänzt wurde.



Kreuzersteg oder Lehar-Steg

Nach dem Hochwasser 1897 wurden 1898 und 1899 die beiden dabei zerstörten hölzernen Traun Stege durch eiserne Fachwerkbrücken auf hohen Quader-Widerlagern mit ebensolchen Mittelpfeilern ersetzt. Die Höhe der Stiegenaufgänge wurde anfangs stark kritisiert, bewährte sich aber sogleich beim Hochwasser 1899. Der Untere Traunsteg, der „Kreuzersteg“ oder ,,Lehar-Steg“ wurde 2012 durch eine ähnliche Kopie ersetzt.
Die Stege haben Widerlager mit jeweils zwei gegenüberliegenden Stiegen Läufe, zum Wasser hin ganz aus Natursteinquadern aufgemauert, bemerkenswert dabei die verschiedenen Oberflächenbearbeitungen der Quader: bossiert – mit Rand Falz, fein punkt-gespitzt, schnurgespitzte schräge Rillen, gestockt mit Randschlag – die Italiener waren Meister der Steinbearbeitung; straßenseitig von Werksteinen eingefasste verputzten Ziegelmauern.
Die Werksteinteile von wenigen Beschädigungen abgesehen sind sehr gut erhalten, an den verputzten Ziegelmauern aber verbreitet immer wieder kleinere Schäden. Beim esplanadenseitigen Stiegenaufgang des „Tauber-Stegs“ am Mittelteil noch der originale Zementputz mit Quaderritzungen samt Randschlagimitationen erhalten. Beide Stege stehen unter Denkmalschutz.
Obere Eisenbahnbrücke



Untere Eisenbahnbrücke


Steinfeld Brücke
Diese Brücke verbindet ebenfalls beide Ufer und ist ein wichtiger Teil des lokalen Verkehrsnetzes.

Am rechten Brückenansatz ist ein Denkmal, das bis 1977 direkt an der Steinfeldstraße stand, wurde 1923 von Angehörigen und Freunden der Gefallenen der Ortschaften Steinfeld, Rettenbach und Hinterstein unter Beteiligung des Ischler Steinmetzen Sebastian Brucker errichtet. 1952 wurde eine Tafel mit den Kriegsopfern des 2. Weltkriegs ergänzt, später die Tafel mit den Toten des 1. Weltkriegs neu hergestellt. Aus Anlass des Gedenkens an den Beginn des 1. Weltkriegs auf Initiative des Ischler Heimatvereins 2014 neuerlich restauriert.


An der Baumit Brücke unterhalb der Rettenbach Mündung und direkt an der Kläranlage angrenzend endet die Kaiser Traun und die Baumit Brücke ist auch die Reviergrenze zur nächsten Pachtstecke.



Quellen
Mitteilung des Ischler Heimatverein, Folge 43, Juli 2024
Weitere Informationen

„Es ist unmöglich, zweimal in denselben Fluß hineinzusteigen“
Zitat von: Heraklit