Um potenzielle Auswirkungen durch die an Entleerung der Geschiebesperren im Strobler Weißenbach und dessen Vorfluter (Ischl) vorkommende Fischpopulation zu dokumentieren, werden GZÜV-Gewässerzustandsüberwachungsverordnung, BGBI. II Nr. 479 / 2006 i.d.g.F.) konforme Watbefischungen durchgeführt. Dabei wurde in einem fischökologischen Pre-Monitoring mittels Elektrobefischung in den letzten Jahren 2017, 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022 der Zustand erhoben. Auch für September 2022 ist eine weitere E-Befischung geplant. Diese wurde am 6. September 2022 durchgeführt und in diese Dokumentation mit aufgenommen.
Projekt „Geschiebemanagement Strobler Weissenbach“
Der Auftraggeber des Forschungsprojekts „Geschiebemanagement Strobler Weißenbach“ ist der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung. Die Durchführung und Projektleitung obliegt Hrn. Univ.-Prof. DI Dr. Helmut Habersack, Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung (IWA) der Universität für Bodenkultur Wien. Die Elektrobefischung wurde gemeinsam durch BOKU und Büro Blattfisch durchgeführt. (Quelle: BOKU-IWA – Bericht Befischung 2021 und 2022 letzterer wird nach Verfügbarkeit noch ergänzt werden).
Befischung 6. und 7. September 2022
Die letzte Befischung, die über dieses Projekt durch die BOKU und das Büro Blattfisch durchgeführt wurden, fand für die Ischler Ache mit 2 Befischungsstellen, am 6. September 2022 statt und die Befischung vom Strobler Weissenbach mit 4 Befischungsstellen am 7. September 2022.
Ischl – Wasserstand und Temperatur Situations-Beschreibung
Der Wasserstand der Ischl war am 6.9.22 auf „Mittelwasser“, d.h. leicht erhöht gegenüber der Befischung 2021, bei der wir einen Pegel von 163 cm vs. bei der Befischung 2022 mit 171 cm hatten.
Gisela Pegel zur Befischung 2021 vs. 2022 – war 163 cm vs. 171 cm
Wir hatten jedoch bei der Befischung in der Restwasserstrecke in Weinbach 2022 die Situation, dass 2/3 der Wassermenge, mit geschätzten 3,x m3 über die Restewasserstrecke abgeführt wurden, da durch die Schottermengen aus dem Strobler Weissenbach nur eine (1) von drei (3) Turbinen beim KW Weinbach in Betrieb waren. Dh. bei der Befischung der Restwasserstrecke im Jahr 2021 hatten wir nur die vorgegebenen Restwassermenge von ca. 1,3 m3 (+/-).
Daher schauen wir uns zuerst die Rahmenbedingungen an. Durch den unmittelbar vor dem Schlauchwehr einmündenden Strobler Weissenbach, wird die „Warme Ischl“ von 24 Grad Celsius auf 18 Grad Celsius abgekühlt. Speziell bei der Messung am 6.9.2022, war auch wie oben beschrieben ein Großteil der Wassermenge in die Restwasserstrecke eingeleitet.
Pegel- und Temperaturdaten von der Messstelle Strobl am Auslauf Wolfgangsee


Pegel- und Temperaturdaten von der Messstelle Gisela Brücke Bad Ischl


Umkehr der Fließgewässerregionen
Bei Seeabflüsse wie der Ischler Ache haben wir die spezielle Situation, dass sich die Wassertemperatur Richtung Mündung in die Traun verringert. Bereits Hemsen hat in einer Arbeit (1976) darauf hingewiesen, dass in Seeabflüssen infolge der hohen Sommertemperaturen vielfach insofern eine „Umkehr der Fließgewässerregionen“ zu beobachten ist, als die obersten Abschnitte dieser Gewässer oft eine für Epipotamalstrecken typische Bestandszusammensetzung aufweisen. Durch einmündende kältere Zubringer können solche Gewässer flussabwärts wieder zu Salmoniden- bzw. Äschen Gewässern werden. Solche Verhältnisse sind an der Ischler Ache zu beobachten.

Befischung Ischl Restwasserstrecke – bei der Brücke in Weinbach
Die wasserrechtliche Restwassermenge ist bis zur endgültigen Festsetzung der Pflichtwasserabgabemenge ganzjährig mit 1,33 m³/s dotiert. Es sollen 460 l/s über die Fischaufstiegshilfe kommen (wenn diese funktioniert) bzw. 870 l/s über die Klappe am Schottergassenschütz.

Seit dem Jahr 2019 kommt es zu einem massiven Geschiebeeintrag aus dem Strobler Weißenbach, welcher ca. 200 m aufwärts der Stauwurzel des KW Weinbach in die Ischl einmündet. Dadurch kam bzw. kommt es zu großflächigen Verlandungen im Stauraum, im Ausleitungskanal, im Fischaufstieg und in der Restwasserstrecke der Ischl bzw. hat das angelandete Geschiebe bereits zweimal den Schlauchwehrverschluss niedergedrückt und es kam zu einem unkontrollierten Wasserabfluss in der Ischl und infolge zu wenig Wasser für die Triebwasserausleitung zur Einstellung des Kraftwerksbetriebes.

1,37 km Restwasserstrecke in Weinbach
Die Ausleitungsstrecke (Restwasserstrecke) an der Ischl in den Ortschaften Aigen im Gemeindegebiet Strobl und Weinbach, Gemeinde St. Wolfgang weist eine Länge von rd. 1,37 km auf und ist mit 1,33 m³/s
(MJNQT = 2,10 m3/s) an Mindestrestwasser ganzjährig über die Fischaufstiegshilfe (460 l/s) und über die Klappe des Grundablasses (mit 870 l/s) zu dotieren. Die Wehranlage besteht im Wesentlichen aus einem 22,50 m breiten und 2,10 m hohen einteiligen wasser-hydraulisch angetriebenen Schlauchwehr (Stauziel = 527,50 m ü.A.) und einem linksufrigen 3,0 m breiten und 3,0 m hohen Grundablass (Schottergasse). Eine Fischaufstiegshilfe ist rechtsufrig in Form eines Beckenpasses (34 Becken, 310 m Länge) vorhanden. Die Kollaudierungsverhandlung fand am 11.03.2021 statt, ein positiver wasserrechtlicher Überprüfungsbescheid für das Schlauchwehr und den Fischaufstieg liegt aktuell (Sptember 2022) noch nicht vor.


Äschen dominieren bei den Salmoniden
Es sollte nicht über die traurige Situation der reduzierten Bio Maße hinwegtrösten. Obwohl wie wir schon bei der Befischung 2021 mit 15 Äschen beobachten konnten, dass sich die Äsche in der Restwasserstrecke recht wohl fühlt, so ist es umso erfreulicher, dass sich dieser Trend auch bei der Befischung 2022 fortsetzte und die Äsche als selbst repunzierende Salmoniden Art bestätigt hat. Noch dazu dass auch 0+ Äschen gefangen wurde. Auch wurde mir von der unteren „Strobler Weissenbach“ Befischung berichtet, dass auch hier einige Äschen gefangen wurden, die vermutliche je nach Wasser- und Geschiebeführung zwischen Ischler Ache und Ausleitungskanal zum Kraftwerk pendeln.

Das fischökologische Monitoring in den Gewässern Strobler Weißenbach und Ischler Ache ist als Erweiterung des Forschungsprojekts „Geschiebemanagement Strobler Weißenbach“ zu sehen. Im Zuge dieses Forschungsprojekts werden Versuche zur Geschiebebewirtschaftung an der Kammersbachsperre (Geschiebeversuche) im Strobler Weißenbach (Gemeinde Strobl) gemacht. Dabei soll das zurückgehaltene Sediment unter Rücksichtnahme auf die Ökologie (z.B. Schwebstoffkonzentration) dem Strobler Weißenbach wieder zugeführt werden.




Kompetente Projektarbeit durch Büro Blattfisch und BOKU
Nachdem das am 6. September 2022 die letzte Befischung war, möchte ich mich im Namen vom Fischereirevier Oberes Salzkammergut (FROSKG) und den Bewirtschaftern der Ischl recht herzlich für die gute und kompetente Zusammenarbeit bedanken.
Befischung Ischl „Aschau-Brücke“ unterhalb Schöffaubach
Befischung 14. und 15. September 2021

Die Befischungen im Rahmen dieses Premonitorings werden immer zum gleichen Zeitpunkt, Mitte September durchgeführt und somit vor Eintritt der Laichzeit der Bachforelle. Im Jahr 2021 wurde die Befischung am 14. bis 15. September 2021 durchgeführt. Bei der ersten und zweiten Befischung wurde der Fischbestand in 5 verschiedenen Teilstrecken (Befischungsstellen) erhoben.
2021: 4 Befischungsstellen im Strobler Weissenbach und 3 in der Ischl
Davon befinden sich vier am Strobler Weißenbach und an drei Bereichen an der Isch. Ab der dritten Befischung wurde zusätzlich zu den bisherigen drei Strecken am Strobler Weißenbach eine vierte Untersuchungsstelle in dessen Mittellauf hinzugefügt. Außerdem wurde 2021 erstmals eine weitere Strecke an der Ischl von der Einmündung des Radaubaches bis zur Straßenbrücke in Pfandl untersucht.

Befischung nach DeLury und Moran Zippin Methode
Bei der DeLury – Methode wird jede einzelne Strecke in drei aufeinander folgenden Durchgängen befischt. Durch die Abnahme der Fangzahlen in jedem weiteren Durchlauf, lässt sich mithilfe der linearen Regression der Gesamtbestand abschätzen. Wird die Strecke nur zweimal befischt, so kommt die Moran-Zippin-Methode (Seber und Le Cren 1967) zum Einsatz.

Untersuchungsstrecke werden nach oben hin abgesperrt
Mithilfe eines Netzes wurde vor Beginn der Befischung das flussauf gelegene Ende der Untersuchungsstrecke abgesperrt um die Fische an einer Flucht flussauf zu hindern.

Anschließend werde die Strecke mit insgesamt zwei Durchgängen (De Lury Methode) unter Anwendung von Rückenaggregaten mit je einer Polstange abgefischt. Die Anzahl an eingesetzten Polführern richtet sich dabei nach der mittleren benetzten Breite des zu untersuchenden Gewässerabschnittes.

Pro 5 Meter benetzter Gewässerbreite kommt ein Polführer zum Einsatz, wobei laut GZÜV auf bis zu 2,5 Meter aufgerundet werden kann. Zusätzlich wurden je Polführer je ein Kescher Führer sowie je ein Kübelträger zur Verfügung gestellt um die gefangenen Fische so schnell wie möglich zu versorgen. Die Polführer müssen gewährleisten, dass die gesamte Flussbreite vom elektrischen Feld abgedeckt wird. Die Fänge aus den einzelnen Durchgängen müssen separat in getrennten Behältern gehältert werden. Anschließend wird der Fang auf Artniveau bestimmt, vermessen und gewogen.
Auszählung und Vermessung der Fische

Bestandsrechnung
Die Anwendung der Delury-Methode oder Moran-Zippin-Methode eignet sich nur für Fischarten die methodisch mithilfe der Elektrobefischung auch quantitativ zu erfassen sind. Den Kieslückenraum bewohnende Kleinarten wie die Koppe sind davon ausgenommen. Eine Schätzung des Gesamtbestandes der Koppe wird daher in weiterer Folge auch nicht durchgeführt. Für jene Arten die durch die Elektrobefischung methodisch einwandfrei zu befischen sind wird hingegen ein gemeinsamer Gesamtbestand berechnet. Anschließend können die (geschätzten) Individuenzahlen einzelner Arten anhand des prozentualen Anteils der jeweiligen Art aus den tatsächlich gefangen Fischen umgerechnet werden.
Kennzahlen Wasser & Temperatur

Wasserstand lt. Pegel Gisela Brücke 2021

Wassertemperatur lt. Messstelle Gisela Brücke 2021

Ergebnisse der Elektrobefischung 2021

Neue Befischungsstelle ab 2021 bei der Pfandl Brücke“

2021 wurde erstmals auf Wunsch vom FROSKG eine weitere Strecke BS_6 an der Ischl von der Einmündung des Radaubaches bis zur Straßenbrücke in Pfandl mit untersucht um auch im „Mittelteil“ der Ischl einen Status zu bekommen.


Strobler Weissenbach Befischung 2021
Auf die Ergebnisse der Auswertung der Befischung im Strobler Weissenbach gehe ich nicht im Detail ein. Diese zeigt jedoch wie erwartet eine deutliche Dominanz der Bachforelle (Salmo trutta) innerhalb der Gesamtbiomasse. In den Befischungsstellen 1 bis 2 setzt sich die gefangene Biomasse nahezu vollständig aus Bachforellen zusammen. Ab der Befischungsstelle 2 treten durchgehend Koppen (Cottus gobio) in der Artenzusammensetzung auf, wobei an dieser Stelle erwähnt werden muss, dass diese durch die Elektrobefischung methodisch quantitativ nicht oder nur unzureichend zu erfassen sind. An der weitesten flussab gelegenen Strecke des Strobler Weißenbaches (BS_3) wurde erstmals die Barbe (Barbus barbus) in starker Dominanz nachgewiesen.

Innerhalb der Befischungsstelle 3 (BS_3) wurden die Bachforelle, die Regenbogenforelle, die Koppe, die Äsche und auch die Barbe nachgewiesen. Die einzige Regenbogenforelle wurde mit 310 mm gemessen. Die Gesamtzahl der in BS_3 gefangen Individuen inkl. Koppe beträgt 39.
Befischung Stelle BS4 Ischl – Restwasserstrecke Weinbach
Kurzbeschreibung der Messstelle
Im untersuchten Abschnitt weist die Ischl einen gestreckten Verlauf auf. Am oberen Ende der Untersuchungsstrecke befindet sich eine Sohlrampe aus Blockwurf mit einer Ufermauer. Das Gewässer ist entlang des Ufers mit Blockwurf verbaut, der bereits überwachsen ist. Während die linke Uferböschung mit einem ein- bis mehrreihigen Gehölzstreifen gesäumt wird, wird die rechte Uferböschung von einem einreihigen Gehölzstreifen bestanden. Breiten- und Tiefenvarianz sind mäßig bzw. groß. Die Sohle ist bis auf die Sohlrampe unverbaut und besteht hauptsächlich aus Makro- und Mikrolithal.

RESTWASSERSTRECKE BS4 Biomasse 2021 = 29,0 kg/ha
Erfreulich, dass in diesen Bereich 15 Äschen gefangen wurden, was zeigt, dass es noch selbstreproduzierende Äschen Bestände gibt und sich die Elterntiere vermutlich bei Entleerungen vom Schlauchwehr, im Schutz des Auslaufes aus den Werkskanal vom Kraftwerk Weinbach zurückziehen konnten. Bei diesen Äschen geht es um einen spezielle Ischl DNA-Stamm, denn wir versuchen werden, durch gezielte Abfischung, Abstreifen und auflegen der Eier im Brut Haus zu erhalten und zu entwickeln.

beläuft sich auf 29,0 kg/ha. Erfreulich, dass in diesen Bereich 15 Äschen gefangen wurden, was zeigt, dass es noch ein paar selbstreproduzierende Äschen Bestände in diesen Bereich gibt, deren Erhaltung mit Maßnahmen zu priorisieren ist.

Im Vergleich – die Biomasse 2008 war 106,1 Kg/ha
Im Bereich der Ausleitungsstrecke des KW Weinbach war im Jahr 2008 mit 2,47 ein gerade noch ein guter Zustand vor, mit deutlicher Tendenz zum mäßigen Zustand. Beide Leitarten (Aitel, Barbe) sind vorhanden und zeigen einen annähernd natürlichen Populationsaufbau. Es sind aber leichte Unterrepräsentanzen bei den Jungfischen und geringe Individuenzahlen bei den größeren Adulten festzustellen. Von den fünf typischen Begleitarten wurden Äsche und Rotauge nachgewiesen. Als Begleitarten treten Bachforelle und Koppe auf.

BS4 Weinbach – Brücke Weinbach, zwischen den beiden Tümpel Pässen

Veränderung der Biomasse in der Restwasserstrecke 2008 – 2021

Ups – da ist ja leider was passiert
Das übergeordnete Ziel wäre die langfristige Erhaltung der Schutzfunktion der Schutzbauwerke bei gleichzeitiger Wiederherstellung der Geschiebedurchgängigkeit im Fließgewässer gewesen. Die Wirksamkeit der Geschiebeversuche und deren Auswirkungen auf den Unterlauf sollten dabei in einem umfangreichen Monitoring erfasst und bewertet werden.Der Auftraggeber des Forschungsprojekts „Geschiebemanagement Strobler Weißenbach“ ist der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung. Leider wurde aus dem geplanten Referenzprojekt über ein kontrolliertes Geschiebemanagement, „ups“ eine unkontrollierte Entsorgung von vielen tausenden Kubikmetern Feinsedimenten und Schottermassen, die illegal über 50 Jahre zurückgehalten wurden.
Schwierige (tödliche) Situation für Fische
Es gab keine Probleme und das Schlauchwehr in Weinbach ist seit 2016 in Probebetrieb. Erst durch die Entleerung der Geschiebesperren im hinteren Strobler Weissenbach Tal, werden oberhalb vom Schlauchwehr Zig-Tonnen an Feinsedimenten und Schotter angesammelt, die bei Hochwasser entleert werden.
Situationsbeschreibung
Während der ersten Betriebsjahre der neuen Wehranlage in Weinbach, konnte die Anlage entsprechend der bewilligten Wehrbetriebsordnung (WBO) ohne Probleme betrieben werden. Es kam zu leichten Sand- und Geschiebeeinträgen im Stauraum, welche durch regelmäßige Entlandungs-Maßnahmen mit den Verschlussorganen, gemäß der WBO, gut beherrschbar waren.
Seit 2019 kommt es jedoch zu massiven Geschiebeeinträgen
Dies hat großflächige Verlandungen vom Stauraum, Ausleitungskanal, Fischaufstieg und der Restwasserstrecke zur Folge. Die Stauraumverlandung nimmt stetig zu und hat laut Angaben des Betreibers mittlerweile den gesamten Stauraum erfasst. Gemäß den Beschreibungen des Konsenswerbers kam es bereits zweimal zur Situation, dass anlandendes Geschiebe den Schlauchwehrverschluss niederdrückte und Wasser unkontrolliert über das Schlauchwehr abfloss. In diesen Situationen musste der Kraftwerksbetrieb eingestellt werden, da zu wenig Wasser für die Ausleitung in den Triebwasserweg zur Verfügung stand. Eine Änderung der WBO ist gerade in Planung.

Dieser erhöhte Sedimenteintrag führt zu Stress für Fische und verursacht einer Reduktion der Fitness. Bei diesen Schwebstoffkonzentrationen sind Fische nicht mehr in der Lage Situation zu kompensieren und führt zu Stress unter subletalen Bedingungen zu reduziertem Wachstum oder verringerter Vermehrung. Folglich ändern sich die Populationsgrößen und die Artenzusammensetzung der Fisch Zönosen. Letale Eingriffe führen unmittelbar zu einer Änderung der Fischbestände. Erhöhte Schwebstoffkonzentrationen können Fische direkt oder indirekt die Fischgesundheit beeinträchtigen. Falls suspendierte Feinsedimente einen höheren Anteil an organischer Substanz aufweisen, kann es zu sauerstoffzehrenden Prozessen kommen, die bei Fischen und Invertebraten Erstickungen infolge Sauerstoffmangel bewirkt.
Fischrückgang im Laichschongebiet
Dadurch konnten wir 2020, 2021 und 2022 schon einen Rückgang bei den Laichaktivitäten bei den Perlfischen beobachten. Fie Fisch Larven von Salmoniden wurden in der Ischl komplett vernichtet und von der Ischl Mündung bis zum Traunsee stark dezimiert. Dadurch kommt es zu Fischausfällen über mehrerer Generation.
Juvenile und Adulte Salmoniden sterben bei 500 mg/l bis 1 500 mg/l
Juvenile und Adulte Salmoniden weisen eine höhere Resilienz gegenüber Schwebstoffen auf als andere Lebensstadien. Kurzzeitige Anstiege der Schwebstoffkonzentration auf 11 000 – 55 000 mg/l führen bei Salmoniden zu signifikanten Anstiegen der Mortalität (Stober et al. 1981; Servizi und Martens 1987; Smith 1940). McLeay et al. (1983) belegen ein Überleben von Eiern der Äsche bei moderat hohen Konzentrationen von 1000 mg/l feinkörnigem Material (Bergbauschluff). Lloyd (1987) schreibt in einer Literaturstudie, dass letale Effekte bei Konzentrationen von 500 – 6 000 mg/l auftreten. Sigler et al. (1984) belegen Mortalität bei einsömmerigen Regenbogenforellen bei 500 bis 1 500 mg/l.
Schwebstoffbelastung führt zur Abwanderung
Diese hohe Schwebstofffrachten beeinflussen Fischlebensräume temporär infolge beeinflusster Wasserqualität und führen dazu, dass Flussabschnitte für Fische nicht mehr geeignet sind. Dieser Habitat Verlust hat Auswirkungen auf die gesamte Population und auch auf das Gewässersystem der Obere Traun. Wir haben heute die Situation, dass die Aitel und Barben, die Ischl als ein nicht mehr lebenswertes Habitat verlassen haben und in die durchaus kältere Traun vorziehen und in diese umgezogen sind.
Aitel und Barben wandern in die kalte Traun ab
Wir haben dadurch hunderte Aitel und Barben im Bereich vom Bad Ischler Stadtgebiet bis zum Reitstall und bis Lauffen hinauf und eine starke Populations Zuname von Weißfischen in der Äschen Region. Was dazu führt, dass wir einen Nahrungskonkurrenz für die Äschen und Lachräuber für Salmoniden Eier und Salmoniden Larven bekommen haben. Ereignisse erhöhter Schwebstoffkonzentrationen können nachhaltige Auswirkungen auf die Eignung von Fischhabitaten und ein Gewässersystem wie an der Ischl in direkter Verbindung mit der Oberen Traun haben. Tatsächlich stellt die Sedimentation von Schwebstoffen den bedeutendsten Habitat Effekt erhöhter Sedimentfrachten dar, da dadurch die gesamte Bettmorphologie als auch die Substratzusammensetzung der Lebensräume inkl. der Fischnährtiere verändert bzw. über einige Zeit vernichtet wird.
Wir bekommen über die Welle das 10-20-fache an Schwebstoffen transportiert!
An der Ischl liegen wir über viele Tage bei über 1.000 mg/l und die Tage mit über 2.000 mg/l sind auch häufig. Durch die laufenden Spitzenbelastungen mit über 4.000 mg/l bis über 20.000 mg/l geben unseren Fischen den Rest.

Als „Drohung“ wurde in der Studie vermerkt, dass „die Erkenntnisse, die aus der Studie am Strobler Weißenbach gewonnen werden, in weiterer Folge als Grundlage für die Entwicklung eines allgemeinen Feststoffmanagements für Wildbacheinzugsgebiete dienen“ soll. Ich hoffe, dass diese Grundlagen bei uns im Salzkammergut nicht noch einmal zur Anwendung kommen.

Befischung Stelle 5 Ischl – Aschau Brücke

NEU AB 2021 – Befischung Stelle 6 Ischl – Pfandl Brücke

Ergebnisse der Bestandsaufnahme vom 14. September 2021
Werden nach Verfügbarkeit ergänzt.
Bestanderhebung 2022 – soll um Befischungsstelle 7 erweitert werden
Im Vorjahr (2021) hatten wir aus Zeitgründen, diese Befischungsstelle 7, beim Rechensteg in Bad Ischl nicht mehr befischen können. Heuer (2022) sollte hier auch eine Bestandsaufnahme gemacht werden.

Investition in die Ischl wurde vernichtet
Was man zur Ischl und den Baumaßnahmen die zwischen 2013 bis 2016 gemacht wurden wissen sollte: „Auf der einen Seite wurden viele Millionen in die Durchgängigkeit investiert, auf der anderen Seite wurden auch beim KW Schennerpolster und beim KW Weinbach viel Geld für Fischaufstiege ausgegeben. Wie man aus der Bestandsentwicklung sieht, waren wir mit der Entwicklung der Fischbestände an der Ischl auf den richtigen Weg. Fischbestände brauchen ein paar Jahre, bis sie sich selbstreproduzierend entwickeln. Umso unverständlicher ist die Vorgehensweise der zuständigen Behörde, durch die die beiden Geschiebesperren im Strobler Weissenbach über die Welle entleert wurden und damit zigtausend Tonnen Feinsedimente in die Ischl und in die Traun, bis zum Traunsee entsorgt wurde. Solche Maßnahmen sind nicht zeitgemäß und haben die Fischbestände, wie die Befischungsdaten zeigen massiv und über Jahre geschädigt und auch die durch Steuergelder finanzierten Investitionen verlandet und damit weiter Reparaturarbeiten ausgelöst die wiederholt zu fischschädigende Baumaßnahmen und Wassertrübungen (Kolmatierungen) führt.“

„Inmitten der Schwierigkeiten liegt die Möglichkeit.“
Zitat von: Albert Einstein